François Français

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Joseph François Français (* 7. April 1768 in Saverne, Département Bas-Rhin; † 30. Oktober 1810 in Mainz, damals Hauptort des Département du Mont-Tonnerre) war ein französischer Mathematiker, der auf dem Gebiet der Differentialrechnung arbeitete[1]. Er hat dazu beigetragen, die Arbeit von Jean-Robert Argand zu den komplexen Zahlen zu veröffentlichen.[2]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johanniterkommende Mainz
Kettenbehangene Kugelbomben, aus denen Flammen schlagen, befinden sich als Allegorie für die französische Artillerieschule am Eingangstor.

Nach dem Abschluss seines Studiums wurde er im Jahr 1791 Professor an der Hochschule (collège) von Colmar und im Folgejahr 1792 an der von Straßburg. Nach der Kriegserklärung von Frankreich an Österreich engagierte er sich beim Militär. Im Oktober 1797 wurde er Professor für Mathematik an der École centrale des Départements Haut-Rhin in Colmar. Im September 1803 hatte er eine Professur für Mathematik am „Lycée de Mayence“ in Mainz und später an der Artillerie-Schule von La Fère inne. Er kehrte dann nach Mainz zurück, wo er an der Artillerieschule in der ehemaligen Johanniter-Kommende Heiliggrab lehrte.

Seine Abhandlung von 1795 über partielle Differentialgleichungen, die er im Jahre 1797 der Akademie der Wissenschaften präsentierte, wurde nicht veröffentlicht, erregte aber die Aufmerksamkeit von Sylvestre Lacroix. Français arbeitete mit Louis François Antoine Arbogast zur Differentialrechnung und erbte dessen Aufzeichnungen nach dessen Tod. Im Jahr 1804 präsentierte er eine Schrift über das Thema, die aber nie veröffentlicht wurde.

Er pflegte zudem eine wissenschaftliche Korrespondenz mit Adrien-Marie Legendre, Joseph-Louis Lagrange, Sylvestre Lacroix und Jean-Baptiste Biot. Er erhielt von Legendre eine Schrift von Jean-Robert Argand zur geometrischen Interpretation der komplexen Zahlen (Arganddiagramm)[3].

Am 30. Oktober 1810 verstarb er in Mayence, Hauptort des Canton de Mayence. Sein Bruder Jacques Frédéric Français entdeckte und veröffentlichte nach seinem Tod seine vielfältigen Werke.

Veröffentlichungen, Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Analise transcendante. Méthode de différentiation, indépendante du développement des fonctions en séries. In: Annales de mathématiques pures et appliquées. Band 2, 1811/1812, S. 325–331, (online).
  • Memoire sur le mouvement de rotation d’un corps solide libre, autour de son centre de masse. Courcier, Paris 1813, (Digitalisat).

Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • René Taton, biografischer Artikel über François Français, in Dictionary of Scientific Biography[4], volume non identifié, New York, 1970–1980, 16 volumes

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John J. O’Connor und Edmund F. Robertson, Artikel François Joseph Français[5], online Biographie auf der Seite der Fakultät für Mathematik und Statistik der University of St Andrews

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. François Joseph Français, Artikel François Joseph Français
  2. «  Jean-Robert Argand (Memento vom 21. September 2009 im Internet Archive) », auf Bibm@th.net.
  3. Dominique Flament: Histoire des nombres complexes. CNRS éditions, Paris 2003, ISBN 2-271-06128-8, S. 164.
  4. Sur le Dictionary of Scientific Biography (16 volumes, 1970-1980), son successeur le New Dictionary of Scientific Biography (8 volumes, 2007), ainsi que sur la version électronique regroupant les 24 volumes, le Complete Dictionary of Scientific Biography, publié en 2007, voir sur la Wikipédia en anglais l'article Dictionary of Scientific Biography.
  5. François Joseph Français