Frederick Crews

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Frederick Crews (2005)

Frederick Campbell Crews (* 20. Februar 1933) ist ein amerikanischer Essayist und Literaturkritiker. Als Professor für englischsprachige Literatur an der University of California, Berkeley[1] hat Crews zahlreiche Fachbücher verfasst, darunter The Tragedy of Manners: Moral Drama in the Later Novels of Henry James (1957), E. M. Forster: The Perils of Humanism (1962) sowie The Sins of the Fathers (1966) über das Œuvre von Nathaniel Hawthorne. Einer allgemeinen Öffentlichkeit wurde er bekannt durch The Pooh Perplex (1963), eine Sammlung satirischer Parodien auf zeitgenössische Fallbücher. Anfangs ein Vertreter psychoanalytischer Literarkritik wandte sich Crews später von der Psychoanalyse ab und kritisierte Sigmund Freud und dessen wissenschaftliche und ethische Standards. Crews war ein prominenter Teilnehmer an den „Freud-Kriegen“ der 1980er und 1990er Jahre, einer Debatte über die Reputation und Forschung Freuds und dessen Einfluss auf das 20. Jahrhundert.

Crews schloss sein Englisch-Studium an der Yale University 1955 ab,[2] wobei er in ein Programm für „Studien unter Anleitung“ wechselte, das ihn verpflichtete, auch Kurse aus den Natur- und Sozialwissenschaften und Philosophie zu belegen. Anschließend erwarb er 1958 an der Princeton University einen Ph.D in Literaturwissenschaft.[2] Als wesentliche Einflüsse während seiner Zeit in Princeton bezeichnete Crews Fjodor Dostoyevsky, Friedrich Nietzsche, Hawthorne und Freud.[3]

1958 erhielt er einen Ruf an das English Department der UC Berkeley, wo er 36 Jahre lang lehrte, bis er 1994 emeritiert wurde. Zwischen 1965 und 1970 war Crews in der Anti-Kriegs-Bewegung aktiv und unterstützte Widerstand gegen Einzugsbefehle. In jener Zeit teilte er die weit verbreitete Annahme, dass die Theorie der Psychoanalyse eine valide Beschreibung menschlicher Motivation sei. Er war auch einer der ersten Forscher, der diese Theorie systematisch in der Literaturwissenschaft anwandte. Mit der Zeit jedoch betrachtete Crews die Psychoanalyse zunehmend als Pseudowissenschaft.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frederick C. Crews, Emeritus - Staff page at UC, Berkeley. University of California, Berkeley, abgerufen am 19. Februar 2009.
  2. a b D Marcus: Lit crit Frederick Crews *58, author of The Pooh Perplex, pokes the Academy once more with his new book, Postmodern Pooh. Princeton Alumni Weekly, 30. Januar 2002, abgerufen am 28. April 2009.
  3. Kreisler, H. (Interviewer) & Crews, F. (Interviewee). (1999). "Criticism and the Empirical Attitude: Conversation with Frederick Crews" [Interview transcript]. Retrieved from Conversations with History; Institute of International Studies, University of California, Berkeley Web site.
  4. Fuchs, Jake. "Books: Crews skewers Follies of the Wise in new collection." Rezension in The Berkeley Daily Planet. (28. März 2006). https://www.berkeleydailyplanet.com/issue/2006-03-28/article/23768