Franz Zeno Diemer

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Franz Zeno Diemer (* 3. Juli 1889 in Oberammergau; † 17. April 1954 in Friedrichshafen) war ein deutscher Pilot.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Zeno Diemer wurde als ältestes von sieben Kindern des Kunstmalers Michael Zeno Diemer und dessen Frau Hermine (geborene von Hillern, die älteste Tochter der Schriftstellerin Wilhelmine von Hillern) in Oberammergau geboren.

Schule und Militär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diemer machte 1909 Abitur am Wilhelmsgymnasium München.[1] Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Bauingenieur an der Königlich Bayerischen Technischen Hochschule München.

1912 erfolgte der Eintritt beim Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment. Nach dem Wechsel zur Fliegertruppe war er als Oberleutnant Angehöriger des Bogohl 8 (Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung).

Testpilot bei BMW[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits während des Krieges arbeitete er als Testpilot für BMW. Dabei stand die Erprobung von Flugmotoren im Vordergrund. 1918 flog Diemer Höhenflugversuche mit einer Albatros und einem Flugmotor BMW IIIa von Halberstadt aus. Die Versuche wurden auch von Max Friz, dem Konstrukteur bei BMW, betreut.[2]

Dornier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Tätigkeit für BMW wurde Diemer am 1. Juli 1921 bei Dornier in Friedrichshafen als Testpilot und Einflieger eingestellt. Im Jahr 1922 folgte er dem Umzug Dorniers nach Marina di Pisa in Italien als Testpilot, Chef der aerodynamischen Abteilung und Leiter der Werbeabteilung. Ab 1935 war er nur noch als Leiter der Werbeabteilung und Chefredakteur der Werkszeitung „Dornier-Post“ (ab Herbst 1935) bis Juli 1938 tätig.

Von August 1939 bis Ende 1944 diente er als Soldat in der Luftwaffe und kehrte anschließend zu Dornier zurück, wo er bis zur Beendigung der Anstellung im März 1946 für das Vorschlagwesen zuständig war.

Franz Zeno Diemer starb 1954 in Friedrichshafen.

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Juni 1919 stellte Franz Zeno Diemer mit dem Motorflugzeug DFW F 37/III (auch DFW C.IV (T25)) einen Höhenweltrekord mit 9760 Metern auf. Diese Leistung wurde durch den Flugmotor BMW IV (Nachfolger des BMW IIIa) ermöglicht, der mit einem Höhenvergaser ausgerüstet war. Die Rekordhöhe wurde in 89 Minuten vom Flugplatz Oberwiesenfeld aus erreicht. BMW bewarb den Rekord als „Welthöhenrekord“;[3] er wurde jedoch nicht anerkannt, da Deutschland nicht Mitglied der FAI war.

Diesem Höhenflug ging ein Versuchsflug mit 9200 Metern am 11. Mai 1919 voraus, der ebenfalls sofort von BMW in der Werbung umgesetzt wurde.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Michel: Von der Fabrikzeitung zum Führungsmittel. Werkzeitschriften industrieller Grossunternehmen von 1890 bis 1945 (= Beiträge zur Unternehmensgeschichte. Band 96). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07210-1, S. 319.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Riederer: Franz Zeno Diemer. Seine Jugend, sein Militärdienst und sein Weltrekord. In: Beiträge zur Geschichte des Ammergaus. Historischer Arbeitskreis Unterammergau, 2014, abgerufen am 15. Juli 2017 (Dokument bei Academia.edu).
  • Franz Zeno Diemer. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 15. Juli 2017 (Lebenslauf im BMW Group Archiv): „Versuchspilot“

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahresbericht über das K. Wilhelms-Gymnasium zu München 1908/09.
  2. Franz Zeno Diemer mit Max Friz. In: BMW Geschichte. BMW AG, 1918, abgerufen am 15. Juli 2017 (Dokument im BMW Group Archiv).
  3. Höhenflugrekord Franz Zeno Diemers. In: BMW Geschichte. BMW AG, 17. Juni 1919, abgerufen am 15. Juli 2017 (Dokument im BMW Group Archiv): „Der BMW Testpilot Franz Zeno Diemer startet am 17.06.1919 mit einer DFW- F 37/III ("C-IV") vom Oberwiesenfeld aus und erringt den ersten (noch inoffiziellen) BMW Weltrekord; einen Höhenflugrekord über 9.760 m mit einem Flugzeug, das ein BMW Motor IV, ein Nachfolgemotor des IIIa, antreibt.“
  4. Der deutsche Höhenrekord: 9200 Meter. In: BMW Geschichte. BMW AG, 11. Mai 1919, abgerufen am 15. Juli 2017 (Dokument im BMW Group Archiv).