Frederick Bedell

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Frederick Bedell (* 12. April 1868 in Brooklyn, New York; † 3. Mai 1958 in Pasadena, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Physiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedell studierte bis 1890 Klassische Physik an der Yale University in New Haven (Connecticut). 1892 promovierte Bedell unter Edward Leamington Nichols in der neu geschaffenen Fakultät für Physik der Cornell University in Ithaca, New York (USA). Nach der Promotion blieb er in Cornell und wurde an der Fakultät für Physik Professor of Applied Electricity (Professor für angewandte Elektrizität). Bedell blieb bis zu seiner Emeritierung an der Cornell University.

Bedell War seit der Gründung der Physical Review durch Edward Leamington Nichols und Ernest Merritt (1865–1948) 1892 für 30 Jahre Redaktionsmitglied, die letzten 10 als deren Leiter. Von 1914 bis 1917 war er Manager und von 1917 bis 1918 Vizepräsident des American Institute of Electrical Engineers (AIEE) aus dem später durch Fusion das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) hervorging.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein wichtigster Beitrag zur Elektrotechnik waren Untersuchungen zum Wechselstrom und deren theoretische Untermauerung. Das noch heute für die Phasenlage des Wechselstroms gebräuchliche j wurde von Bedell 1892 eingeführt.

Zusammen mit Albert Cushing Crehore schrieb er das Standardwerk Alternating Currents[1] (Wechselstrom). Seine Forschungsergebnisse fasste er in dem 1896 erschienenen Buch Principles of the Transformer[2] (Funktionsprinzip der Transformatoren) sowie dem 1909 erschienenen Werk Direct and Alternating Current Testing[3] (Versuche mit Gleich- und Wechselstrom) zusammen.

Die Nutzung von Flugzeugen im Ersten Weltkrieg führten zu einer Verschiebung von Bedells Forschungsschwerpunkten und mündeten in einer systematischen Aufarbeitung der Physik des Fliegens.

Bedell erfand ein auf der Knochenleitung basierendes stationäres Hörgerät, das über die Zähne, durch einfaches Zusammendrücken eines Fortsatzes des Gerätes zwischen Ober- und Unterkiefer, den Schall in den Schädel einleitete.[4] Zahlreiche ähnliche Geräte wurden seit 1880 immer wieder patentiert,[5] jedoch konnte erst durch den von Bedell beschriebenen Frequenzgangumsetzter, Sprache annähernd verzerrungsfrei und damit gut verständlich, übertragen werden. Es ermöglichte tauben Menschen nicht nur Radio zu hören, sondern unter anderem auch Diktaphoneaufnahmen zu transkribieren.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • James T. White: The National cyclopaedia of American biography : being the history of the United States as illustrated in the lives of the founders, builders, and defenders of the republic, and of the men and women who are doing the work and moulding the thought of the present time. : Volume 51. University Microfilms, An Arbor, Mich., 1969, S. 462.
  • Who’s Who in America : a biographical dictionary of notable living men and women. : Volume 31 (1960-1961). Marquis Who’s Who, Chicago, Ill., 1960, S. 200.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frederick Bedell, Albert Cushing Crehore: Alternating Currents. An analytical and graphical treatment for students and engineers. 1. Auflage. The W. J. Johnston Co., 1893 (archive.org).
  2. Frederick Bedell: The Principles of the Transformer. 1. Auflage. The MacMillian Company, 1896 (archive.org).
  3. Frederick Bedell, Clarence Albert Pierce: Direct and Alternating Current Testing. An analytical and graphical treatment for students and engineers. 1. Auflage. D. van Nostrand Company, New York 1909 (archive.org).
  4. Patent US1986955A: Apparatus for bone audition. Angemeldet am 12. Februar 1931, veröffentlicht am 8. Januar 1935, Erfinder: Frederick Bedell.
  5. Patent US228254A: Dental Attachment for Telephones. Angemeldet am 4. November 1879, veröffentlicht am 1. Juni 1880, Erfinder: Henry G. Fiske.
  6. “Frederick Bedell, … has won his long-drawn out legal battle against the Dictograph Products Co., Inc. for unpaid royalties and patent rights for his bone-conduction aid to hearing …”. The DeRuyter Gleaner, Vol.60 No16., 20. Januar 1938. fultonhistory.com (PDF; 1,03 MB)