Franz Bernert

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Grab Franz Bernerts in Dresden

Franz Bernert (* 4. April 1811 in Grafenstein;[1]18. März 1890 in Dresden) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus dem böhmischen Grafenstein stammende Bernert wurde am 4. August 1834 in Leitmeritz zu Priester geweiht. Weitere Stationen waren 1837 als Kaplan in Neustadt bei Böhmisch Leipa, 1841 Kaplan in Raspenau bei Friedland in Böhmen, 1842 Pfarrer in Meißen, 1848 Pfarrer in Zwickau. Als Superior und Pfarrer an der Katholischen Hofkirche in Dresden wurde er 1862 zum zweiten geistlichen Rat des sächsischen katholischen Konsistoriums ernannt.[2] Nach dem Tod von Ludwig Forwerk wurde er am 28. Januar 1876 zum Apostolischen Vikar in den Sächsischen Erblanden und Administrator des ehemaligen Bistums Meißen im Markgrafentum Oberlausitz und gleichzeitig wurde er zum Titularbischof von Azotus ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 18. März 1876 Augustin II. Pavel Vahala, der Bischof von Leitmeritz; Assistenten waren Abt Salesius Mayer vom Kloster Osek und der Leitmeritzer Stadtdechant Dr. Johann Rzehak.

Als Dekan des Domstifts zu Bautzen gehörte Bernert von 1875 bis zu seinem Tod der I. Kammer des Sächsischen Landtags an.[3] 1884 erlangte er sein Goldenes Priesterjubiläum. Er war Beichtvater des sächsischen Königs Albert.

Franz Bernert hatte fünf Geschwister (nur er schrieb seinem Namen mit der Endung „t“): Joseph Berner, Ignaz Valentin Berner, Veronika Genoveva Berner, Karolina Berner und Anna Berner. Letztgenannte ist die Mutter der Bildhauerbrüder Franz Schwarz, Adolf Schwarz, Anton Schwarz und Joseph Schwarz sowie des Malers Wenzel Schwarz. Franz Bernert war ihr Taufpate. Entsprechend dieser Prägung haben die Brüder auch zahlreiche Statuen und Bilder für Kirchen gestaltet.[4][5][6]

Franz Bernert starb im Alter von 79 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden[7] und wurde durch seinen Neffen Franz Schwarz geschaffen.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivní VadeMeCum des Staatlichen Gebietsarchives in Litoměřice/Leitmeritz. Abgerufen am 9. Juni 2020.
  2. Zeitschrift für Verwaltungs-Praxis und Gesetzgebung..., S. 65
  3. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Dresden 2001, S. 38
  4. Kirchenbücher v. a. Spittelgrund und Grottau: Digitales Archiv - Landesarchiv Opava. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  5. a b Rudolf Dar: Grenzland Zeitung - Das Heimatmuseum in Grottau. 25. Juli 1936, S. 9 f.
  6. Buch Alte Ansichtskarten aus dem Gebiet von Grottau und Kratzau, PhDr. František Vydra, 2005, Hostivice, S. 73
  7. Lars Herrmann: Innerer Katholischer Friedhof auf dresdner-stadtteile.de (Memento vom 3. August 2022 im Internet Archive)
  8. Enthalten in Zběrka serbskich katholskich pastyrskich listow, modlitwow, prědowanjow a t.d. sorbische Sammlungen. Abgerufen am 6. Mai 2023.
  9. Franz Bernert: Franz Bernert, durch die Erbarmung Gottes und des Apostolischen Stuhles Gnade Apostolischer Vicar im Königreiche Sachsen, Dekan des Domstiftes St. Petri zu Bautzen, Administrator ecclesiasticus in der sächs. Oberlausitz, entbietet den ihm anvertrauten Gläubigen seinen Gruß und Segen! 1876, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  10. Kleine Kapelle wurde zum Schmuckstück: Wiedereinweihung von „Maria am Wege“ am 6. Januar. Bistum Dresden-Meißen, 5. Januar 2015, abgerufen am 6. Mai 2023.
  11. Katholische Kirche und Gemeinde Radeberg (Hrsg.): Festschrift zum 125jährigen Gemeindejubiläum. Radeberg August 2008, S. 6 ff. (docplayer.org [PDF]).
  12. Ursula Rost & Peter Dluhosch: Katholische Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Zittau. 1890 bis 1990. Zittau 1890, S. 8.
  13. St. Benno, Meißen. In: deutsche-kirchen.de. SchwabenMedia Meitingen, abgerufen am 6. Mai 2023.
VorgängerAmtNachfolger
Ludwig ForwerkApostolischer Vikar in den Sächsischen Erblanden
1876–1890
Ludwig Wahl
Ludwig ForwerkApostolischer Präfekt der Oberlausitz
(für Meißens ehem. Diözesangebiet dort)
1876–1890
Ludwig Wahl