Flaugeac

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Flaugeac
Flaugeac (Frankreich)
Flaugeac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département Dordogne
Arrondissement Bergerac
Gemeinde Sigoulès-et-Flaugeac
Koordinaten 44° 45′ N, 0° 27′ OKoordinaten: 44° 45′ N, 0° 27′ O
Postleitzahl 24240
Ehemaliger INSEE-Code 24181
Eingemeindung 1. Januar 2019
Status Commune déléguée

Pfarrkirche Saint-Remy

Flaugeac ist eine Ortschaft und eine ehemalige französische Gemeinde mit 325 Einwohnern (Stand 1. Januar 2017) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehörte zum Arrondissement Bergerac und zum Kanton Sud-Bergeracois.

Der Erlass vom 15. November 2018 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2019 die Eingliederung von Flaugeac als Commune déléguée zusammen mit der früheren Gemeinde Sigoulès zur Commune nouvelle Sigoulès-et-Flaugeac fest. Der Verwaltungssitz befindet sich in Sigoulès.[1]

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Flaujac und leitet sich von einer Villa in gallorömischer Zeit ab, die einem „Flavius“ gehörte.[2]

Die Einwohner werden Flaugeacois und Flaugeacoises genannt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flaugeac liegt ca. 12 km südwestlich im Einzugsbereich (Aire urbaine) von Bergerac in der Region Bergeracois der historischen Provinz Périgord im Südwesten des Départements.[4]

Umgeben wird Flaugeac von fünf Nachbargemeinden und einer delegierten Gemeinde:

Pomport Rouffignac-de-Sigoulès
Sigoulès
(Commune déléguée)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Singleyrac
Mescoules Saint-Julien-Innocence-Eulalie

Flaugeac liegt in den Einzugsgebieten der Flüsse Dordogne und Garonne.

Die Gardonnette, einer seiner Nebenflüsse, durchquert das Gebiet von Flaugeac zusammen mit ihrem Nebenfluss, dem Ruisseau l’Ayguessou. Außerdem wird Flaugeac vom Escourou bewässert, einem Nebenfluss des Dropt.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flaugeac hat sich im Mittelalter entwickelt. Im 16. Jahrhundert wurde das Erzpriestertum von Gageac nach Flaugeac verlegt. Bis zum Ende des Ancien Régime war die Pfarrgemeinde somit das wichtigste religiöse Zentrum der Region mit einem Primat über 59 Pfarrgemeinden.[6]

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toponyme und Erwähnungen von Flaugeac waren:

  • Flauiac (1555, Lehen des Bistums Périgueux),
  • Flaugeac (1750, Karte von Cassini),
  • Flaujeac (1793, Notice Communale),
  • Flaugéac (1801, Bulletin des Lois),
  • Flaugeac (1873, Dictionnaire topographique du département de la Dordogne).[7][8][9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von 415. In der Folgezeit sank die Größe von Flaugeac bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1930er Jahren auf rund 205 Einwohner, bevor eine Wachstumsphase bis zu den 1950er Jahren einsetzte, die die Einwohnerzahl auf einen relativen Höchststand von rund 280 hob. Eine Phase der Stagnation setzte bis zu den 1980er Jahren ein, gefolgt von einer erneuten Phase einer zeitweise kräftigen Zunahme, die bis heute anhält.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2017
Einwohner 201 238 184 180 196 250 280 328 325
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[9] INSEE ab 2011[10]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Remy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westfassade

Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Ihr markantes Element ist ihre wuchtige Westfassade mit einem spitzbogenförmigen Eingangsportal mit vier Archivolten. Weiter oben bergen zwei rundbogenförmige Wandöffnungen unterschiedlicher Größe die Glocken. Die Apsis ist flach abgeschlossen. Das Langhaus ist im Inneren mit eleganten gedrehten Pfeilern versehen. Das Gewölbe wurde im 16. Jahrhundert während der Hugenottenkriege zerstört und ist heute durch eine Deckentäfelung ersetzt.[11][12]

Gutshaus Maurillac[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es liegt auf einem Hügel über dem Tal der Gardonnette und war Wohnsitz mehrerer Grundherrenfamilien. Das heutige moderne Wohnhaus ersetzt einen ehemaligen Adelssitz, der 1363 erstmals in den Schriften unter dem Toponym Maurelhac erwähnt wurde anlässlich einer Ehrerbietung an den englischen Thronfolger in Bergerac. Das Anwesen befindet sich in Privatbesitz und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.[13]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergerac rosé

Der Weinbau ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor von Flaugeac.[6]

Flaugeac liegt in den Zonen AOC des Bergerac mit den Appellationen Bergerac und Côtes de Bergerac.[14]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[15]
Gesamt = 25

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rundweg Boucle du Bois de Monsieur – Flaugeac besitzt eine Länge von 8,3 km bei einem Höhenunterschied von 73 m. Er führt vom Ortszentrum durch das Gebiet von Flaugeac durch die Weinberge.[16]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Route départementale 933, die ehemalige Route nationale 133, durchquert Flaugeac von Nord nach Süd und verbindet Flaugeac im Norden mit Bergerac und im Süden mit Eymet, dem Hauptort des Kantons, und in der Folge mit Gemeinden der benachbarten Départements. Die Route départementale 15 durchquert Flaugeac von West nach Südost und verbindet Flaugeac im Westen mit Sigoulès, dem Hauptort des ehemaligen Kantons, und im Südosten mit Singleyrac.

Flaugeac ist über eine Linie des Busnetzes Transpérigord, die von Bergerac nach Eymet führt, mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flaugeac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS N°24-2018-039. (PDF) Département Dordogne, 15. November 2018, S. 65–69, abgerufen am 24. Januar 2019 (französisch).
  2. Le nom occitan des communes du Périgord. Départementrat des Départements Dordogne, archiviert vom Original am 11. August 2016; abgerufen am 22. März 2024 (französisch).
  3. Dordogne. habitants.fr, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  4. Aire urbaine de Bergerac (109). INSEE, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  5. Ma commune : Flaugeac. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  6. a b Flaugeac. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  7. Paul Vicomte de Gourgues: Dictionnaire topographique du département de la Dordogne. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1873, S. 121, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  8. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 3. November 2018 (englisch).
  9. a b Notice Communale Flaugeac. EHESS, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  10. Populations légales 2016 Commune de Flaugeac (24181). INSEE, abgerufen am 24. Januar 2019 (französisch).
  11. Eglise Saint-Remy. Observatoire du patrimoine religieux, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  12. Mairie de Flaugeac. Pays de Bergerac Tourisme, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  13. Manoir de Maurillac. chateau-fort-manoir-chateau.eu, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  14. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  15. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Flaugeac (24181). INSEE, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).
  16. Boucle du Bois de Monsieur - Flaugeac. Institut national de l’information géographique et forestière (IGN), 1. August 2018, abgerufen am 3. November 2018 (französisch).