Flüela Wisshorn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flüela Wisshorn

Flüela Wisshorn, aufgenommen vom Büelenhorn

Höhe 3085 m ü. M.
Lage Kanton Graubünden, Schweiz
Gebirge Silvretta
Dominanz 3,42 km → Schwarzhorn
Schartenhöhe 628 m ↓ Pass da Fless
Koordinaten 793190 / 182249Koordinaten: 46° 45′ 48″ N, 9° 58′ 5″ O; CH1903: 793190 / 182249
Flüela Wisshorn (Kanton Graubünden)
Flüela Wisshorn (Kanton Graubünden)
Erstbesteigung C. Nussberger und Chr. Guler am 12. Januar 1902 mit Schneereifen
Normalweg Von der Winterlücke, über den NW-Grat
Besonderheiten Beliebter Skiberg

Das Flüela Wisshorn anhören/? (schweizerdeutsch für Flüela Weisshorn wobei Flüela Diminutiv zu Fluh, schweizerdeutsch Flueh für ‹Felswand, felsiges Gebiet› ist[1]) ist ein Berg nordöstlich des Flüelapasses im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 3085 m ü. M. Es ist die höchste Erhebung der Flüela-Gruppe. Von Vereina aus zeigt sich der Berg als schön geformte Pyramide, von der Flüelapassstrasse aus dagegen sieht man ihn als imposante, steil aufstrebende Mauer mit horizontalem, etwas gezacktem Gipfelkamm.

Lage und Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kugelpanorama vom Flüela Wisshorn
Als Kugelpanorama anzeigen

Das Flüela Wisshorn gehört zur Flüela-Gruppe, einer Untergruppe der Silvretta. Auf dem Gipfel treffen sich die Gemeindegrenzen von Davos, Klosters und Zernez. Das Flüela Wisshorn befindet sich zuhinterst im Jörital und wird im Westen durch das Flüelatal und im Süden durch das Val Susasca eingefasst.

Zu den Nachbargipfeln gehören das Jörihorn, das Muttelhorn, der Rosställispitz, der Piz Champatsch, der Piz Radönt und das Schwarzhorn.

Die Nordflanke des Flüela Wisshorn ist teilweise vom Jörigletscher überdeckt.

Talorte sind Davos und Susch. Häufige Ausgangspunkte sind das Wägerhus an der Flüelapassstrasse, das Flüela-Ospiz oder das Berghaus Vereina.

Felssturz 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Felssturz, aufgenommen von der Winterlücke

In der Nacht auf den 19. März 2019 löste sich um kurz nach Mitternacht ein Felssturz mit mehr als 250‘000 Kubikmeter Gestein aus der Nordwestflanke des Flüela Wisshorns. Der Felssturz löste eine Schneelawine aus, die erst kurz vor der Passstrasse des Flüelapasses halt machte. Gründe für den Felssturz waren wahrscheinlich die Erosion und der abgeschmolzene Gletscher.[2]

Routen zum Gipfel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sommerrouten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Winterlücke über den Nordwestgrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegweiser bei der Wägerhus
Wegweiser bei den Jöriseen
  • Ausgangspunkt: Berghaus Vereina (1943 m) oder Wägerhus (2207 m, nördlich des Flüelapass)
  • Via: Winterlücke (2785 m)
  • Schwierigkeit: WS
  • Zeitaufwand: 4 Stunden vom Berghaus Vereina, 3 Stunden vom Wägerhus oder 1 Stunde von der Winterlücke

Vom Flüelapass über den Nordwestgrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Flüela-Ospiz (2383 m)
  • Schwierigkeit: WS
  • Zeitaufwand: 3 Stunden

Vom Berghaus Vereina über den Nordostgrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Berghaus Vereina (1943 m)
  • Schwierigkeit: ZS
  • Zeitaufwand: 4–4½ Stunden
  • Besonderes: Begehung Jörigletscher

Vom Flüelapass durch die Ostwand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Flüela-Ospiz (2383 m)
  • Schwierigkeit: WS
  • Zeitaufwand: 3½ Stunden

Vom Flüelapass über den ganzen Südwestgrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Flüela-Ospiz (2383 m)
  • Schwierigkeit: ZS
  • Zeitaufwand: 3½-4½ Stunden

Vom Flüelapass über einen Teil des Südwestgrates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Flüela-Ospiz (2383 m)
  • Schwierigkeit: ZS
  • Zeitaufwand: 3½ Stunden

Vom Wägerhus über den Westgrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Wägerhus (2207 m, nördlich des Flüelapass)
  • Schwierigkeit: S
  • Zeitaufwand: 3½-4 Stunden

Winterrouten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der höchste Gipfel im langen Bergkamm nördlich des Flüelapasses wird dank seiner schönen Aussicht und den verschiedenen Abfahrtsmöglichkeiten gerne besucht. Schon am 12. Januar 1902 wurde das Weisshorn durch E. Nussberger und Chr. Guler mit Schneereifen, die Ski auf den Schultern, bestiegen. Der Gipfelanstieg erfolgt zu Fuss und kann bei Vereisung unter Umständen heikel sein.

Von Tschuggen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegweiser auf der Winterlücke
  • Ausgangspunkt: Tschuggen (1964 m)
  • Via: Rossboden, Winterlücke (2785 m), Jörigletscher, Nordostgrat des Vorgipfels
  • Bemerkung: Skidepot auf dem Nordostgrat
  • Expositionen: SW, N
  • Schwierigkeit: WS+
  • Zeitaufwand: 4 Stunden

Vom Berghaus Vereina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Berghaus Vereina (1943 m)
  • Via: Jöriseen (2489 m), Jörigletscher, Nordostgrat des Vorgipfels
  • Bemerkung: Skidepot auf dem Nordostgrat
  • Expositionen: N
  • Schwierigkeit: WS+
  • Zeitaufwand: 4 Stunden

Von Chant Sura[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Chant Sura (2176 m)
  • Via: Tantermozza Chant Sura, P. 2941, Nordostgrat des Vorgipfels
  • Expositionen: S, E
  • Schwierigkeit: ZS-
  • Zeitaufwand: 3 Stunden

Wäschchuchi-Rundtour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lohnenswerte Abfahrtsvariante mit Gegensteigung zur Wäschchuchi.

  • Ziel: Tschuggen (1964 m)
  • Via: Jörigletscher, Jöriseen (2489 m), P. 2771 (Wäschchuchi), Müllersch Tälli
  • Expositionen: N, SE, SW
  • Schwierigkeit: WS+

Panorama[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

360°-Panorama vom Flüela Wisshorn

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernard Condrau: Clubführer, Bündner Alpen, Band 8 (Silvretta und Samnaun) 3. Auflage. Verlag des SAC, 1985, ISBN 3-85902-048-X, S. 192–196.
  • Georg Calonder: Alpine Skitouren, Band 2 (Graubünden) 4. Auflage. Verlag des SAC, 1992, ISBN 3-85902-060-9, S. 299–300.
  • Vital Eggenberger: Skitouren Graubünden Süd. Verlag des SAC, 2010, ISBN 978-3-85902-301-7, S. 229–232.
  • Landeskarte der Schweiz, Blatt 1197 Davos, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 1985

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flüela Wisshorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 87.
  2. Felssturz und Lawine am Flüela Wisshorn Aufgerufen am 26. August 2020