Fjodorowka (Kaliningrad)

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Untergegangener Ort
Fjodorowka
Warupönen/Lindenhof
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 48′ N, 22° 49′ OKoordinaten: 54° 48′ 19″ N, 22° 48′ 43″ O
Fjodorowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Fjodorowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Fjodorowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Fjodorowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Fjodorowka (russisch Фёдоровка, deutsch Warupönen, 1928 bis 1945: Lindenhof, litauisch Vorupėnai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich drei Kilometer nordwestlich von Kutusowo (Schirwindt). Vor 1945 hatte der Ort einen Haltepunkt am nach Schirwindt führenden Strang der Pillkaller Kleinbahn, die nicht mehr betrieben wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Lindenhof auf vier Messtischblättern von 1934 bis 1937

Der Ort wurde 1685 gegründet.[1] Um 1780 war Warrupöhnen ein Schatull-kölmisches Dorf.[2] In der Folge wurden dort auch ein Gut und ein Abbau eingerichtet, der mit Klein Warrupönen bezeichnet wurde, während das eigentliche Dorf Groß Warrupönen genannt wurde. Im Namen schliff sich das Doppel-r allmählich ab. 1874 wurden die Landgemeinde Warupönen und der Gutsbezirk Warupönen in den neu gebildeten Amtsbezirk Schirwindt im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] 1928 wurde der Gutsbezirk an die Landgemeinde angeschlossen, welche nun Lindenhof genannt wurde.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er (als „Gross Wardpen“) den russischen Namen Fjodorowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Pobedinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[4] Fjodorowka wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6] 277 in der Landgemeinde 229, im Gutsbezirk 48
1871[6] 239 im Dorf Großwarrupönen 168, in Abbau Kleinwarrupönen 37, im Gutsbezirk 34
1885[7] 252 in Groß Warrupönen 170, in Klein Warrupönen 34, im Gutsbezirk 48
1905[8] 254 in Groß Warupönen 174, in Klein Warupönen 27, im Gutsbezirk 53
1910[9] 259 in der Landgemeinde 211, im Gutsbezirk 48
1933[10] 200
1939[11] 170

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warupönen/Lindenhof gehörte zum evangelischen Kirchspiel Schirwindt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erwin Spehr: Aus der Geschichte des Kreises Schloßberg (Pillkallen), auf genwiki.genealogy.net
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 177.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schirwindt
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei), taucht der Ort nicht mehr auf.
  6. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.