Francisco Rubio (Raumfahrer)

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Francisco Carlos Rubio
Francisco Carlos Rubio
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Organisation National Aeronautics and Space Administration NASA
ausgewählt 7. Juni 2017
Einsätze 1 Raumflug
Start 21. September 2022
Landung 27. September 2023
Zeit im Weltraum 370d 21h 22min
EVA-Einsätze 3
EVA-Gesamtdauer 21h 24min
Raumflüge

Francisco Carlos Rubio (* 11. Dezember 1975 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Arzt, Pilot und Astronaut.[1][2]

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubio besuchte die Miami Sunset Senior High School in Miami Beach. Dann studierte er an der United States Military Academy in West Point im Bundesstaat New York, die er 1998 als Bachelor für Internationale Beziehungen abschloss. 2010 promovierte er zum Doktor der Medizin an der Uniformed Services University of the Health Sciences in Bethesda, Maryland.[1]

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubio verbrachte sein Berufsleben beim Militär. Er begann seinen Dienst als Second Lieutenant (entspricht etwa Unterleutnant) bei der United States Army. Er arbeitete als Pilot eines Sikorsky UH-60 Blackhawk-Hubschraubers.

Rubio war Zugführer der A Company, 2nd Battalion der 82nd Airborne Division und Kompaniechef der A Company, 2nd Battalion, 3rd Aviation Regiment. Als Pilot absolvierte Rubio über 1.100 Flugstunden, darunter 600 Kampfstunden bei Operationen in Bosnien, im Irak und in Afghanistan.

Nach seiner medizinischen Ausbildung vollendete Rubio seine Facharzt-Ausbildung als Assistenzarzt für Familienmedizin am Martin Army Community Hospital im Fort Benning, Georgia. Dann wurde er Klinikleiter und Fliegerarzt am Redstone Arsenal in Huntsville im Madison County, Alabama.

Als Rubio für die Ausbildung als Astronaut ausgewählt wurde, war er Fliegerarzt des 3. Bataillons der 10th Special Forces Group (Airborne) in Fort Carson, Colorado.[1]

Astronautentätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2017 wurde Rubio für das Weltraumtraining ausgewählt und schloss sich der NASA-Astronauten-Gruppe 22 an. Zusammen mit dieser Gruppe absolvierte er ein zweijähriges Training.[1]

2021 wurden zunächst Dmitri Alexandrowitsch Petelin, Sergei Walerjewitsch Prokopjew und Anna Jurjewna Kikina als Hauptbesatzung für Sojus MS-22 aufgestellt. Im Dezember 2021 gab der Generaldirektor von Roskosmos, Dmitri Olegowitsch Rogosin, bekannt, dass Kikina im September 2022 mit der SpaceX Crew-5 zur ISS fliegen würde; dies machte einen Platz für Rubio in der Sojus MS-22 frei. Im Mai 2022 wurde dieser Beschluss widerrufen und es hieß, dass aus politischen und technischen Gründen ein Flug russischer Kosmonauten auf amerikanischen Raumschiffen ausgeschlossen sei[3]. Im Juni 2022 wiederum verkündete Roskosmos, dass Kikina in die Vereinigten Staaten reisen würde, um sich auf den Flug mit der SpaceX Crew-5 vorzubereiten. An ihre Stelle trat Rubio. Diese neue Besatzung, Petelin, Prokopjew und Rubio, trainierte ab August 2022 zusammen.[1]

Flugverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. September 2022 um 16:54 Moskauer Zeit (13:54 UTC, 15:54 Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ)) startete Rubio als Flugspezialist (Arzt) zusammen mit Prokopjew und Petelin in einer Sojus MS-22 vom Kosmodrom Baikonur zur Internationalen Raumstation (ISS). Drei Stunden später, um 20:06 Moskauer Zeit (17:06 UTC, 19:06 MESZ), dockte die Raumkapsel an das Rasswet-Modul des russischen ISS-Segments an.[1]

Beim Andocken von Sojus MS-22 lief auf der ISS die ISS-Expedition 67, Kommandant der ISS war zu dieser Zeit Oleg Germanowitsch Artemjew.[2][4] Durch ein Leck im Kühlkreislauf des Raumschiffs Sojus MS-22 war eine Rückkehr zur Erde zu riskant, das Raumschiff koppelte unbemannt ab und wurde durch Sojus MS-23 ersetzt. Dadurch verlängerte sich Rubios Aufenthalt auf der ISS um sechs Monate. Die Landung mit Sojus MS-23 erfolgte am 27. September 2023. Mit einem Raumflug von 370 Tagen liegen Rubio, Prokopjew und Petelin nun gemeinsam an dritter Stelle des längsten Raumflugs. Rubio hält dabei den Rekord des längsten US-Raumflugs.[5]

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubio hat die Bronze Star Medal, die Meritorious Service Medal und die Army Achievement Medal erhalten. Er ist Absolvent des Command and General Staff College und hat die Flugzeugführerabzeichen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten Pathfinder, Air Assault und Parachutist erworben.[1]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rubio ist verheiratet und hat vier Kinder. Seine Eltern kamen aus El Salvador in die USA.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Francisco “Frank” Rubio bei nasa.gov. Abgerufen am 26. September 2022
  2. a b Rubio Francisco Carlos "Frank" bei spacefacts.de. Abgerufen am 26. September 2022
  3. Rogosin schließt Flug russischer Kosmonauten mit amerikanischen Raumschiffen aus bei vedomosti.ru. Abgerufen am 24. September 2022
  4. NASA Astronaut Frank Rubio, Crewmates Arrive Safely at Space Station bei nasa.gov. Abgerufen am 26. September 2022
  5. William Harwood: Soyuz lands safely in Kazakhstan to end record-breaking mission; Rubio: “It’s good to be home”. Spaceflight Now, 27. September 2023, abgerufen am 27. September 2023 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Francisco Rubio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien