Fontenilles

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Fontenilles
Fontanilhas
Fontenilles (Frankreich)
Fontenilles (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Haute-Garonne (31)
Arrondissement Muret
Kanton Plaisance-du-Touch
Gemeindeverband Le Grand Ouest Toulousain
Koordinaten 43° 33′ N, 1° 12′ OKoordinaten: 43° 33′ N, 1° 12′ O
Höhe 174–280 m
Fläche 20,22 km²
Einwohner 5.849 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 289 Einw./km²
Postleitzahl 31470
INSEE-Code
Website www.ville-fontenilles.fr

Rathaus (Hôtel de Ville)

Fontenilles (okzitanisch: Fontanilhas) ist eine französische Gemeinde mit 5849 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Haute-Garonne in der Region Okzitanien. Sie gehört zum Arrondissement Muret und ist Mitglied im Gemeindeverband Le Grand Ouest Toulousain. Die Einwohner werden Fontenillois(es) genannt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ZNIEFF-Naturzonen und Hydrografie der Gemeinde
Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Fontenilles liegt in der historischen Provinz Savès und in der Région naturelle des Pays toulousain, etwa 21 Kilometer südwestlich von Toulouse an der Aussonnelle. Die Gemeinde liegt im Einzugsgebiet der Garonne und wird neben der Aussonnelle, die das Gemeindegebiet von West nach Ost durchquert, vom Ruisseau des Crabères, vom Vidaillon, vom Ruisseau de Fonbrennes und verschiedenen kleineren Bächen entwässert.

Das Gebiet von Fontenilles ist Teil der ZNIEFF-Naturzonen „Cours de l'Aussonnelle et rives“ (730030457) und „Bois des Arramous“ (730030470).[1] Etwa 73 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, etwa 8 % sind bewaldet.[2]

Fontenilles wird umgeben von den Nachbargemeinden Pujaudran und Léguevin im Norden, La Salvetat-Saint-Gilles im Nordosten, Plaisance-du-Touch im Osten, Fonsorbes im Südosten, Saint-Lys im Süden, Saiguède im Südwesten, Bonrepos-sur-Aussonnelle im Westen und Liars im Nordosten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ursprung des Landes ist ziemlich alt und die ersten Lebenszeichen (10. Jahrhundert) gehen auf den Beginn des Mittelalters zurück, als die Johanniter, die Mönche von Gimont, die Seigneurs von Verfeil und später die Seigneur von La Roche sich Ländereien, Rechte und Steuern teilten.

Das Dorf war Teil des Comminges, der Kastellanei Muret und der Diözese Toulouse. Ab dem 14. Jahrhundert ließen sich die Barone von La Roche-Fontenilles nieder und wurden Seigneur der Gemeinde und einiger umliegender Dörfer. Sie spielen eine wichtige Rolle in den Kreuzzügen, Hugenottenkriegen, Napoleonischen Kriegen und Konflikten des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1352 errichtete Gaillard de La Roche in Fontenilles den Sitz seiner Gerichtsbarkeit Saint-Flour, befestigte die Stadtmauern und baute sein Schloss, das während der Französischen Revolution (1793) geplündert wurde.

Im Jahr 1483 erhielten die Einwohner die ersten Zoll- und Privilegien, die 1556 von Philippe de La Roche-Fontenilles bestätigt wurden. Letzterer wird zusammen mit seinem Schwiegervater, Marschall de Monluc, im Widerspruch zu den Anweisungen des Edikts von Nantes die Verteidigung des Landes gegen die Hugenotten organisieren. Großtaten, die König Ludwig XIV. dazu veranlassten, die Baronie Fontenilles als Markgrafschaft zu erheben. Während seines Besuchs in Toulouse im Jahr 1533 heiratete er zum zweiten Mal Paule de Viguier. 1793 ins Exil geschickt, kehrten die Seigneurs von La Roche nach Frankreich zurück und ließen sich in der Picardie (Schloss von Rambures) nieder. Mit ihrer Rückkehr wurden sie die verschiedenen Gemeinden mit Klagen überhäuft, die zu den Höhepunkten der Gemeinde im 19. Jahrhundert wurden.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2020
Einwohner 426 528 1215 1791 2262 2920 3440 5189 5872
Quelle: Cassini und INSEE
Kirche Saint-Martin

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt fernab größerer Verkehrsachsen. Die nachgeordneten Departementsstraßen 37, 37C, 65 und 68 stellen Verbindungen zwischen den Weilern und zu benachbarten Gemeinden her. Zwei Buslinien der regionalen Transportgesellschaft liO verbinden die Gemeinde mit Toulouse, Rieumes und Sabonnères.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Haute-Garonne. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-081-7, S. 1396–1398.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fontenilles – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biodiversité dans les territoires - Fontenilles. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 2. April 2024 (französisch).
  2. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 2. April 2024 (französisch).
  3. Un peu d’histoire locale. Gemeinde Fonteniles, abgerufen am 2. April 2024 (französisch).
  4. Les transports régionaux d’Occitanie. (PDF) liO, 31. Januar 2024, abgerufen am 2. April 2024 (französisch).