Friedhof Gotlindestraße (Berlin-Lichtenberg)

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Friedhofseingang (im Hintergrund das Mausoleum der Familie Loeper)

Der Friedhof Gotlindestraße ist ein ehemaliger Friedhof in der Gotlindestraße 80 im Berliner Ortsteil Lichtenberg des gleichnamigen Bezirks.

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erbbegräbnisse
Kapelle
Verwaltungsgebäude
Grabstätte Oskar Ziethen

Der Friedhof wurde 1886 angelegt. Seit 1970 ist er geschlossen.

Die Gesamtanlage mit Friedhof, Kapelle und Verwaltungsgebäude steht unter Denkmalschutz.[1] Sie ist auch als Gartendenkmal in der Berliner Denkmalliste erfasst.[2]

Die Friedhofskapelle (um 1890 errichtet) ist ein Bau aus gelbem Backstein im Stil der italienischen Renaissance mit östlicher Rundapsis, sie ist ungenutzt und verfällt. Das Verwaltungsgebäude (um 1900) ist ein Ziegelbau mit Lünettengiebel und Wandblenden in der Art der norddeutschen Renaissance.[3] Es wird von einer Berufsausbildungsstätte für Gärtner genutzt.

An der Südwand des Friedhofs zur Gotlindestraße befindet sich eine Reihe von Erbbegräbnissen. Das Mausoleum Loeper im griechisch-dorischen Stil von 1925 ist dem Verfall preisgegeben, nachdem in den 1990er Jahren in das Mausoleum eingebrochen und es verwüstet wurde.[4]

Der Friedhof, ein Alleequartierfriedhof[5] mit einer Fläche von 29.999 m², ist in der amtlichen Übersicht des Grünanlagenbestands von Berlin unter der Nummer 21GA10 verzeichnet.[6]

Es gibt Planungen des Bezirksamts Lichtenberg, die in ihrem Bestand gefährdete Anlage zu erhalten und Nutzungsideen zu entwickeln.[7]

Bestattete Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Familie Loeper, Gutsbesitzer in Lichtenberg (Mausoleum)
  • Gustav Kielblock (1843–1917), Kommunalpolitiker in Lichtenberg, Stadtrat, erster Ehrenbürger von Lichtenberg
  • Rudolf Reusch (1851–1931), Stadtrat und Stadtältester, Namensgeber der Rudolf-Reusch-Straße in Lichtenberg
  • Max Glaschke (1856–1922), Stadtrat und Stadtältester, Namensgeber der Glaschkestraße in Lichtenberg
  • Oskar Ziethen (1858–1932), erster Bürgermeister der Stadt Lichtenberg
  • Emil Hoener (1863–1925), Pfarrer in Lichtenberg, Namensgeber des Hoenerwegs in Lichtenberg

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gesamtanlage Städtischer Friedhof Plonzstraße
  2. Gartendenkmal Städtischer Friedhof Plonzstraße
  3. Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR. Hauptstadt Berlin II. Henschelverlag, Berlin 1987, S. 174.
  4. Städtischer Friedhof Plonzstraße Gotlindestraße. In: fotowiesel.de. Abgerufen am 11. Januar 2024.
  5. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006, ISBN 978-3-7759-0476-6, S. 415/16.
  6. Grünanlagenbestand Berlin. In: fbinter.stadt-berlin.de. Abgerufen am 11. Januar 2024.
  7. Denkmale auf dem Städtischen Friedhof Gotlindestraße erhalten. In: fraktion-gruene-lichtenberg.de. Abgerufen am 11. Januar 2024.

Koordinaten: 52° 31′ 8″ N, 13° 29′ 27,6″ O