Französische Frauenfußballmeisterschaft 1985/86

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Die französische Frauenfußballmeisterschaft 1985/86 war die zwölfte Ausspielung dieses Titels nach der offiziellen Anerkennung des Frauenfußballs durch den Fußballverband Frankreichs, die FFF, im Jahr 1970.

Die Meisterschaft 1985/86 – eine frankreichweite höchste Liga gab es vor 1992 nicht – wurde in einer Mischung aus Gruppenspiel- und K.-o.-Modus ausgetragen; für die Teilnahme an der landesweiten Endrunde mussten sich die Frauschaften zuvor auf regionaler Ebene qualifizieren. Die Vorjahresmeisterinnen von VGA Saint-Maur erreichten erneut das Endspiel, setzten sich darin gegen die ASJ Soyaux durch und gewannen somit binnen vier Jahren ihren dritten französischen Meistertitel.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst wurde in acht regional aufgeteilten Gruppen à sechs Frauschaften jeweils eine doppelte Punkterunde mit Hin- und Rückspielen ausgetragen. Die danach je drei Gruppenbesten, insgesamt also 24 Teams, erreichten die nächste Runde, das Viertelfinale, während die anderen 24 Mannschaften um das sogenannte Championnat de Deuxième Division, also die Zweitligameisterschaft, spielten.[1] In den Gruppen der beiden ersten Runden trat jeder Verein gegen jeden anderen zweimal an, in einem Heim- und einem Auswärtsspiel. Bei Punktgleichheit von zwei oder mehr Teams – es galt die Zwei-Punkte-Regel – gab zunächst der direkte Vergleich und, falls notwendig, anschließend die bessere Tordifferenz aus sämtlichen Spielen den Ausschlag.

In den verwendeten Quellen[2] werden für Vorrunde und Viertelfinale keine einzelnen Ergebnisse, sondern lediglich Abschlussplatzierungen und Pluspunktzahlen angegeben. Die Punktangaben sind allerdings nicht vollständig, so dass hier für beide Runden darauf verzichtet wird, sie zu nennen.

Gruppe Rang 1 bis 3 Rang 4 bis 6
A Omnium Sports Monaco, SC Caluire Saint-Clair, FC Valence SMUC Saint-Joseph, Olympique Marseille, UA La Valette
B AS Muret, Racing Paillade Montpellier, Olympique Mirail Toulouse FC Saint-Loubes, FC Langon, ES Arpajon
C ES Trois Cités Poitiers, ASJ Soyaux, US Montfaucon ASPTT Bordeaux, AS Gagnerie, ES Saint-André-d’Ornay
D Stade Quimper, CS Saint-Brieuc, FCF Condé-sur-Noireau FC Bergot Brest, CA Lisieux, US Villaines
E EC Tours, JS Poissy, US Orléans Paris Saint-Germain, AO Boran-sur-Oise, FC Le Neubourg
F VGA Saint-Maur, FCF Hénin-Beaumont, AC Cambrai Juvisy FCF, AS Saint-Quentin, AC Abbeville
G FC Metz, ASPTT Strasbourg, FC Baldersheim AS Sault-lès-Rethel, FC Vendenheim, zurückgezogen: Stade Reims
H FC Lyon, AS Moulins, AS Toussieu Racing Saint-Étienne, AC Gy, US Baume-les-Dames

Mit dem Rückzug der Frauschaft von Stade Reims aus dem laufenden Spielbetrieb ging eine Ära zu Ende. Die Rémoises hatten den Frauenfußball westlich des Rheins über rund ein Jahrzehnt beherrscht und dabei fünf Landesmeistertitel gewonnen sowie in drei weiteren Endspielen gestanden. Bald darauf gründeten einige Spielerinnen den Football Club Féminin de Reims neu, der gut 15 Jahre zuvor die Keimzelle des Reimser Frauenfußballs gewesen war; nennenswerte Erfolge waren dem FCFR aber bis ins 21. Jahrhundert hinein nicht beschieden.

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Abschluss der Gruppenspiele dieser Runde qualifizierte sich nur der jeweilige Tabellenerste für das Halbfinale, dessen Begegnungen in Hin- und Rückspiel ausgetragen wurden. Die Angabe doppelt besetzter Plätze geht darauf zurück, dass auch für das Viertelfinale bisher nicht sämtliche Spielergebnisse bekannt sind.

Gruppe A
Pl. Verein
1. VGA Saint-Maur
2. FCF Hénin-Beaumont
JS Poissy
4. AC Cambrai
EC Tours
6. FCF Condé-sur-Noireau
Gruppe B
Pl. Verein
1. ASPTT Strasbourg
2. FC Metz
AS Toussieu
4. AS Moulins
FC Lyon
6. FC Baldersheim
Gruppe C
Pl. Verein
1. OS Monaco
2. AS Muret
3. SC Caluire Saint-Clair
4. FC Valence
Olymp. Mirail Toulouse
6. RC Paillade Montpellier
Gruppe D
Pl. Verein
1. ASJ Soyaux
2. CS Saint-Brieuc
3. US Montfaucon
4. Stade Quimper
US Orléans
6. ESTC Poitiers

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ASJ SoyauxASPTT Strasbourg 3:2 4:0
VGA Saint-MaurOS Monaco[3] 3:2 4:0

Endspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Finale fand am 1. Juni 1986 in Mérignac statt.[4]

VGA Saint-MaurASJ Soyaux 5:1 (2:1)
Aufstellungen
Tore

0:1 Rimbault (5.)
1:1 Puentes (7.)
2:1 Puentes (20.)
3:1 Abar (62.)
4:1 Flisar (71.)
5:1 Abar (72.)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pascal Grégoire-Boutreau: Au bonheur des filles. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2003, ISBN 2-911698-25-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diesen Titel eines Zweitligameisters sicherten sich die Frauen der US Villaines.
  2. Verwendet wurden Grégoire-Boutreau (siehe unter Literatur) sowie die Webseiten rsssf.com und footofeminin.fr.
  3. Nur laut rsssf.com fanden die beiden Spiele mit identischen Resultaten, aber in umgekehrter Reihenfolge – mithin die erste Begegnung in Monaco – statt.
  4. Grégoire-Boutreau, S. 245