François-Louis Colins

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François-Louis Colins, um 1755 gemalt von Louis-Michel van Loo

François-Louis Colins (* 1699 in Brüssel, Österreichische Niederlande; † 1760 in Paris) war ein französischer Maler, Restaurator und Kunsthändler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Colins war Schüler der Académie de Saint-Luc in Paris. Hauptsächlich betätigte er sich als Kunsthändler und Restaurator. Als Besitzer eines Geschäfts am Quai de la Mégisserie in Paris heiratete er am 6. November 1724 Catherine Malafaire. Nach dem Urteil des Kunsthändlers Edme-François Gersaint (1694–1750), mit dem er in geschäftlicher Beziehung stand, galten seine Eingriffe, die er auf Farbschichten anlegte, als „unsichtbar“. Dieses Merkmal seiner Arbeit rief bei dem Kunstkritiker Pierre-Jean Mariette und bei dem Schriftsteller Voltaire Kritik hervor. 1743 verband sich Colins als Geschäftspartner mit der seit 1741 verwitweten Kunsthändlerin und Restauratorin Marie-Jacob Godefroid (≈1701–1775) und wurde mit ihr für ein gemeinsames Jahresgehalt von 200 Livres bei den Bâtiments du Roi angestellt. Dort restaurierten sie Gemälde der Sammlung des französischen Königs.

Über Frankreichs Grenzen hinaus war Colins ein gefragter Fachmann. So beauftragte ihn Kurfürst Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach 1754 mit einer neuen Ordnung der Gemäldegalerie Düsseldorf und der Abfassung eines korrigierten Kataloges,[1] der in französischer Sprache 1756 und 1760 auf Deutsch im Druck erschien.[2][3] Auch stand er in Kontakt mit dem Hof Friedrichs II. von Preußen, der von ihm Luca Giordanos Gemälde Raub der Sabinerinnen und Urteil des Paris erwarb.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Colins, François-Louis. In: Noémie Étienne: The Restoration of Paintings in Paris, 1750–1815. Practise, Discourse, Materiality. The Getty Conservation Institute, Los Angeles 2017, ISBN 978-1-60606-516-7, S. 284 (Google Books).
  • Anne Leclair: François-Louis Colins (1699–1760), restaurateur des tableaux de Louis XV, marchand et expert à Paris. In: Techné: la science au service de l’histoire de l’art et des civilisations. 30/31, S. 125–139.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas W. Gaehtgens: Auf dem Weg zur Kunstgeschichte: Pigages und Mechels Katalog der Düsseldorfer Gemäldegalerie. In: Gudrun Swoboda (Hrsg.): Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums. Band 2: Europäische Museumskulturen um 1800. Böhlau Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-205-79534-6, S. 477–497, hier S. 479 (PDF)
  2. François-Louis Colins: Catalogue des tableaux qui se trouvent dans les galleries du Palais de S. A. S. Electorale Palatine, a Dusseldorff. 1756 (Google Books)
  3. François-Louis Colins: Verzeichniß der Schildereyen, welche zu Düsseldorff in den Galerien des Schlosses Seiner Churfürstlichen Durchleucht zu Pfaltz anzutreffen sind. 1760 (Google Books)
  4. Uteil des Paris, Datenblatt im Portal brandenburg.museum-digital.de