Fragas do Eume

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Río Eume

Die Fragas do Eume (galicisch) bzw. Fragas del Eume (spanisch) sind ein Naturschutzgebiet[1][2] in Galicien. Ihr Wald ist ein typisches Beispiel für den wärmeliebenden atlantischen Wald von Europa.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Río Eume

Das Naturschutzgebiet umfasst eine Fläche von 91,25 km² entlang des Flüsschens Río Eume, östlich der Stadt Pontedeume in der galicischen Provinz A Coruña. Es setzt sich aus Teilflächen der Gemeinden Cabañas, Capela, Monfero, Pontedeume und As Pontes de García Rodríguez zusammen.

Insgesamt haben rund 500 Menschen ihren Wohnsitz in dem Gebiet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 1996 erließ die galicische Provinzialregierung[3] ein Dekret, die natürlichen Rückzugsgebiete im Gebiet des Río Eume neu zu ordnen. Am 30. Juli 1997 wurden die Fragas do Eume offiziell gegründet. Ein weiteres Dekret im August 1997 bestimmte die Fragas im engeren Sinne. Sie bestehen aus 32,5 km² Naturpark; der Rest sind geschützte Wald-, Busch- und Weideflächen sowie Zonen, in denen Fischfang erlaubt ist.[4]

Am 31. März 2012 brach ein Waldbrand im Gebiet der Gemeinde A Capela aus. Untersuchungen zufolge war er absichtlich gelegt worden. Er breitete sich im oberen Tal des Eume aus, begünstigt durch starken Wind und durch die leichte Brennbarkeit der zahlreichen Eukalypten und Kiefern. Insgesamt brannten 750 Hektar[5] nieder, davon 350 in den Fragas, davon wiederum 100 Hektar in besonders schützenswertem Gebiet.[6] Am 3. April konnte man den Brand schließlich löschen.

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fragas do Eume bieten herausragende Beispiele typischer galicischer Vegetation.[7] Sie beherbergen eine reiche Biodiversität. Andernorts wurde diese zerstört, denn fruchtbare Böden wie in den Fragas werden normalerweise für die Landwirtschaft genutzt.

In den Wäldern sieht man viele Stieleichen. Auch Edelkastanien trifft man allerorts an. Die schneller wachsenden Birken beherrschen vor allem den Auwald und Randzonen, in denen sie sich zulasten der Kastanien vermehrt haben. Mit Programmen zur Erhaltung der Kastanien versucht man, die Birken wieder zurückzudrängen.

Farn ist der vorherrschende Bodendecker im Wald. Die Fragas bieten rund 20 Farnarten Heimat.[8] Die häufigsten sind Rippenfarn und Spreuschuppiger Wurmfarn.

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der dunkle und feuchte Wald ist ein ideales Habitat für Amphibien. 13 der 15 in Galicien vorkommenden Arten finden dort einen Lebensraum. Die Laubwälder bieten Lebensraum für den Feuersalamander, insbesondere seine Unterart Portugiesischer Feuersalamander (Salamandra salamendra galliaca). Auch Erdkröten findet man häufig. Iberische Wasserfrösche leben in den Bächen.

Dort trifft man auch auf Otter. Beutegreifer außerhalb der Gewässer sind Steinmarder, Ginsterkatze, Rotfuchs und Dachs. Sogar Wölfe sind in abgeschiedenen und höher gelegenen Teilen des Parks heimisch.

Häufiger zu sehende große pflanzenfressende Säugetiere sind Reh und Rothirsch.

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Park liegen zwei ehemalige Klöster, das im 10. Jahrhundert gegründete Mosteiro de San Xoán de Caaveiro und das Monasterio de Santa María de Monfero, im 12. Jahrhundert erbaut.

Menschliche Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außerhalb der streng geschützten Kernzone sind bestimmte Formen der Nutzung erlaubt. Beispielsweise wird Holzkohle auf traditionelle Weise in Meilern hergestellt.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalterliche Ruinen von Klöstern und steinerne Kruzifix-Skulpturen zeugen von der Anwesenheit des Menschen in der Vergangenheit.

Das Mosteiro de Caaveiro wurde 934 erbaut. Es bot den zahlreichen Einsiedlern in der Umgebung einen sicheren Unterschlupf. 1975 wurde es als Monumento histórico-artístico geschützt.

Die Ursprünge des Mosteiro de Monfero reichen ins 10. Jahrhundert zurück. In jener Zeit wurde unterhalb einer Kapelle, die Sankt Markus geweiht war, ein Kloster gegründet. Mit Ausnahme der Kirche befindet sich das Kloster in ruinösem Zustand. Die Parkverwaltung plant jedoch eine Restauration.

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. parque natural
  2. José Formigo Couceiro: Galicia. Destino everest, León. ISBN 978-84-241-0058-2. S. 67
  3. Xunta de Galicia
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/galicia-hoxe.com Grafik: Parques naturais de Galicia 5/12/08, abgerufen am 10. Oktober 2014
  5. Permanece activo el incendio de las Fragas do Eume tras arrasar 750 hectáreas
  6. http://media.lavozdegalicia.es//default/2012/04/03/00171333406851303359759/Fichero/mapa_modificado_monasterio.pdf Mapa da área queimada (La Voz de Galicia)
  7. Ignacio González, Roberto Fernández, Rafael Salvadores: Guía de espacios naturais de Galicia. ISBN 84-8288-002-0. S. 113
  8. Ignacio González, Roberto Fernández, Rafael Salvadores: Guía de espacios naturais de Galicia. ISBN 84-8288-002-0. S. 114a

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fragas do Eume Natural Park – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 43° 25′ 3″ N, 8° 4′ 6″ W