Flem

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Flem
Flem bei Trin Mulin; im Hintergrund der Flimserstein

Flem bei Trin Mulin; im Hintergrund der Flimserstein

Daten
Gewässerkennzahl CH: 303
Lage Westalpen

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Vorderrhein → Rhein → Nordsee
Zusammenfluss von zwei Quellbächen im Gebiet Il Vonn
46° 53′ 9″ N, 9° 13′ 0″ O
Quellhöhe 2416 m ü. M.[1]
Mündung in den VorderrheinKoordinaten: 46° 48′ 44″ N, 9° 20′ 45″ O; CH1903: 745552 / 186323
46° 48′ 44″ N, 9° 20′ 45″ O
Mündungshöhe 608 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 1808 m
Sohlgefälle 11 %
Länge 16,3 km[2]
Einzugsgebiet 82,34 km²[3]
Abfluss am Pegel Mündung[3]
AEo: 82,34 km²
MQ
Mq
2,89 m³/s
35,1 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Segnas Sura, Turnigla
Rechte Nebenflüsse Aua da Lag la Cresta
Gemeinden Flims
Flem (Glarner Alpen)
Flem (Glarner Alpen)
Quelle
Mündung
Glarner Alpen
Quelle und Mündung des Flems

Der Flem ([flɛm]/?) ist ein rund 16 Kilometer langer Nebenfluss des Vorderrheins in der Surselva im schweizerischen Kanton Graubünden.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wasser des Flems sammelt sich im Gebiet Il Vonn zwischen dem Laaxer Stöckli im Südwesten und dem Ofen im Nordwesten. Vom Oberen Segnasboden Plaun Segnas Sura stürzt in einem Wasserfall die Gletschermilch des Segnasgletschers dazu. Als Ual Segnas fliesst der Bach über Stargels und Foppa in südöstlicher Richtung gegen Flims, wo sich der Name ändert.

Vor Flims durchfliesst der Flem das Val Stenna mit der Stennaschlucht. Ein alter Spazierweg führte von der Sägerei über mehrere Brücken auf das „Känzeli“, einen Fels mit Blick auf den Fluss. Alle diese Brücken wurden während des Baus der Umfahrung von Flims entfernt. Alte Postkarten aus der Jahrhundertwende bis zirka 1930 zeigen den Fluss in der Stenna-Schlucht und bezeichnen einen dortigen Fall als Segnes-Wasserfall sowie die Schlucht als Segnesschlucht. Nach der Schlucht teilt der Flem die Dorfteile Flims-Dorf und Flims-Waldhaus.

Bei Flims fliesst der Fluss nach Osten. Nach dem Siedlungsgebiet fliesst er zuerst bei Marcau weiterhin im Schutt des Flimser Bergsturzes, bevor er auf halbem Weg zum Crestasee den anstehenden Fels erreicht und die Felsbachschlucht bildet. Kurz vor der Ebene von Trin Mulin nimmt er rechts das abfliessende Wasser des Crestasees auf, biegt darauf nach Süden ab und wird beim Kraftwerk Pintrun von einem kleinen Stausee gestaut. Nach dem tief eingeschnittenen Tobel Val Pintrun findet sich in unbewohntem und bisher unzugänglichem Gebiet die Mündung in den Vorderrhein.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 82,34 km² grosse Einzugsgebiet des Flems liegt in den Glarner Alpen und wird über den Vorderrhein und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 20,1 % aus bestockter Fläche, zu 34,6 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 2,8 % aus Siedlungsfläche und zu 42,5 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1979 m ü. M.[4] und die höchste Erhebung ist der Ringelspitz (Piz Barghis) mit einer Höhe von 3247 m ü. M. im Norden des Einzugsgebietes.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Segnas Sura (links)
  • Aua Alva (links)
  • Turnigla (links)

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Mündung des Flems in den Vorderrhein beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 2,89 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo glaciaire[5] und seine Abflussvariabilität[6] beträgt 17.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Flems in m³/s[7]

Neue Erschliessung „Trutg dil Flem“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stimmbürger der Gemeinde Flims stimmten im Mai 2011 knapp der neuen Verbindung trutg-dil-flem (Pfad des Flem) zu. Als Ergänzung des Wanderwegnetzes wurde ein Weg erstellt, um dem Fluss vom unteren Segnas-Boden bis zum Dorf in der Nähe folgen zu können. Dazu wurden sieben neue Brücken erstellt, die von Jürg Conzett entworfen wurden.[8] Ein Buch beschreibt den Weg in Bild und Wort. Bis April 2014 zeigte das Museum in Flims, das Gelbe Haus, eine Ausstellung zum Bau der neuen Brücken.

Verlaufsgalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Hydrologischer Atlas der Schweiz des Bundesamtes für Umwelt BAFU, Tafel_13
  3. a b Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. August 2017; abgerufen am 24. August 2017.
  4. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km² - Bodenbedeckung CH basierend auf der Arealstatistik
  5. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  6. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  7. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Flem
  8. Flims-Cassons