Franziska Appel

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Franziska Appel geb. Rind (geboren am 21. Februar 1892 in Wien; gestorben am 29. April 1943 ebenda) war eine österreichische Schneiderin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Sie wurde von der NS-Justiz zum Tode verurteilt und geköpft.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Appel lebte im 8. Wiener Gemeindebezirk, der Josefstadt. Sie schloss sich 1931 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs an und 1934 den Revolutionären Sozialisten. Für die Rote Hilfe war sie als Bezirkskassierin tätig.

Am 11. Juli 1941 wurde Franziska Appel von der Gestapo Wien verhaftet, erkennungsdienstlich behandelt und verhört. Am 13. November 1942 wird sie gemeinsam mit Anna und Leopold Herbrich, Walter Kosjek und Franz Ludwig Langer vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.

„Diese [Angeklagten] haben sich unermüdlich während des Krieges, dessen Bedeutung für das Schicksal des deutschen Volkes ihnen bekannt gewesen ist, mit dem Bolschewismus identifiziert. Sie haben insbesondere durch Verbreitung von Flugschriften eine besonders gefährliche Tätigkeit entfaltet. Der Gedanke der Sühne und des Schutzes der Volksgemeinschaft lässt eine andere Wahl als die Todesstrafe nicht zu. Leopold und Anna Herbrich, Kosjek, Langer und Franziska Appel werden daher zum Tode verurteilt.“

Volksgerichtshof: Urteilsbegründung für die fünf Todesurteile gegen Franziska Appel, Anna Herbrich, Leopold Herbrich, Walter Kosjek und Franz Ludwig Langer, 13. November 1942
Grabstein auf dem Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 40

Die Hinrichtung durch das Fallbeil erfolgte am 29. April 1943 um 18:18 Uhr im Wiener Landesgericht. Am selben Tag wurden auch die vier Mitangeklagten und 18 weiteren Widerstandskämpfer hingerichtet. Appel wurde in der Schachtgräberanlage der Gruppe 40 (Reihe 28/Grab 13) des Wiener Zentralfriedhofes bestattet.[1]

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gedenktafel der KPÖ in der Wiener Drechslergasse
  • Gedenktafel im ehemaligen Hinrichtungsraum des Wiener Landesgerichts

Namensgleichheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt eine zweite Frau desselben Namens, die Opfer des NS-Regimes wurde. Franziska Appel, geb. Klein (1884–1942) lebte in Frankfurt am Main und wurde in der Region Lublin ermordet. Ein Stolperstein zu ihrer Erinnerung findet sich in der Liste der Stolpersteine in Frankfurt-Altstadt. Eine dritte Frau namens Franziska Appel gründete 1985 in Wien die Listo Videofilm GesmbH.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachkriegsjustiz, abgerufen am 2. August 2015