Frankensteins Fluch

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Film
Titel Frankensteins Fluch
Originaltitel The Curse of Frankenstein
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1957
Länge 82 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Hammer Film Productions
Stab
Regie Terence Fisher
Drehbuch Jimmy Sangster
Produktion Anthony Hinds
Musik James Bernard
Kamera Jack Asher
Schnitt James Needs
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Frankensteins Fluch ist ein britischer Horrorfilm der Film-Produktionsfirma Hammer aus dem Jahr 1957, basierend auf dem Roman Frankenstein von Mary Shelley. Regie führte Terence Fisher. In den Hauptrollen sind Peter Cushing als Baron Frankenstein und Christopher Lee als „die Kreatur“ zu sehen.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod seiner Eltern engagiert der wohlhabende Baron Victor Frankenstein den Privatlehrer Paul Krempe für sich. Die beiden werden zu Freunden, weil sie das gemeinsame Interesse an wissenschaftlichen und medizinischen Experimenten verbindet, sodass Paul auch über seinen Lehrauftrag hinaus bei Victor bleibt. So gelingt es Victor und Paul, einen kleinen toten Hund wieder zum Leben zu erwecken. Während Paul jedoch die gewonnenen Erkenntnisse in den Dienst der Medizin stellen will, ist Victor besessen von dem Gedanken, einen perfekten Übermenschen zu erschaffen, dessen Intelligenz und Intellekt über allem steht. Paul passt diese Absicht nicht, aber da er wirtschaftlich von Victor abhängig ist, hilft er ihm. Victor stiehlt die Leiche eines gehängten Verbrechers in der Absicht, diesem das Gehirn eines genialen Wissenschaftlers einzupflanzen.

Es erscheint Victors Cousine Elizabeth, die ihm einst als Braut versprochen war. Paul versucht Elizabeth die Absicht, Victor zu heiraten, auszureden, weil ihm dessen Experimente inzwischen nicht mehr geheuer erscheinen. Dies bleibt allerdings ohne Erfolg. Inzwischen weiß Victor auch, dass er seiner Kreatur nur ein bestimmtes Gehirn einzusetzen gedenkt: Das des brillantesten Wissenschaftlers seines Landes, Professor Bernstein. Er lädt den betagten Mann in sein Haus ein. Während der Professor Victor gegenübersitzt, etwas trinkt und von seiner Arbeit erzählt, arbeitet Victor an einer Zeichnung von Bernstein und fügt bei dieser bereits die Operationslinien und Gehirnsektionen auf der Stirn ein. Später stürzt er ihn von einer Balustrade in den Tod und entnimmt sein Gehirn. Paul ahnt, dass Victor den Professor umgebracht hat, kann es aber nicht beweisen. Während einer Rangelei der beiden wird das Gehirn beschädigt. Victor setzt das Gehirn trotzdem seiner Kreatur ein und beschwört somit eine Katastrophe herauf. Sie befreit sich aus dem Labor und tötet einen alten Mann und dessen Enkel. Paul gelingt es die Kreatur zu erschießen, aber Victor erweckt sie erneut zum Leben. Die Haushälterin Justine, mit der Victor ein Verhältnis hat, erzählt ihm, dass sie ein Kind von ihm erwartet. Da er sie nicht heiraten will, droht Justine, Victor zu verraten. Dieser entledigt sich des Problems, indem er Justine durch die Kreatur umbringen lässt. Unterdessen bittet Paul Elizabeth, das Haus zu verlassen, da sie sich in tödlicher Gefahr befindet. Doch bevor sie dies tun kann, bringt die Kreatur sie in seine Gewalt. Elizabeth kann sich jedoch befreien, und die Kreatur durchbricht schließlich nach einem Kampf mit Victor ein Oberlicht und stürzt in eine Wanne voll Säure.

Victor wird wegen der Morde an Professor Bernstein und Justine zum Tode durch die Guillotine verurteilt.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung entstand in Berlin.[1][2]

Figur Darsteller Deutscher Sprecher
Baron Victor Frankenstein Peter Cushing Hans Nielsen
Elizabeth Hazel Court Eleonore Noelle
Paul Krempe Robert Urquhart Wolfgang Kieling
Professor Bernstein Paul Hardtmuth Anton Reimer
Junger Baron Frankenstein Melvyn Hayes Hans Clarin
Erzähler nicht vorhanden Klaus W. Krause

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Ungesunde Phantasien. Vorbehalte.“ – 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 121
  • „Das britische Remake verlässt sich – mit geringen Handlungsabweichungen – weniger auf Phantasie und Suggestion, sondern erzielt seine Horrorwirkung durch naturalistische Darstellung und grausige Details.“ – Lexikon des internationalen Films[3]

Diverses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als in der Verfilmung des Frankenstein-Themas von 1931 von James Whale mit Boris Karloff als Kreatur und Colin Clive als Baron Frankenstein, steht in Terence Fishers Film nicht die Kreatur, sondern der Wissenschaftler im Vordergrund.

Der Film war ein großer finanzieller Erfolg und veranlasste die Hammer-Produktion, weitere Filme dieses Stils zu drehen. Es folgten zum einen direkte Fortsetzungen, zum anderen auch die Dracula-Verfilmung mit denselben Darstellern, die ebenfalls eine ganze Reihe von Fortsetzungen nach sich zog.

Die Hammer-Film-Produktion, Anfang der 1950er Jahre in London gegründet, legten viele klassische Horrorfilme mit zumeist geringen Budgets neu auf. Viele von ihnen sind inzwischen selbst wieder zu Klassikern geworden. Peter Cushing und Christopher Lee erlangten durch die Hammer-Filme große Popularität, insbesondere in Horror of Dracula (1958), wo Cushing den Vampirjäger Van Helsing und Lee den Grafen Dracula verkörperten.

Christopher Lee stürmte eines Tages aufgebracht in den Umkleideraum von Peter Cushing. Er beklagte sich darüber, dass er im Film keine Sprechzeilen habe. Cushing reagierte gelassen und sagte „Du hast Glück. Ich habe das Drehbuch gelesen“. Dieser Moment war der Anfang einer lebenslangen Freundschaft zwischen den beiden Schauspielern.[4]

2012 veröffentlichen Studiocanal in Frankreich, Anolis Entertainment in Deutschland, Pinewood in Großbritannien und illuminate Hollywood fka HTV in den USA, den Film erstmals in HD format auf Blu-ray Disc.[5]

Uraufführungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Großbritannien: 2. Mai 1957
  • USA: 25. Juni 1957
  • Deutschland: 27. September 1957[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karin Kaltenbrunner: Mad Medicine. Zur Repräsentation des Wissenschaftlers im Frankenstein-Zyklus der Hammer Film Productions (1957–1974). LIT Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-643-50562-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frankensteins Fluch (GBR). In: Synchrondatenbank.de. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  2. Frankensteins Fluch (1957). In: synchronkartei.de. Abgerufen am 8. Januar 2023.
  3. Frankensteins Fluch. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  4. The Curse of Frankenstein / Trivia. Abgerufen am 19. Januar 2022.
  5. Hammer classics going hi-def
  6. Uraufführungen lt. IMDb