Fremdbeurteilung

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Unter Fremdbeurteilung wird im Rahmen der Psychologischen Diagnostik die Einbeziehung von Urteilen Dritter über die zu diagnostizierende Person verstanden, welche deren Selbstbeurteilung und sonstige durch den Diagnostiker gewonnenen Informationen ergänzen.[1] Im Rahmen der Multimodalen Diagnostik dient dies dem Vergleich zwischen aufgrund verschiedener Datenebenen und -quellen gefundenen Informationen, um z. B. Widersprüche zwischen der Selbstbeurteilung der betroffenen Person und der Fremdeinschätzung in seinem Umfeld festzustellen, die Ursachen oder Bedingungen von Konflikten und Problemverhalten sein können.[2]

Das Fremdurteil kann ebenso Urteilstendenzen oder -fehlern unterliegen wie das Selbsturteil, beide haben nicht den Anspruch der „objektiven Richtigkeit“.[3]

Beispiele sind

  • Vergleich zwischen der Selbsteinschätzung einer Person und der entsprechenden Fremdbeurteilung (Fremdbild) durch den Partner, vgl. z. B. Gießen-Test
  • Personaldiagnostik: Vergleich zwischen der Selbstbeurteilung eines Vorgesetzten mit der entsprechenden Fremdbeurteilung durch Untergebene, siehe auch Vorgesetztenbeurteilung bzw. 360°-Feedback
  • Diagnostik von Kindern und Jugendlichen: Beurteilung insbesondere der Persönlichkeitsmerkmale und Entwicklung durch Eltern oder Erzieher, wenn die Fähigkeit zur Selbstreflexion der Diagnostizierten noch nicht ausreichend entwickelt für eine differenzierte eigene Beurteilung ist.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]