Frauke Gloyer

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Frauke Gloyer (* 1961 in Flensburg) ist eine deutsche zeitgenössische Malerin. Sie zählt zu den Norddeutschen Realisten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wuchs mit ihren Geschwistern in Flensburg auf, verbrachte mit der Familie aber viel Zeit in Westerhever. Die Kinder wurden durch die Mutter früh künstlerisch gefördert, besuchten Museen, Ausstellungen und lernten viele Maler persönlich kennen. Bereits in ihrer Kindheit wurde Frauke Gloyer von Bildern der schleswig-holsteinischen Freilichtmaler um 1900 geprägt.[1] Lutz Theen förderte ihr Interesse an der Malerei. Nach dem Abitur 1980 am Alten Gymnasium Flensburg[2] studierte sie von 1980 bis 1985 Kunst und Freie Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Lienhard von Monkiewitsch und Roland Dörfler.[3] Während des Studiums entstanden erste Kontakte zu Nikolaus Störtenbecker.[4]

In den frühen 1980er Jahren lernte sie Berend Harke Feddersen kennen und ließ sich in Nordfriesland nieder. Zusammen mit ihm bearbeitete sie 1984 das Schleswig-Holsteinische Künstler-Lexikon sowie 1985 die Schleswig-Holsteinischen Porträt-Miniaturen.[2] Seit 1986 lebt Frauke Gloyer als freie Malerin in einer historischen Fachwerkkate im nordfriesischen Galmsbüll.[5][6] Ihr Atelier in Niebüll verlegte sie 2008 in ihr Haus in Galmsbüll. Seit 1994 gehört Frauke Gloyer zur Gruppe der Norddeutschen Realisten, mit der sie 2013 den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft erhielt.[7] Werke von ihr sind in zahlreichen Museen vertreten.[1]

Künstlerisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauke Gloyer malt meist im Freien, direkt vor ihrem Bildmotiv mit Ölfarben auf Leinwand oder Hartfaserplatten.[1] Ihre Werke sind gekennzeichnet durch „verhaltene Farbigkeit und sanfte Pinselführung“. „... fest verwurzelt mit ihrer nordfriesischen Umgebung, die ihr gleichermaßen ein familiäres wie künstlerisches Zuhause bedeutet und bevorzugter Malanlass ist“,[8] zählen daher zu ihren bevorzugten Motiven die Landschaft Nordfrieslands, Stillleben, Porträts und Tierdarstellungen,[2] aber auch aus der Nähe betrachtete Ansichten, wie Details der alten Baukultur oder Objekte des täglichen Lebens.[1] „Sie alle bestechen durch die vermeintliche Einfachheit des dargestellten Motivs.“[6] Ihre meist menschenleeren Meeres- und Küstenbilder vermitteln einen überzeugenden „Eindruck von Natur, indem sie diesen auf der Grundlage eines besonderen Blicks, damit einhergehender kompositorischer Ausschnitthaftigkeit und einer eigenwertig gesetzten, offen gehaltenen Farbstruktur mit einem weit darüber hinausreichenden, meditativ begründeten künstlerischen Anspruch verbinden“.[5]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kalender der Stiftung Schutzstation Wattenmeer, Bilder von Frauke Gloyer und Ulf Petermann, Husum 2016
  • Ein friesisches Kochbuch vom Mühlendeich, Hrsg.: Hans-Heinrich Lüth, pictus verlag, Husum 2013
  • Realismus in Norddeutschland: Eine Zwischenbilanz. Ausstellungskatalog Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloß Gottorf, Schleswig, Hrsg.: Thomas Gädeke, Deutscher Kunstverlag, Berlin/München, 2013, ISBN 978-3-422-07205-3
  • Frauke Gloyer: Föhr – eine malerische Erkundung. Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus Husum, Hrsg.: Jutta Kollbaum-Weber, Husum Druck, Husum 2010
  • Die Norddeutschen Realisten – Hommage an Theodor Storm. Hrsg.: Kulturstiftung Kreis Rendsburg-Eckernförde, Rendsburg 2008, Sonderedition: ars borealis 01
  • Frauke Gloyer: Nordfriesland – ein Zuhause. Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus Husum, Hrsg.: Astrid Fick, Husum Druck, Husum 2007
  • Anne Markus: Die Norddeutschen Realisten unter bes. Berücksichtigung der Malerin Frauke Gloyer. Examensarbeit, Universität Greifswald 2003
  • Frauke Gloyer: Tierleben. Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus Husum, Hrsg.: Klaus Lengsfeld, Husum Druck, Husum 2002
  • Frauke Gloyer: Kinderkram. Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus Husum, Hrsg.: Klaus Lengsfeld, Husum Druck, Husum 1997
  • Künstler in Unewatt. Ausstellungskatalog. Kataloge der Museen Schleswig-Holstein 16, Hrsg.: Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg, 1994
  • Frauke Gloyer: Jahreszeiten. Ausstellung Kreismuseum Prinzeßhof Itzehoe, Hrsg.: Gerhard Röper, Husum Druck, Husum 1994
  • Die Malerin Frauke Gloyer. Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus Husum. (Hrsg.: Klaus Lengsfeld), Husum Druck, Husum 1992

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum: Begegnung und Dialog. Abgerufen am 21. September 2022
  2. a b c Frauke Lühning: Frauke Gloyer. In: Galerie Halbach. Abgerufen am 22. September 2022
  3. NordArt 2019: Frauke Gloyer. Abgerufen am 21. September 2022
  4. Arndt Prenzel: Realistin aus Nordfriesland. In: shz Schleswig-Holsteinische Zeitung vom 15. Februar 2021. Abgerufen am 21. September 2022
  5. a b c Schleswig-Holstein.sh - Das Kulturportal für den Norden: Husum: Frauke Gloyer. Malerei. Alle Tage. Abgerufen am 21. September 2022
  6. a b c Volker Graap: Bilder im Ostholstein-Museum: Stille, Stimmungen und Alltäglichkeiten von Frauke Gloyer. In: wochenspiegel-online.de: Lübeck + Ostholstein Wochenspiegel vom 26. November 2021. Abgerufen am 21. September 2022
  7. Kunstpreis für die Norddeutsche Realisten (Memento vom 29. September 2016 im Internet Archive), Webseite des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte. Abgerufen am 21. September 2022
  8. a b Probstei-Museum Schönberg: Frauke Gloyer. Malerin der Westküste. Abgerufen am 25. September 2022
  9. Stadt Rietberg: Frische Brise wird um neun Wochen verlängert, vom 5. August 2022. Abgerufen am 21. September 2022
  10. Ernst Ludwig Kirchner Verein Fehmarn: Frauke Gloyer - eine Sommerausstellung des Ernst Ludwig Kirchner Vereins 2014 - Eine Malerin auf E. L. Kirchners Spuren. Abgerufen am 21. September 2022
  11. Frank Keil: Kein Bild über Kopf. In: taz vom 14. Juni 2013. Abgerufen am 25. September 2022