Friedrich August Fischer

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Friedrich August Fischer (* 16. August 1727 in Wittenberg; † 7. Dezember 1786 ebenda)[1] war ein deutscher Rechtswissenschaftler sowie Professor an der Universität Wittenberg, zuletzt im Rang und mit Titel eines kurfürstlich-sächsischen Wirklichen Appellationsrates.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer studierte an der Universität seiner Heimatstadt und absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften. 1752 wurde er kursächsischer Steuerprokurator, stieg 1758 in den Rat der Stadt Wittenberg auf und promovierte zum Doktor der Rechte. Nachdem ihm 1759 das Amt des Stadtrichters übertragen wurde, wurde er Hofgerichts- und Konsistorialadvokat. 1763 wechselte Fischer als ordentlicher Beisitzer an die juristische Fakultät der Universität Wittenberg und legte 1764 seine Ämter als Steuerprokurator, als Stadtrichter und als Advokat am Konsistorium nieder.

Fischer übernahm die ordentliche Professur der Institutionen, womit er Beisitzer am Wittenberger Hofgericht und am Wittenberger Schöppenstuhl wurde. 1765 übernahm er die Professur der Dignesti infortiati et novi. 1772 erhielt Fischer vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. den Rang und den Titel eines kurfürstlich-sächsischen Wirklichen Appellationsrat in Dresden am dortigen Appellationsgericht, welches Amt er zweimal im Jahr versah. Schlussendlich übernahm er 1782 die Professur der Digesti veteris, womit ein Beisitz am Wittenberger Konsistorium verbunden war. Obwohl Fischer in der Geschichte der Rechtswissenschaften nicht sonderlich in Erscheinung getreten ist, hat er sich an der Verwaltung der Wittenberger Universität beteiligt und war in den Sommersemestern 1769 und 1783 Rektor der Hochschule.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich August Fischer war der Sohn des Wittenberger Postmeisters Johann Friedrich Fischer († 4. November 1735 in Wittenberg) und dessen 1726 geheirateter Ehefrau Christine Elisabeth geb. Krebs († 9. Juni 1737 in Wittenberg), Tochter des Wittenberger Bürgers und Kramers Johann George Krebs.[2]

Fischer war drei Mal verheiratet. In erster Ehe heiratete er am 22. Mai 1760 in Wittenberg Johanna Friederika geb. Reinhardt (* 18. September 1727 in Wittenberg; † 20. März 1764 ebenda), Tochter des königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Appellationsrates, Assessors der Juristenfakultät und Wittenberger Bürgermeisters, Christian Gottlieb Reinhardt.

In zweiter Ehe heiratete Fischer 1765 in Wittenberg Christiane Henriette geb. Preller (* 10. August 1741 in Wittenberg; † 5. Juni 1772 ebenda), Tochter des kursächsischen Geleit- und Postkommissars, späteren Akzisekommissars, Loth Friedrich Preller (1706–1774).[3]

In dritter Ehe heiratete Fischer am 22. April 1773 in Walda bei Großenhain Johanna Ursula Charlotta Christiana geb. Schröter († 23. August 1777 in Wittenberg), jüngste Tochter des Juristen, kurfürstlich-sächsischen Oberkonsistorialrates sowie Rittergutsbesitzers auf Walda bei Großenhain mit Bauda und Wildenhain, Johann Paul Schröter (1719–1782).[4] Das Paar hatte drei Töchter:

  • Johanne Friederike Auguste Henriette Fischer (* 2. April 1774 in Wittenberg; † 12. Dezember 1786 ebenda),
  • Johanna Ferdinandina Augusta Fischer (* 2. September 1775 in Wittenberg),
  • Ursula Friederika Rudolphina Fischer (* 18. August 1777 in Wittenberg; † 1. Februar 1858 in Dresden) heiratete 1798 den Wirklichen Geheimen Kriegsrat und Vizepräsident des sächsischen Geheimen Kriegsratskollegiums, Christoph Sigismund Freiherr von Gutschmid (1757–1815).[5]

Fischers dritte Ehefrau starb im Wochenbett nach der Geburt der dritten Tochter.

Werkauswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diss. inaug. de veritate per clericum emenda. Wittenberg 1758
  2. Diss. de petitione Apostolorum, atque postissimum eius fatali in Lusatia superiore a die latae sententiae computando. Wittenberg 1762.
  3. Diss. sistens observationes iuris Saxonici, de iure cognoscendi et ventlendi cerevisiam. Wittenberg 1765
  4. Prog. retractum consanguinitatis in heredes extraneos ne per litis quidem contestationem transmitti. Wittenberg 1764
  5. Diss. Observationum iurís criminalis specimen I. Wittenberg 1767
  6. Diss. queraadmodum militibus succedatur? Wittenberg 1773
  7. Prog. de dominio propter residuum pretium in fundorum venditione reservato. Wittenberg 1770
  8. Prog. de quaestione: num legatarius heredem ex testamento processu executivo convenire queat ? Wittenberg 1705

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Bd. 12 S. 247

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Starb laut Wittenberger Totenbuch 1786 (Seite 703), nicht 1787, siehe auch "Wittenbergisches Wochenblatt". Wittenberg, 1786, Bd. 19, S. 391
  2. genealogische Daten aus: Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte, Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte, Niederjahna 2016
  3. Wittenbergsches Wochenblatt zum Aufnehmen der Naturkunde und des ökonomischen Gewerbes, Band 7, 1774, Digitalisat auf Google Books, S. 371
  4. Dessen Genealogie im Artikel Johann Paul Schröter im Stadtwiki Dresden
  5. Dessen GenealogChristoph Sigismund Freiherr von Gutschmidie im Artikel Gottlieb August Freiherr von Gutschmid im Stadtwiki Dresden