Franz Anton von Schmöger

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Franz Anton Schmöger, seit 1744 Edler von Schmöger, Herr auf Adelzhausen (* 29. Januar 1696 in Ziemetshausen; † 1773 in Friedberg) war ein kurbayerischer geheimer Rat, Statthalter und Pfleger von Wertingen und Friedberg, sowie Generalproviantdirektor, der in den Adelsstand erhoben wurde.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ehemaliger Amtssitz in Friedberg

Franz Anton von Schmöger war der Sohn des Bäckermeisters von Ziemetshausen Georg Schmöger (* 17. März 1651 in Ziemetshausen; † 14. Januar 1722 in Friedberg) und der Susanna geb. Stäbe. Die Familie stammte ursprünglich aus Meiningen.

Der gelernte Jurist hatte in Wertingen die Ämter des kurbayerischen Pflegers und Statthalters übernommen,[1] ehe er nach Friedberg versetzt wurde. Dort bezog er das Kurfürstliche Maut- und Salzamt, heute Altes Schulhaus (Friedberg). Sein Wappen über der Türe erinnert noch heute an den ehemaligen Besitzer. 1743 übernahm er die Funktion des kaiserlichen und königlich französischen Admodiateur.

Am 20. April 1744 erhielt er in Frankfurt am Main von Kaiser Karl VII. das Adelsdiplom verliehen.[2] Damit verbunden war die Lehenbesitzfähigkeit.[3] Die kurfürstliche bayerische Ausschreibung für denselben erfolgte am 29. April 1746.[4] Laut Hofmarkkonskription von 1752 war er Grundherr der Hofmark Adelzhausen[5] und nannte sich seither von Schmöger auf Adelzhausen.

Unterschlagung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1758/59 war von Schmöger als Generalproviantdirektor Hauptlieferant der General-Admodiation. Dabei hatte er zusammen mit seinem Schwiegersohn von Massenhausen eine offene Unterschlagung der Proviantlieferung zu verantworten. Ihm wurde zum Vorwurf gemacht, die Armeeverpflegung an die Mindestbietenden verpachtet zu haben, die schlechte Ware zu hohen Preisen lieferten, wobei die vorgestreckten Kriegsgelder verschwanden. Man betitelte beide später als Reichsbetrüger.[6]

Der von der schwäbischen Kreisrat- und Oberkriegskommission unter Johann Christoph von Oetinger 1762 erschienene 222 Seiten lange Untersuchungsbericht, kam zu dem Ergebnis, dass von Schmöger seine eingestandene Insuffizienz nicht verneinen könne und er die daraus entstandenen Folgen selbst zu tragen habe. Weiter treffe ihn und sein Schwiegersohn an der unterbliebenen Rechnungslegung und der von beiden Teilen eingenommenen Geldsummen die alleinige Schuld und somit sei der Vorwurf vollkommen begründet.[7]

Die Rechtsstreitigkeiten mit dem Fiskus und Forderungen seiner Gläubiger zogen sich noch Jahre nach seinem Tod hin. 1777 wurde auf Befehl des kurfürstlichen Land- und Kommissionsgerichtes von Schmögers Hinterlassenschaft in Friedberg bestehend aus Immobilien und Möbel versteigert.[8] 1807 kam es zu einem Vergleich zwischen seinen Erben und Gläubigern.[9]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmöger heiratete am 11. August 1723 NN. Es sind folgende Kinder bekannt:

  • Franz Joseph von Schmöger (* 28. Februar 1733 in Wertingen; † 5. Mai 1821 in München), königl. bayerischer Hofrat zu München; ⚭ Maria Magdalena Freiin von Wadenspan
  • Maria Anna von Schmöger; ⚭ Markus Christoph Nicolaus von Massenhausen, Rentkammerrat zu Amberg, kurbayerischer Hofkammerrat zu München[10]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zweyter Abschnitt einer kurzen und acten-mässigen Entwicklung, der von Franz Antoni von Schmöger gespielter Intriguen: aus Gelegenheit jener so frevelhaften Beantwortung, welche Schmöger unter dem Titul: Vorläufige und gründliche Widerlegung jenes famosen Impressi zum Druck gegeben, 1762.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg: Jahresbericht. 1906 (google.de [abgerufen am 4. November 2018]).
  2. C. A. Starke (Firm): Genealogisches Handbuch des Adels. C.A. Starke., 2001 (google.de [abgerufen am 4. November 2018]).
  3. AT-OeStA/AVA Adel RAA 375.37 Schmöger, Franz Anton, Pflegsverweser zu Friedberg, Adelsstand, "von", privilegium denominandi, Lehenbesitzfähigkeit, 1744.04.20 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. November 2018; abgerufen am 5. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archivportal.at
  4. Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte Deutscher Landesfursten. 1877 (google.de [abgerufen am 4. November 2018]).
  5. Konskriptionen der Untertanen der im Pfleggericht Aichach gelegenen Hofmarken: Hofmarken Asbach, Kleinberghofen, Eisenhofen (Pfleggericht Dachau) und Lampertshausen (Pfleggericht Pfaffenhofen) des freisingischen Pflegamts Eisenhofen 1752. Inhaber: Hochstift Freising,... - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 5. März 2019.
  6. Friedrich Anton Wilhelm Schreiber: Max Joseph III.: der Gute, Kurfürst von Bayern ; nach den Acten des königl. bayerischen allgemeinen Reichsarchivs. Lentner, 1863 (google.de [abgerufen am 4. November 2018]).
  7. Zweyter Abschnitt einer kurzen und acten-mässigen Entwicklung, der von ... Franz Antoni von Schmöger ... gespielter Intriguen: aus Gelegenheit jener so frevelhaften ... Beantwortung, welche ... Schmöger unter dem Titul: Vorläufige und gründliche Widerlegung jenes famosen Impressi ... zum Druck gegeben. 1762 (google.de [abgerufen am 4. November 2018]).
  8. Münchner Zeitung: 1777. Vötter, 1777 (google.de [abgerufen am 4. November 2018]).
  9. Augsburgische Ordinari Postzeitung von Staats-, gelehrten, historisch- u. ökonomischen Neuigkeiten: 1807, 9 - 12. Moy, 1807 (google.de [abgerufen am 4. November 2018]).
  10. Das Vaterandenken dem ... Herrn Markus Christoph Anton von Mässenhausen gewidmet. 1793 (google.de [abgerufen am 4. November 2018]).