Flugunfall der VARIG bei Cabarete

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Flugunfall der VARIG bei Cabarete

Eine Maschine vom Typ Lockheed L-1049 Super Constellation

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Notwasserung nach mehrfachem Triebwerksausfall
Ort Atlantischer Ozean, 0,5 km vor der Küste von Cabarete,
Dominikanische Republik Dominikanische Republik
Datum 16. August 1957
Todesopfer 1
Überlebende 10
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten 48 Lockheed L-1049 Super Constellation
Betreiber Brasilien 1960 VARIG
Kennzeichen Brasilien 1960 PP-VDA
Abflughafen Flughafen Ciudad Trujillo,
Dominikanische Republik Dominikanische Republik
Zwischenlandung Miami International Airport, Florida, Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
Zielflughafen New York Idlewild International Airport, New York, Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
Passagiere 0
Besatzung 11
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Der Flugunfall der VARIG bei Cabarete ereignete sich am 16. August 1957. An diesem Tag musste eine Lockheed L-1049 Super Constellation der VARIG, die zur Wartung aus der Dominikanischen Republik in die USA ausgeflogen werden sollte, wegen eines dreifachen Triebwerksschadens im Atlantischen Ozean notgewassert werden. Bei dem Unfall wurde ein Besatzungsmitglied getötet.

Maschine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der verunglückten Maschine handelte es sich um eine im Jahr 1955 gebaute Lockheed L-1049 Super Constellation mit der Werksnummer 4610. Die Maschine wurde an die VARIG übergeben und von dieser mit dem Luftfahrzeugkennzeichen PP-VDA zugelassen. Das viermotorige Langstreckenflugzeug war mit vier luftgekühlten 18-Zylinder-Doppelsternmotoren vom Typ Curtiss-Wright R-3350 ausgerüstet.[1]

Die Maschine war eine von dreien dieses Typs, mit denen die VARIG den Flugverkehr in die USA aufgenommen hatte. Das Flugzeugmodell war für seine anfälligen Propellertriebwerke bekannt, die häufig ausfielen. Die Lockheed Super Constellation wurde deshalb scherzhaft auch als „das beste dreimotorige Flugzeug der Welt“ bezeichnet.[2][3][4]

Insassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da es sich um einen Überführungsflug handelte, befand sich lediglich eine elfköpfige Besatzung an Bord der Maschine.

Unfallhergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Morgen des 16. August 1957 traf die Maschine als Passagierflug mit einem defekten Triebwerk Nr. 2 in Ciudad Trujillo ein. Es wurde daraufhin beschlossen, dass alle Passagiere von Bord gehen und die Maschine mit einem Zwischenstopp in Miami nach New York ausgeflogen wird. Für den Start wurde der Propeller des defekten Triebwerks Nr. 2 in die Segelstellung gebracht, die Maschine hob um 15:16 Uhr ab.

Rund 50 Minuten nach dem Start überdrehte das Triebwerk Nr. 4. Das Triebwerk ließ sich daraufhin weder kontrollieren, noch konnte der Propeller in die Segelstellung gebracht werden. Der Propeller riss schließlich ab und beschädigte dabei den Propeller des Triebwerks Nr. 3, der daraufhin in die Segelstellung gebracht werden musste. Mit nur einem in Betrieb befindlichen Triebwerk war es nicht mehr möglich, die Flughöhe zu halten oder einen in der Nähe gelegenen Flughafen anzusteuern. Der Besatzung gelang es noch knapp, die Nordküste der Insel Hispaniola zu erreichen. Es wurde entschieden, die Maschine notzulanden. Zunächst wurde eine Notlandung auf dem Strand von Cabarete versucht, der Versuch musste jedoch abgebrochen werden, da der Strandabschnitt in diesem Bereich zu schmal für eine Notlandung war und sich Bäume in der Nähe befanden. Schließlich fiel die Entscheidung, eine Notwasserung durchzuführen. Die Maschine wurde in einer Entfernung von 500 Metern parallel zum Strand auf dem Wasser aufgesetzt. Bei der Notwasserung wurde ein Besatzungsmitglied getötet, die übrigen 10 Insassen überlebten.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Betriebsgeschichte der Maschine, rzjets.net
  2. Lockheed L1049G "Super G Constellation" 1955-1967, varig-airlines.com
  3. https://www.welt.de/geschichte/article201235776/Lockheed-L-1649A-Super-Star-Warum-das-schoenste-Flugzeug-nicht-mehr-fliegt.html
  4. Aufgezeichnet von Katja Iken.: Luftfahrtlegende. In: Spiegel Online. 19. Oktober 2010, abgerufen am 27. Januar 2024.