Franz Anton Kiene

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Franz Anton Kiene

Franz Anton Kiene (* 5. Februar 1777 in Amtzell; † 31. Oktober 1847 in Langenargen) war ein deutscher Orgelbauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Anton Kiene war Sohn des Orgelmachers Gebhard Kiene (1748–1814). Er erlernte das Orgelbauhandwerk 1802–1804 bei den Vettern seines Vaters, den Brüdern Raymund Hanser und Moritz Hanser in Singenberg bei Amtzell im Westallgäu.

Mit der Heirat 1808 zog er zunächst nach Kißlegg, wo er eine Orgelbauerwerkstatt betrieb, bevor er sich 1828 in Langenargen am Bodensee niederließ.

Nachfolger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Sohn Johann Nepomuk Kiene (1812–1902) übernahm später seine Werkstatt. Nachfolgende Orgelbauer der Familie sind Johann Franz Anton Kiene II (1845–1908), Rudolf Kiene (1888–1971) und seit 1986 dessen Enkel Wolfram Stützle. Seit 1897 ist die Werkstatt in Waldkirch.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Anton Kiene gilt als bedeutendster Orgelbauer Oberschwabens in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seine Orgeln beruhen auf der oberschwäbischen barocken Tradition (etwa eines Joseph Gabler), die er und sein Sohn in einem eigentümlichen Stil weiterführten. Seine Schleifladenorgeln wurden für ihr durchdachtes Klangkonzept bekannt, typischerweise enthielten sie mehrere 16'-Register. Alle seine noch erhaltenen Werke wurden in späterer Zeit stark umgebaut, von seinen größeren Arbeiten weist keine mehr die originale Disposition auf.

Beispielsweise plante Kiene für die Orgel der Stiftskirche in Wolfegg folgende Disposition, die jedoch nicht zur Ausführung kam:

I Hauptwerk
Burdon 16′
Principal 8′
Coppel 8′
Viola 8′
Dolcian 8′
Gamba 8′
Octav 4′
Flöte 4′
Piffaro II–III 4′
Mixtur V–VI 2′
Vox humana 8′
II Oberwerk
Flöte douce 8′
Quintadän 8′
Undamaris 8′
Fugara 4′
Flöte cuspito 4′
Cimbal III 2′
Pedal
Bordoän 16′
Subbass 16′ + 8′
Violone 8′
Bombard 16′
Trompon 8′

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Auswahl)

Außerdem führte Kiene in den Jahren 1830, 1835 und 1843 Reparatur- und Stimmungsarbeiten an der Orgel der Jesuitenkirche in Luzern aus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Manecke, Johannes Mayr: Historische Orgeln in Oberschwaben. Der Landkreis Biberach. Schnell & Steiner, Regensburg 1995, ISBN 3-7954-1069-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orgelbau Franz Anton Kiene – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sachseln – Wallfahrtskirche St. Theodul – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (deutsch).
  2. Oberegg – Maria Geburt – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 27. April 2024 (deutsch).
  3. Eschenbach – St. Jakob – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 2. Oktober 2023 (deutsch).