François Duprat

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François Duprat (* 26. Oktober 1940 in Ajaccio, Korsika; † 18. März 1978 bei Caudebec-en-Caux) war ein französischer Lehrer, Schriftsteller und militanter Anhänger des Nationalisme révolutionnaire. Er gilt als Theoretiker der französischen Nouvelle Droite und als Nummer Zwei des Front National (FN) in den 1960er und 1970er Jahren.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Duprat war Trotzkist in seinen frühen Jahren, bewegte sich allerdings schnell an den rechten Rand und wurde Mitglied der Jeune Nation der Fédération des étudiants nationalistes (FEN). Obwohl starker Gegner der algerischen Unabhängigkeit, unterstützte er als Antizionist stets arabische Staaten. Nach den Verträgen von Évian 1962 wurde Algerien unabhängig. Duprat suchte sich ein neues Betätigungsfeld und reiste nach Katanga. Dort unterstützte er die Sezession Moïse Tschombés als Propagandadirektor bei Radio-Katanga.

Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde er Mitglied von Occident, die sich gegen linke Studenten wandte. 1972 gehörte er zu den Mitgründern des Front National (FN).

Tod und Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. März 1978 starb Duprat durch ein Autobombenattentat bei Caudebec-en-Caux. Seine Gattin Jeanine wurde durch den Anschlag gelähmt. Über die Urheberschaft des Mordes wurde wild spekuliert. Dies reichte von jüdischen Gruppen bis zu rechten Konkurrenten.[1] Jean-Pierre Bloch, Direktor der antirassistischen LICRA, verurteilte den Mord.

Der Holocaustleugner Richard Verrall alias Richard Harwood, Autor des Pamphletes Did Six Million Really Die?, lobte Duprats «Verdienste».[2][3]

Jedes Jahr besucht der Mitbegründer des Front National Jean-Marie Le Pen das Grab Duprats auf dem cimetière de Montmartre.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chebel d'Appollonia, A., L'Extrême Droite en France: De Maurras à Le Pen. Éditions Complexe, Brussels, 2. Ausgabe, 1996. ISBN 2-87027-573-0
  • Duprat, François. L'Internationale étudiante révolutionnaire (Revolutionary Student International), N.E.L., 1968.
  • Igounet, Valérie, Histoire du négationnisme en France. Éditions du Seuil, Paris, 2000. ISBN 2-02-035492-6 (im Kapitel L'extrême droite diffuse les thèses négationnistes / François Duprat, un passeur idéologique, p. 161 to 180).
  • Lebourg, Nicolas. François Duprat: Idéologies, Combats, Souvenirs, Perpignan 2000.
  • Jean-Yves Camus: Duprat, François, in: Handbuch des Antisemitismus, Band 2/1, 2009, S. 193f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michel Winock, « Les sources historiques du Front national », article repris dans La France politique : XIXe-XXe siècle, Paris, Éditions du Seuil, 1999, S. 282.
  2. Hommage à François Duprat, Le National, April 1978, S. 9–11
  3. Interview von Pierre-André Taguieff mit Valérie Igounet, Paris, 2. April 1993, zitiert von Valérie Igounet, in Histoire du négationnisme en France, Le Seuil, 2000.
  4. « Hommage von Jean-Marie Le Pen anläßlich des 30. Jahrestages der Ermordung François Duprats » (Memento vom 18. November 2008 im Internet Archive), Website des Front national, 18. März 2008

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]