Freerk Haye Hamkens

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Freerk Haye Hamkens (mit bürgerlichem Namen Wilhelm Schirrmann,[1] * 1902; † 1985 in Flensburg) war ein deutscher Historiker und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamkens studierte Vorgeschichte, Volkskunde und vergleichende Religionsgeschichte unter anderem bei Hans Hahne in Halle. Er war 1929 und 1934 Assistent Wilhelm Teudts in Detmold[2] und von 1933 bis 1935 wissenschaftlicher Assistent in Teudts Vereinigung der Freunde germanischer Vorgeschichte.[3] Er war in der Zeit des Nationalsozialismus 1934/35 zeitweilig Grabungsmitarbeiter von Julius Andree und Wilhelm Teudt an den Externsteinen.[4] In diesen Jahren bis zum Kriegsende veröffentlichte er Arbeiten zu der „Sinnbildforschung“, die unter der obwaltenden pseudowissenschaftlich-esoterischen NS-Ideologie (Karl Theodor Weigel) Konjunktur gewann.

Hamkens diente von 1941 bis 1945 in der Wehrmacht und befand sich anschließend bis 1948 in Kriegsgefangenschaft.[3] Er ließ sich danach in Flensburg nieder, wo er auch verstarb.

Von den Grabungen an den Externsteinen hatte Hamkens privat ein Fotoarchiv angelegt, das er 1971 im rechtsextremen Grabert Verlag publizierte. Das Archiv genießt aufgrund der heutigen Geländeveränderungen und Verwitterungen der Steine Quellenwert. Hamkens Versuche, für die Externsteine eine vorchristliche (germanische) Kultplatzkontinuität zu beweisen, trifft in der interdisziplinären wissenschaftlichen Forschung auf Skepsis.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das nordische Jahr und seine Sinnbilder. Berlin, Nordischer Verlag Ernst Precht, 1936
  • Der Bordesholmer Altar Meister Brüggemanns. Insel-Verlag, Leipzig 1936.
  • Freilegungsarbeiten im Schleswiger Dom. In: Die Heimat. Monatsschrift für schleswig-holsteinische Heimatforschung und Volkstumspflege. Bd. 48 (1938), Heft 1, Januar 1938, S. 1–9 (Digitalisat), Heft 2, Februar 1938, S. 33–40.
  • Die Sinnbilder im Schleswiger Dom. Zwischen Heidentum und christlicher Welt. Westphal, 1942
  • Sinnbilder auf Grabsteinen von Schleswig bis Flandern. 1944
  • Alte Deutsche Reichsadler. 1944
  • Der Externstein. Verlag der Deutschen Hochschullehrer-Zeitung Grabert, Tübingen, 1971
  • Der Externstein. Wege und Irrwege der Forschung. Erste Auflage, Weecke Horn, 2000, ISBN 978-3-88080-068-7

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ludger Kerssen, Das Interesse am Mittelalter im deutschen Nationaldenkmal Walter de Gruyter, Berlin, New York, 1975, ISBN 3-11-004782-9
  2. Der Externstein. Wege und Irrwege der Forschung. Weecke, Horn 2000, ISBN 3-88080-068-5, S. XXII.
  3. a b Ernst Fleischhack: Lippisches Autorenlexikon. Band 1: Lebende und nach dem 1. 1. 1983 verstorbene Autoren, mit Nachträgen. Wagener, Lemgo 1986, S. 82 (Online).
  4. Friedrich Hohenschwert et al.: Externsteine §3 Forschungsgeschichte. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 8, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1994, ISBN 3-11-013188-9, S. 37–49.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]