Flieger, tapferer Flieger

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Flieger, tapferer Flieger lautet der Kehrreim des „Fliegerliedes“, das der amerikanisch-böhmische Filmkomponist John Stepan Zamecnik[1] 1927 für William A. Wellmans großangelegtes stummes Flieger-Epos „Wings“ schrieb, eine Paramount-Produktion, die im Ersten Weltkrieg spielte. Auch die durchkomponierte Illustrationsmusik zu dem Film kam von ihm. Einen deutschen Text auf das englische Original Fly, wings…! verfasste Kurt Schwabach.[2] Das Lied erschien 1928 in Deutschland im Sam-Fox-Musikverlag Berlin.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film kam Anfang 1929 im Verleih der Parufamet in die deutschen Lichtspielhäuser. Rechtzeitig zur Uraufführung erschienen auf dem Markt Noten und Grammophonplatten mit dem „Fliegerlied“ daraus. Mehrere namhafte Kapellen der 1920er Jahre haben es eingespielt.

J. S. Zamecniks Fliegerlied “Flieger, tapferer Flieger” von 1927 ist nicht zu verwechseln mit dem Fliegerlied “Flieger, grüß' mir die Sonne” aus dem Tonfilm »F.P.1 antwortet nicht« von 1932, das Allan Gray und Walter Reisch verfasst haben. Der „tapfere Flieger“ darin war Hans Albers, der das Lied auch vortrug.[3]

Kehrreim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flieger, tapferer Flieger,
Selbst in der Ferne
bin ich bei dir.
Tapferer Flieger,
Himmels Besieger,
Siehst du die Sterne,
grüß sie von mir![4]

In allen Stürmen
wird dich beschirmen
Mein heisses Flehen um dein Glück,
Flieger, tapferer Flieger,
Kommst du dann wieder zu mir zurück.

Musik J. S. Zamecnik, Worte Kurt Schwabach

Notenausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fliegerlied (J. S. Zamecnik) aus dem Paramount-Film „Wings“. Sam Fox-Musikverlag Berlin 1928/29[5]

Tondokumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Odeon O-5824 b (Be 7898) "Wings" (Flieger, tapferer Flieger) Fliegerlied aus dem gleichnamigen Paramount-Film (J.S.Zamecnik). Tanz-Orchester Dajos Béla, Refraingesang: Robert Koppel, aufgen. Anfang 1929[6]
  • Orchestrola 2121 (mx. 1012) “Wings” : Fliegerlied, Foxtrot (Musik von J. S. Zamecnik, Text von Kurt Schwabach). “Vocalion”- Band mit Refraingesang.
  • Grammophon 21 952 (Matr. 1830 BK-III) Wings - Fliegerlied (J.S.Zamecnik) Ben Berlin[7] und sein Orchester, aufgen. Berlin 1928[8]
  • Electrola E.G. 1125 (BL 4820-1) "Wings" : Fliegerlied (J.S.Zamecnik) aus dem Paramount-Film der Parufamet. Marek Weber und sein Orchester, rec. Berlin, 4-12-28[9]
  • HMV B.2750 / 7-996 (Matr. Bb 12 955-1) “Wings” (Zamecnik) De Groot and the Piccadilly Orchestra, rec. London, 3-5-28[10]
  • Parlophon B. 12 050 (mx. 37 124) Flieg, tapferer Flieger (Wings) / J. S. Zamecnik. Barnabás von Géczy mit seinem Orchester vom "Esplanade" Berlin, aufgen. Berlin, 20. Februar 1929[11]
  • Homocord 4-3090 (T.C. 568, A 29. April 1929) Fliegerlied (J.S.Zamecnik) a.d. Film "Wings". Orchester Lud Gluskin.
  • Tri-Ergon T.E. 5438-B (Matr. 02102) Wings [Fliegerlied] Foxtrot (M: J. S. Zamecnik) Tanz-Orchester Mario Elki [d. i. Egon Kaiser] (NE 01/1929) (K 1929)[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aitam Bar-Sagi: Silent Films’ Songs on 78RPM Records. bei The Film Music Museum. 2013.
  • Frank Bell, Alexandra Jacobson, Rosa Schumacher: Pioniere, Tüftler, Illusionen: Kino in Bielefeld. Verlag Westfalen, 1995, ISBN 3-88918-084-1, S. 91f.
  • Herbert Birett: Stummfilmmusik. Materialsammlung. Deutsche Kinemathek, Berlin 1970.
  • Fernando Esposito: Mythische Moderne: Aviatik, Faschismus und die Sehnsucht nach Ordnung in Deutschland und Italien. Walter de Gruyter, 2011.
  • Michael Paris: From the Wright Brothers to Top Gun: Aviation, Nationalism, and Popular Cinema. Manchester University Press, 1995, S. 35–40, 55, 57, 71.
  • William A. Wellman: The Man and His Wings: William A. Wellman and the Making of the First Best Picture. Greenwood Publishing Group, 2006, ISBN 0-275-98541-5.
  • Robert Wohl: A Passion for Wings. Aviation and the Western Imagination 1908–1918. New Haven CT u. a. 1994.
  • Robert Wohl: The Spectacle Of Flight. Aviation and the Western Imagination 1920–1950. New Haven CT u. a. 2005.
  • Christian Zwarg: PARLOPHON Matrix Numbers — 36000 to 38999: German. online-Diskographie bei phonomuseum.at (PDF; 1,5 MB)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cleveland, Ohio, 14. Mai 1872 – † Los Angeles, California, 13. Juni 1953, Schüler von Antonín Dvořák
  2. Volker Kühn: „Schwabach, Kurt“ in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 775–776 [Onlinefassung]; URL, Axel Schmidt (2013, aktualisiert am 16. Apr. 2013) : Kurt Schwabach bei LexM Hamburg ; 2 Photos von Kurt Schwabach mit Willy Rosen abgeb. bei [1]
  3. Flieger, grüß mir die Sonne: Hans Albers mit Chor und Odeon-Künstler-Orchester. Odeon 0-11 750 a (Be 10 142), anzuhören bei dismarc-audio
  4. der Gruss an die Sterne scheint ein Topos in Fliegerliedern, vgl. "...grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond" in dem Text des Tonfilmschlagers "Flieger grüß mir die Sonne" von Walter Reisch
  5. Birett S. 84
  6. label abgeb. bei ytimg.com, anzuhören bei youtube
  7. eigtl. Hermann Biek (Bick, Byk), vgl. Hermann Biek Biografie
  8. anzuhören bei youtube, leider mit falscher Zuordnung zu "Flieger grüß mir die Sonne" !
  9. so dismarc.org nach CHARM/Kelly
  10. vgl. CHARM nach Kelly ; label abgeb bei discogs.com
  11. vgl. Zwarg, PARLOPHON Matrix Numbers — 36000 to 38999: German, S. 165
  12. vgl. on line Discographie Tri-Ergon bei Lotz Verlag