Franz Matouschek

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Franz Matouschek (* 21. November 1871 in Swarow, Bezirk Gablonz an der Neiße, Österreich-Ungarn; † 27. Juli 1945 in Wien) war ein österreichischer Pädagoge und Botaniker. Er tat sich vor allem auf dem Gebiet der Bryologie (Mooskunde) hervor. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Matousch.“.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matouschek kam im Dorf Swarow zur Welt, das damals im österreich-ungarischen Kronland Königreich Böhmen lag. Er studierte an der Deutschen Universität in Prag und bestand 1897 seine Lehramtsprüfung für Naturgeschichte, Naturlehre und Mathematik.

Berufliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seinen Einstieg ins Berufsleben fand Matouschek 1893/94 als Aushilfsassistent am botanischen Institut unter Richard Wettstein. Anschließend arbeitete er bis 1897 als Assistent am geologisch-paläontologischen Institut der Deutschen Universität Prag.

Nach seiner Lehramtsprüfung unterrichtete er zunächst an Mittelschulen in Linz, Mährisch Weißkirchen, Ungarisch Hradisch und Reichenberg, ehe er zwischen 1908 und 1913 am Maximilians-Gymnasium im IX. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund arbeitete. Er lehrte noch an „verschiedenen anderen Anstalten“[2] und war darüber hinaus in Wien als Lektor für tschechische Sprache sowohl an der Universität als auch an der Hochschule für Bodenkultur tätig.

Naturkundliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matouschek wurde in Wien durch Viktor Ferdinand Schiffner „in die Geheimnisse der Bryologie eingeführt“.[3] Zwar besaß er auch ein eigenes Moosherbarium, dennoch lag sein Fokus weniger auf eigener Sammlungstätigkeit als vielmehr darin, Tausende Belege anderer Sammler zu bestimmen und zu überprüfen.[4] Auf diese Weise machte er sich sehr um die Bryologie seines Heimatlandes – und insbesondere Tirols – verdient.[4]

Vor allem zwischen 1890 und 1910 veröffentlichte er zahlreiche Fachaufsätze – beispielsweise in der Carinthia II, in den Mitteilungen des Vereins der Naturfreunde in Reichenberg, im Botanischen Centralblatt, in Leopold Justs Botanischen Jahresberichten und in den Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft Wien. Im Jahr 1901 übernahm er beim Botanischen Centralblatt das Referat für alle in Deutschland erscheinenden Arbeiten über Laub- und Torfmoose.[5] Der naturwissenschaftlich-medizinische Verein Innsbruck wählte Matouschek zu seinem Ehrenmitglied.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikispecies: Franz Matouschek – Artenverzeichnis

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matouschek, Franz (1871-1945) im International Plant Names Index, abgerufen am 8. Februar 2024
  2. H. Riedl: Matouschek, Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. 2. überarbeitete Auflage (nur online).
  3. H. Jürgen Wächter: Geschichte der Bryologie in Mitteleuropa. Ein Beispiel für einen interdisziplinär-methodischen Ansatz in der Wissenschaftsgeschichte. Dissertation an der Fernuniversität in Hagen, Lit Verlag, 2017, ISBN 978-3-643-13813-2, S. 371.
  4. a b Franz Grims: Die Laubmoose Österreichs. Catalogus Florae Austriae, II. Teil, Bryophyten (Moose), Heft 1, Musci (Laubmoose). In: Biosystematics and Ecology Series. Band 15. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1999, ISBN 3-7001-2796-0, S. 15 (zobodat.at [PDF]).
  5. Notiz. In: Österreichisches botanisches Wochenblatt. Band 51, 1901, S. 331.
  6. Prof. Franz Matouschek. In: ZOBODAT.at. OÖ Landes-Kultur GmbH;