Franz Jörissen (Baumeister)
Franz Jörissen (* 31. August 1895 in Kötzschenbroda; † 14. Oktober 1996 in Radebeul) war ein deutscher Baumeister.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Studium der Architektur an der königlichen Bauschule in Dresden gründete der gelernte Zimmermann nach dem Ersten Weltkrieg in Kötzschenbroda ein eigenes Baugeschäft. Durch zahlreiche Um- und auch Neubauten prägte er das Bild der Stadt Radebeul mit. So errichtete er 1924 den Neubau des Schokoladenspezialitätenherstellers Vadossi in der Fabrikstraße 4 in Kötzschenbroda.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Jörissen maßgeblich an der Einrichtung des Heimatmuseums in der Hoflößnitz beteiligt.
Insbesondere setzte Jörissen sich zu DDR-Zeiten auch, zusammen mit dem ehrenamtlichen Aktiv für Denkmalpflege Radebeul, für den Erhalt des verfallenden, barocken Haus Fliegenwedel im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz ein, einem Nachbargebäude von Schloss Wackerbarth.[1] Den gleichen Erfolg verzeichnete er auch bei der Rettung der Bischofspresse in Zitzschewig. Anfang der 1970er Jahre erfolgten auf Initiative Jörissens erste Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen an dem kurz vorher durch die Radebeuler Gebäudewirtschaft übernommenen Haus Sorgenfrei in Oberlößnitz.
Einige der von Jörissen geschaffenen Werke stehen heute unter Denkmalschutz.[2]
Jörissen wohnte in einem Winzerhaus in der Niederlößnitzer Borstraße 55, das seiner Familie bereits seit 1866 gehörte. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof Radebeul-West.
Werk (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1924: Hauptgebäude von Vadossi in Kötzschenbroda, Fabrikstraße 4
- 1927: Christ-König-Kapelle im Katholischen Pfarramt Radebeul in Niederlößnitz, Borstraße 11
- 1928–1931: Anbau an Mietvilla Heinrich Schrader in Niederlößnitz, Ludwig-Richter-Allee 24 (Villenkolonie Altfriedstein)
- 1938: Anbau an das Ausflugslokal Paradies in Niederlößnitz, Höhenweg 1
- 1939: Modernisierung des Katholischen Pfarramts Radebeul in Niederlößnitz, Borstraße 11
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wanderung um Schloss Wackerbarth. Abgerufen am 13. März2023.
- ↑ Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Personendaten | |
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NAME | Jörissen, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Baumeister |
GEBURTSDATUM | 31. August 1895 |
GEBURTSORT | Kötzschenbroda |
STERBEDATUM | 14. Oktober 1996 |
STERBEORT | Radebeul |