Ferdi Tayfur

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Ferdi Tayfur (eigentlich: Ferdi Tayfur Turanbayburt, * 15. November 1945 in Hürriyet Mahallesi, Adana) ist ein türkischer Texter, Komponist, Sänger der Musikrichtung Arabeske und Schauspieler. Er hat in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. In der Türkei gilt er als Kultfigur mit einer sehr großen Fangemeinde. Meist wird er von ihnen Ferdi Baba (dt. Vater Ferdi) genannt.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferdi Tayfur stammt aus der südtürkischen Stadt Adana (aus dem Viertel Hürriyet Mahallesi), wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und wurde mit sechs Jahren Halbwaise, als sein Vater starb.

Nach seinem ersten, erfolglosen Album (1968) wurde er mit dem zweiten „Çeşme“ (dt.: Brunnen) (1976) schnell bekannt. Im Laufe der Zeit hat er in einer großen Anzahl türkischer Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Er schreibt und komponiert seine Lieder selbst. Fast alle seine Lieder sind voller Trauer. Sie sind traurige, langsame und sorgevolle Lieder über Liebe, Einsamkeit etc. Da die meisten Lieder von Ferdi Tayfur „besonders“ traurig sind, bilden seine Lieder einen „eigenen“ Bereich in der türkischen Klassik-Musik / Arabesk.

Ferdi Tayfur hat mehr als 30 Alben veröffentlicht. Er gab große Konzerte in der Türkei, kurze Zeit auch für in Europa lebende türkische Gastarbeiter (Deutschland (u. a. 1980 in der mit 17.000 Zuschauern ausverkauften Dortmunder Westfalenhalle oder 11.000 in der Kölner Sporthalle 1981), Schweiz, Österreich, Frankreich) usw. Auch in Amerika gab er Konzerte (u. a. in New York). Er besitzt seine eigene Plattenfirma „FerDiFON“ und ist im Immobiliengeschäft tätig. Weiterhin ist er als Regisseur aktiv und hat ein Buch (Şekerci Çırağı) (dt.: Der Lehrling des Zuckerbäckers) veröffentlicht, in dem er aus seinem Leben berichtet. 2007 veröffentlichte er sein zweites Buch („Yağmur Durunca“) (dt. Wenn der Regen aufhört). Er wird auch Kral Ferdi (dt. König Ferdi) oder „Ferdi Baba“ (dt. Vater Ferdi) genannt.

Ferdi Tayfur war der Lebenspartner der türkischen Schauspielerin Necla Nazır, die er bei den Dreharbeiten zu seinem Film Ceşme kennenlernte.

Sein Gülhane-Park-Konzert 1987 in Istanbul gilt mit 125.000 Zuschauern als das größte Konzert der türkischen Musikgeschichte. 1992 gelang ihm mit Emmoğlu (eine türkische Verwandtschaftsbezeichnung für „Cousin“, genauer der Sohn des Onkels väterlicherseits) ein Comeback, in dem er den Rekord der meistverkauften Alben aufstellte, der erst 1999 von Tarkan gebrochen wurde.

Neben Orhan Gencebay, Müslüm Gürses und İbrahim Tatlıses gilt er als einer der vier Hauptfiguren der türkischen Musik der 70er-90er.

Satire[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die österreichisch-deutsche Demoszene-Gruppe Speckdrumm entwickelte und veröffentlichte im Sommer 2003 ein PC-Demo über Ferdi Tayfur, das bei der Evoke unter zehn eingereichten Demos den dritten Platz erreichte. Im Dezember 2007 wurde der zweite Teil mit Namen Tayfur 2: Turkish Delight auf der Party the Ultimate Meeting in Karlsruhe-Durlach (Deutschland) veröffentlicht und belegte den zweiten Platz.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1968: Dilek Kapısı
  • 1971: Postacılar
  • 1976: Çeşme (Ferdi Tayfur 3)
  • 1977: Benim Gibi Sevenler (Ferdi Tayfur 4)
  • 1978: Derbeder
  • 1978: Batan Güneş
  • 1978: Son Sabah
  • 1979: Yuvasız Kuşlar
  • 1980: İnsan Sevince
  • 1981: Nisan YağmuruBir Avuç Gözyaşı
  • 1982: Bende Özledim
  • 1983: Sen de mi Leyla
  • 1984: Yaktı Beni
  • 1985: Kurtuldum
  • 1986: Haram Oldu
  • 1987: İçimde Bir His VarYa Benimsin Ya Toprağın
  • 1988: Naz EtmeCanına Okuyacağım
  • 1989: Allahım Sen Bilirsin
  • 1990: Hoşcakal
  • 1991: GelirsenBana'da Söyle
  • 1992: Prangallar
  • 1994: Mor Güller Fadime'nin Düğünü
  • 1995: Dünya
  • 1997: Of Dağlar
  • 1999: Yoksun
  • 2000: Zengin Olursam
  • 2002: İnceden
  • 2003: Durun Ayaklarım
  • 2004: Bir Demet Gül
  • 2006: Aşkın Cezası
  • 2007: Gencligimin Sarkilari
  • 2009: Boynu Bükük Sarkilarim

