Friedrich Jolly

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Friedrich Jolly, 1898

Friedrich Jolly (* 24. November 1844 in Heidelberg; † 4. Januar 1904 in Berlin) war ein deutscher Mediziner, Psychiater und Hochschullehrer in Würzburg, Straßburg und Berlin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Jolly war der Sohn des Physikers Philipp von Jolly (1809–1884) und seiner Ehefrau Louise, geborene Wüstenfeld; sein Onkel war der badische Staatsminister Julius Jolly (1823–1891), sein Bruder der Indologe Julius Jolly (1849–1932) und der Jurist Ludwig von Jolly (1843–1905).

Jolly studierte Medizin an den Universitäten München und Göttingen. Er war von 1870 bis 1873 Assistent der psychiatrischen und der pädiatrischen Klinik am Juliusspital der Universität Würzburg und habilitierte sich 1871 an der Universität Würzburg als Assistent von Franz von Rinecker[1] und wurde 1873 außerordentlicher Professor für Psychiatrie. Als solchen berief man ihn zum Direktor der psychiatrischen Klinik in Straßburg und 1875 zum ordentlichen Professor. Ab 1890 war er als Nachfolger von Carl Friedrich Otto Westphal (1833–1890) Direktor der psychiatrischen Klinik der Charité zu Berlin.

Friedrich Jolly starb 1904 im Alter von 59 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirche in Berlin-Kreuzberg. An der Grabwand aus rot-braunem Klinker nimmt eine Ädikula die große schwarze Inschriftentafel auf. Das Grabfeld wird von einem Gitter eingefasst. Friedrich Jolly ruht an der Seite seiner Frau Anna geb. Böhm (1849–1929). Das Grab eines gemeinsamen Sohnes, des Gynäkologen Rudolf Jolly (1875–1922), auf demselben Friedhof ist nicht erhalten.[2]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bericht über die Irrenabteilung des Juliusspitals zu Würzburg für die Jahre 1870, 1871 und 1872. In: Verhandlungen der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft zu Würzburg. Neue Folge, Band 4, 1873, S. 122–206. Als Sonderdruck bei Stahel, Würzburg 1873.
  • Hysterie und Hypochondrie. In: Ziemßens Handbuch. Leipzig 1877.
  • Untersuchungen über den elektrischen Leitungswiderstand des menschlichen Körpers. Straßburg 1884.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 332, 339 und 780–781.
  2. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 243.