Frank Ebert

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Frank Ebert

Frank Ebert (* 18. März 1970 in Halle (Saale)) ist ein deutscher Bürgerrechtler. Er war DDR-Oppositioneller und Mitbegründer des Archivs der DDR-Opposition. Seit dem 1. März 2023 ist er der Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur des Landes Berlin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stasi-Besetzung im September 1990.
Hinten, zweiter von rechts: Frank Ebert
Außerdem: Bärbel Bohley und Ingrid Köppe

Frank Ebert wuchs in Halle und Berlin-Marzahn auf. Nach dem Schulbesuch begann er eine Lehre als Werkzeugmaschinenschlosser in Berlin.[1] Durch seine Schwester hatte er während seiner Jugendzeit Kontakte zur Hallenser und Jenenser Oppositionellenszene. Während seiner Lehre trat er 1988 aus der FDJ aus und schloss sich der Berliner Umweltbibliothek an. Dort beteiligte er sich an der Vervielfältigung illegaler Samisdatschriften wie den Umweltblättern und der Arche Nova. Im Mai 1989 beteiligte sich Frank Ebert an den Protesten zur Fälschung der Kommunalwahl. Er demonstrierte außerdem gegen die Niederschlagung der Studentenproteste in China und war Mitorganisator der Mahnwache an der Gethsemanekirche.[2] Er wurde mehrfach festgenommen und an der Beendigung seiner Lehre gehindert.[3] Im September 1990 war Ebert einer der Mitbesetzer der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg.[4]

Lichtgrenze in Berlin 2014

Die Gründung des Matthias-Domaschk-Archivs der DDR-Opposition ging maßgeblich auf Ebert zurück. Es wurde 1993 in die Robert-Havemann-Gesellschaft überführt, in der Ebert bis Februar 2023 arbeitete. Er war an der Umsetzung der Ausstellung zum 20. Jahrestag der Friedlichen Revolution auf dem Alexanderplatz und der Lichtgrenze in Berlin zum 25. Jahrestag des Mauerfalls beteiligt. Er organisierte die Installation von Stelen an wichtigen Orten der Friedlichen Revolution in Berlin.[5] Im Jahr 2015 erhielt Frank Ebert den Verdienstorden des Landes Berlin.[6]

Er ist Mitglied im Stiftungsrat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, im Vorstand des Fördervereins Campus für Demokratie, im Stiftungsrat der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge und im Beratungsgremium des Stasi-Unterlagen-Archivs.[7] Seit dem 1. März 2023 ist Ebert der Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur des Landes Berlin.[8]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Frank Ebert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arno Polzin: Ebert, Frank. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  2. Gethsemanekirche: Der sanfte Unruheherd. In: Orte der Einheit. Stiftung Haus der Geschichte, 2022, abgerufen am 31. August 2023.
  3. Porträt von Frank Ebert. jugendopposition.de (Bundeszentrale für politische Bildung / Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.); abgerufen am 13. März 2017.
  4. Podcast über die Besetzung der Stasizentrale. Stasiunterlagenarchiv.
  5. Steckbrief von Frank Ebert. Robert-Havemann-Gesellschaft.
  6. Rede von Michael Müller anlässlich der Verleihung des Landesverdienstordens am 1. Oktober 2015. berlin.de
  7. Tätigkeitsbericht des Stasi-Unterlagen-Archivs (PDF; 2,4 MB).
  8. Pressemitteilung zur Amtseinführung von Frank Ebert. BAB.