Compilations[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990: Gülhane'den Sevgilerle (Live Konzert)
  • 1996: Zaman Tüneli Arşiv 1
  • 1998: Zaman Tüneli Arşiv 2
  • 2001: Zaman Tüneli Arşiv 3
  • 2003: Yandı Gönlüm (Maxisingle)

Video-Remix Promotion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Künstler Mefrat hat 4 verschiedene Remix Videos für Ferdi Tayfurs Website angefertigt.

  • 2008: „Yuvasiz Kuslar“ – (Mefrat Relax Room)
  • 2009: „Zamane Asigi“ – (Mefrat Loveland Mix)
  • 2010: „Huzurum Kalmadi“ – (Mefrat Video Mix)
  • 2010: „Boynu Bükük Sarkilarim“ – (Mefrat Promo Video)

Singles (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1977: Huzurum Kalmadı
  • 1982: Ben de Özledim
  • 1990: Hatıran Yeter
  • 1992: Sabahçı Kahvesi
  • 1994: İçim Yanar
  • 1999: Sigarayı Bıraktım

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1976: Çeşme (dt.: Brunnen)
  • 1977: Derbeder (dt.: ähnlich wie „Verlierer“)
  • 1977: Benim Gibi Sevenler (dt.: Die so lieben wie ich)
  • 1978: Son Sabah (dt.: Der letzte Morgen)
  • 1978: Batan Güneş (dt.: Die untergehende Sonne)
  • 1978: Yadeller (dt.: Fremde)
  • 1979: İnsan Sevince (dt.: Wenn der Mensch liebt)
  • 1979: Yuvasiz Kuslar (dt.: Nestlose Vögel)
  • 1980: Durdurun Dünyayı (dt.: Haltet die Welt an!)
  • 1980: Huzurum Kalmadı (dt.: Ich verspüre keine Ruhe mehr)
  • 1980: Boynu Bükük (dt.: Mit gesenktem Haupt)
  • 1981: Olmaz Olsun (dt.: Hätte nicht existieren sollen)
  • 1981: Bir Damla Ateş (dt.: Ein Tropfen Feuer)
  • 1981: Kara Gurbet (dt.: Dunkle Fremde)
  • 1981: Ben De Özledim (dt.: Auch ich sehne mich)
  • 1982: Günaha Girme (dt.: Versündige Dich nicht)
  • 1982: Sen De Mi Leyla (dt.: Auch Du Leyla?)
  • 1982: Hasret Sancısı (dt.: Schmerz der Sehnsucht)
  • 1983: Yaktı Beni (dt.: Es verbrannte mich)
  • 1983: Kalbimdeki Acı (dt.: Der Schmerz in meinem Herz)
  • 1983: Yıldızlar da Kayar (dt.: Auch Sterne fallen)
  • 1984: Utanıyorum (dt.: Ich schäme mich) – Çılgın Arzular
  • 1984: Çılgın Arzular (dt.: Verrückte Wünsche)
  • 1985: Herşeyim Sensin (dt.: Du bist mein Alles)
  • 1985: Haram Oldu (dt.: Eine Sünde geworden)
  • 1985: Affet Allahım (dt.: Vergib mir mein Gott)
  • 1986: İçimde Bir His Var (dt.: Ich habe eine Vorahnung)
  • 1987: Ya Benimsin Ya Toprağın (dt.: Entweder gehörst du mir oder dem Tod)
  • 1987: Sevgiler Cicek Gibi (dt.: Liebe ist wie eine Blume)
  • 1988: Ah Bir Çocuk Olsaydım (dt.: Wäre ich nur ein Kind)
  • 1988: Bu Talihimin Canına Okuyacağım (dt.: Werde mit meinem Schicksal abrechnen)
  • 1988: Elveda Mutluluklar (dt.: Lebewohl Glück)
  • 1989: Bu Şehrin Geceleri (dt.: Die Nächte dieser Stadt)
  • 1990: Allahım Sen Bilirsin (dt.: Mein Gott, du weißt es!)
  • 2007: Yersiz Yurtsuz (dt.: Obdachlos)
  • 2008: Memur Muzaffer (dt.: Der Beamte Muzaffer)

Produzent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1985: Haram Oldu
  • 1987: Ya Benimsin Ya Toprağın (dt.: Entweder gehörst du mir oder dem Tod)
  • 1988: Bu Talihimin Canına Okuyacağım

Regisseur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1977: Benim Gibi Sevenler
  • 1985: Haram Oldu
  • 1986: Affet Allahımİçimde Bir His Var
  • 1988: Bu Talihimin Canına Okuyacağım

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]