Flughafen Bengasi

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Flughafen Bengasi-Benina
مطار بنينة الدولي
Kenndaten
ICAO-Code HLLB
IATA-Code BEN
Koordinaten

32° 5′ 49″ N, 20° 16′ 10″ OKoordinaten: 32° 5′ 49″ N, 20° 16′ 10″ O

Höhe über MSL 132 m  (433 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 19 km östlich von Bengasi
Basisdaten
Eröffnung 1917
Start- und Landebahnen
15R/33L 3576 m × 45 m Asphalt
15L/33R 3576 m × 45 m Asphalt



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Der Flughafen Bengasi-Benina (englisch Benina International Airport, arabisch مطار بنينة الدولي, DMG Maṭār Banīna ad-duwalī) ist ein Flughafen in Bengasi in Libyen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flughafen liegt in der Nähe der Stadt Benina, etwa 19 km östlich von Bengasi.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Aufstandes in Libyen kam es am 4. März 2011 nahe dem Flughafen in Ar-Rajmah zu einer Explosion eines Munitionsdepots. Nach Angaben von Al Jazeera kamen 17 Menschen ums Leben. Es blieb unklar, ob die Ursache ein Unfall, ein Sabotageakt oder ein Luftangriff gewesen war.[1]

Anfang September 2014 eroberten Anhänger der Miliz Ansar al-Scharia bei Gefechten mit Regierungstruppen den Flughafen. Dabei starben 10 Berufssoldaten der Libyan National Army, zudem ergatterten die Anhänger der Ansar Al-Sharia mehrere Flugzeuge der Libyan Airlines.[2]

In Folge der instabilen Lage in Libyen, die auch in Bengasi zu Unruhen führte, kam es zeitweise zu Schließungen des Flughafens. Die Stadt Bengasi wurde von mehreren Bombenanschlägen erschüttert.[3]

Flugplatzmerkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tower (TWR) sendet und empfängt auf der Frequenz: 118,1 MHz. Der Flughafen verfügt über verschiedene Navigationshilfen.

Das ungerichtete Funkfeuer (NDB) sendet auf der Frequenz: 342 kHz mit der Kennung: BNA. Das Drehfunkfeuer (VOR) sendet auf Frequenz: 117,4 MHz mit der Kennung: BNA. Ein Distance Measuring Equipment (DME) ist vorhanden.

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1950 bis Dezember 2018 kam es am Flughafen Bengasi und in seiner näheren Umgebung zu 9 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 4 davon kamen 100 Menschen ums Leben.[4] Auszüge:

  • Am 20. Dezember 1950 löste sich von einer Handley Page Hastings C.1 der Royal Air Force (Luftfahrzeugkennzeichen TG574) im Reiseflug über dem Mittelmeer in 8500 Fuß (2600 Metern) Höhe ein Propellerblatt vom Triebwerk Nr. 2, schlitzte den Rumpf auf, durchschnitt mehrere Steuerseile und tötete den im Ruhequartier befindlichen Ersten Offizier. Durch die Unwucht löste sich das Triebwerk aus seinen Halterungen und fiel ins Meer. Der Kommandant wich zum Flughafen Bengasi-Benina (Italienisch-Libyen) aus. Im Endanflug berührte das Flugzeug einen Hügel aus Felsen und Sand, wodurch es auf den Rücken kippte. Von den 34 Insassen kamen fünf Besatzungsmitglieder ums Leben, die beiden anderen sowie alle 27 Passagiere überlebten.[5][6]
  • Am 9. August 1958 flog eine aus Wadi Halfa (Sudan) kommende Vickers Viscount 748D der Central African Airways (VP-YNE) 9 Kilometer südöstlich des Flughafens Bengasi (Libyen) in hügeliges Gelände. Möglicherweise spielte Übermüdung der Piloten eine Rolle, die den Flug schon 18 Stunden vorher in Salisbury (Rhodesien) begonnen und bereits weitere Zwischenlandungen in Ndola, Entebbe und Khartoum absolviert hatten. Bei dem Unfall kamen 36 der 54 Insassen ums Leben.[7]
  • Im Jahr 2014 musste der Flughafen im Zuge politischer Unruhen in Libyen zeitweise geschlossen werden. Der Betrieb des Flughafens war während der militärischen Auseinandersetzungen nach dem Sturz des Diktators Muammar Gaddafi nahezu zusammengebrochen. Es gab Schießereien auf dem Flughafengelände und im März 2014 explodierte eine Bombe auf einer Piste. In Folge dieser Situation bezeichneten EU-Vertreter die Sicherheitslage am Flughafen Bengasi als „einen Alptraum“. Im Frühling 2014 stellten die größten Fluggesellschaften ihren Flugverkehr mit Bengasi ein.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gaddafi forces bomb arms store in Benghazi-rebels. In: Reuters.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. September 2014; abgerufen am 5. März 2011.
  2. Missing jetliners 'may be used in September 11-style attacks'. In: Yahoo. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Oktober 2014; abgerufen am 3. September 2014.
  3. Kampf um Flughafen: Dutzende Soldaten in Bengasi getötet. In: Der Standard. Abgerufen am 12. Mai 2017.
  4. Flughafendaten Benghazi-Benina International Airport im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Dezember 2018.
  5. Flugunfalldaten und -bericht HP Hastings TG574 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2023.
  6. James J. Halley: Broken Wings. Post-War Royal Air Force Accidents. Air-Britain (Historians), Tunbridge Wells, 1999, ISBN 0-85130-290-4, S. 109.
  7. Unfallbericht Viscount 700 VP-YNE&lang=de Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Dezember 2018.
  8. Unfallbericht DC-3 OO-SBC&lang=de Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. November 2019.
  9. Unfallbericht Tu-154 LZ-BTN&lang=de Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Dezember 2018.
  10. Gaddafi-Luftwaffe bombardiert Flughafen. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 17. März 2011, abgerufen am 12. Mai 2017.
  11. Anna Baumbach: Libyen schließt Flughafen Bengasi. In: aeroTelegraph. 21. Mai 2014, abgerufen am 16. November 2020.