Fourmies

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Fourmies
Fourmies (Frankreich)
Fourmies (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Nord (59)
Arrondissement Avesnes-sur-Helpe
Kanton Fourmies
Gemeindeverband Sud Avesnois
Koordinaten 50° 1′ N, 4° 3′ OKoordinaten: 50° 1′ N, 4° 3′ O
Höhe 174–247 m
Fläche 22,98 km²
Einwohner 11.456 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 499 Einw./km²
Postleitzahl 59610
INSEE-Code
Website http://www.mairie-fourmies.fr

Fourmies, Straßenbild

Fourmies ist eine französische Kleinstadt mit 11.456 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Kanton Fourmies im Arrondissement Avesnes-sur-Helpe. Die Einwohner der Gemeinde werden Fourmisiens genannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Fourmies liegt in der Thiérache an der Grenze zum Département Aisne, etwa auf halbem Weg zwischen den Städten Cambrai und Charleville-Mézières sowie vier Kilometer wesrlich der Grenze zu Belgien. Das Stadtgebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Avesnois und wird vom Fluss Helpe Mineure durchquert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Fourmies wurden römische Münzen entdeckt. Im 11. Jahrhundert wurde der Ort erstmals unter dem Namen Formeias, der wahrscheinlich auf das Sumpfgebiet im Tal des Flusses Helpe Mineure hindeutet, erwähnt.[1][2] Im 12. Jahrhundert wurde der Ort als Formies, Furmies, Formies, Formiis und Fourmies erwähnt.[2] Er gehörte zum Grundbesitz des Hauses Avesnes und der Abtei von Liessies.[3]

Im 16. Jahrhundert wurde in der Umgebung Fourmies begonnen, Metall zu verarbeiten und Glas zu formen; im 17. Jahrhundert ließen sich Glashütten dauerhaft nieder. Die schon seit dem Mittelalter in Fourmies ansässige Textilverarbeitung erlebte im 18. und 19. Jahrhundert einen Aufschwung. 1828 wurde dort die erste Wollspinnerei, in der mit einer Dampfmaschine gearbeitet wurde, eröffnet und Fourmies wurde ein Zentrum der Wollspinnerei.[1]

Am 1. Mai 1891 schoss das Militär während der Maikundgebung von Arbeitern auf dem Kirchplatz in die Menge, wodurch neun Menschen getötet und über 30 verwundet wurden. Dieses Ereignis wurde als Fusillade de Fourmies bekannt und Fourmies bekam den Spitznamen Fourmies la Rouge.

Im Ersten Weltkrieg besetzten die Deutschen Fourmies und zerstörten die ansässige Industrie. Dies führte nach dem Weltkrieg zusammen mit dem Rückgang der Bedeutung der klassischen Industriezweige zu einem wirtschaftlichen Abstieg der Gemeinde.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2020
Einwohner 14.508 15.117 15.505 15.242 14.505 13.867 13.040 11.403
Quellen: Cassini und INSEE

Seit den 1970er-Jahren ist die Bevölkerungsentwicklung von Fourmies rückläufig:[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den letzten Jahrzehnten stellte meist die politische Linke den Bürgermeister der Gemeinde. Von 1977 bis 1995 leitete Fernand Pecheux (PCF) die Mairie,[5][6] von 1995 bis 2001 Alain Berteaux (PCF)[7]. Lediglich von 2001 bis 2008 konnte sich mit Martine Roux eine Kandidatin der politischen Rechten durchsetzen, bis Berteaux bei den Wahlen 2008 wieder gewählt wurde.[8]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr findet bei Fourmies seit 1928 im September das Eintagesrennen Grand Prix de Fourmies statt.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fourmies pflegt mit Bernburg in Sachsen-Anhalt und Fridley in Minnesota (USA) Partnerschaften.[9]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 1617–1622.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fourmies – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Patrimoine de Fourmies auf den Webseiten der Gemeinde
  2. a b Eugène Mannier, Études étymologiques, historiques et comparatives sur les noms des villes, bourgs et villages du département du Nord. 1861. S. 355
  3. Chronologie auf den Webseiten der Gemeinde
  4. ab 1968: INSEE@1@2Vorlage:Toter Link/recensement.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Décès de Fernand Pecheux, L’Humanité vom 11. November 1997
  6. Comme il y avait cent ans: La lutte !, L’Humanité vom 30. April 1991
  7. A Fourmies, Alain Berteaux: « le choix de l’expérience » (Memento vom 28. Mai 2008 im Internet Archive)
  8. Wahlergebnisse (Memento des Originals vom 24. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/elections.rfo.fr beim Réseau France outre-mer
  9. Jumelage auf der Website der Gemeinde