Fluentum

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Fluentum ist ein Privatmuseum für zeitgenössische Videokunst und Film im ehemaligen Hauptquartier der US-Armee in Berlin-Dahlem.[1] In der Sammlung befinden sich unter anderem Werke renommierter Künstler wie Douglas Gordon, dem Fotografen Andreas Gursky und der Münchner Filmemacherin und Autorin Hito Steyerl. Darüber hinaus unterstützt Fluentum die Produktion neuer Werke beispielsweise von Omer Fast und Hiwa K und Sven Johne.[2][3]  

Ausstellungsort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellungsräume befinden sich im repräsentativen Haupthaus des ehemaligen US-Hauptquartiers. Das Gebäude wurde 1936 bis 1938 als Administrationsgebäude und Kaserne für die Reichsluftwaffe nach Entwürfen des Architekten Fritz Fuß erbaut und gilt als ein Beispiel der Architektur des Nationalsozialismus. In der Nachkriegszeit und bis zum Abzug der US-Soldaten in 1994 nutzte das US-amerikanische Militär das Gebäude als Hauptquartier in West-Berlin. Während der darauffolgenden Phase des Leerstands diente der Ort wiederholt als Filmset für historische Inszenierungen wie die Hollywood-Blockbuster Operation Walküre oder Inglorious Basterds.[4][5]

2016 erwarb der Berliner Software-Unternehmer Markus Hannebauer und Fluentum-Gründer das Haupthaus und ließ den denkmalgeschützten Bau von dem Architektenbüro Sauerbruch Hutton restaurieren und umgestalten.[1]  2019 eröffnete Fluentum seine Räume mit einer Ausstellung des niederländischen Künstlers und Filmemachers Guido van der Werve.[6] Neben dem Ausstellen von Werken aus der eigenen Sammlung liegt der Schwerpunkt auf thematisch ausgerichteten Gruppen- sowie umfangreichen Einzelausstellungen mit Neuproduktionen lokaler wie international arbeitenden Künstlern. Der komplexen Geschichte des Gebäudes, in dem Fluentum heute arbeitet, wird in verschiedenen Ausstellungs- und Publikationsprojekten kritisch nachgegangen.[5] Fluentum ist aktuell freitags und samstags ohne Voranmeldung für Publikum geöffnet.[7]  

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Privatsammlung befindet sich seit 2010 im Aufbau[8] umfasst inzwischen über 70 Werke von mehr als 60 Künstlern, darunter von:

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich der Einzelausstellungen publiziert Fluentum Künstlermonographien, die in renommierten Kunstbuchverlagen erscheinen:

Zur Historie des Ausstellungsortes publiziert Fluentum unter anderem mit wissenschaftlicher Unterstützung des AlliiertenMuseum eine umfangreiche Publikationsreihe:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Daghild Bartels: Video-Museum „Fluentum“: Kunst aus der Steckdose. In: Handelsblatt. 23. Mai 2019, abgerufen am 11. November 2022.
  2. Christiane Meixner: Gallery Weekend 2019: Wer die Sterne zählt. In: Der Tagesspiegel Online. 26. April 2019, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 11. November 2022]).
  3. Kate Brown: A Berlin Software CEO Will Turn a Cold-War Hotspot Into a Home for His Art Collection. 15. März 2019, abgerufen am 11. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. RedaktionsNetzwerk Deutschland: Sammlung „Fluentum“: Ein neues Zuhause für die Videokunst in Berlin. In: Redaktionsnetzwerk Deutschland. 11. Mai 2019, abgerufen am 11. November 2022.
  5. a b Philipp Hindahl: Im Blick zurück. In: der Freitag. 16. September 2021, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  6. Guy Chazan: Ephemeral art: a private museum in Berlin dedicated to video. In: Financial Times. 26. Juli 2019 (ft.com [abgerufen am 11. November 2022]).
  7. Fluentum :: Visit. In: Fluentum. Abgerufen am 11. November 2022.
  8. Sebastian Frenzel: Fluentum-Sammlung eröffnet "Risiko gehört dazu". In: Monopol Magazin. 19. April 2019, abgerufen am 11. November 2022.
  9. Guido van der Werve. In: Kerber Verlag. Abgerufen am 11. November 2022.
  10. Christian Jankowski. Abgerufen am 11. November 2022.
  11. UNICA | 978-3-95476-503-4. In: Distanz Verlag. Abgerufen am 11. November 2022 (deutsch).
  12. In Medias Res #1: Histories Read Across — Mousse Magazine and Publishing. Abgerufen am 11. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  13. In Medias Res #2: Architecture in Motion — Mousse Magazine and Publishing. Abgerufen am 9. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).

Koordinaten: 52° 27′ 5″ N, 13° 16′ 25″ O