Friedrich Klug (Widerstandskämpfer)

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Friedrich Klug (* 19. August 1908 in Schulenburg; † 5. September 1943 bei Patras[1] in Griechenland)[2] war ein deutscher Buchhalter,[1] Widerstandskämpfer und politisch Verfolgter des NS-Regimes.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gelernte Buchhalter[2] Friedrich Klug engagierte sich zur Zeit der Weimarer Republik als Mitglied in dem schon im Deutschen Kaiserreich 1911 von Arbeitern gegründeten Turn- und Sportverein Mecklenheide.[2][1] Als zum 20. Gründungsjubiläum des Vereins dieser als erster Arbeiter-Turn- und Sportverein Hannovers von Fußballspielern aus Wien zu Freundschaftsspielen besucht wurde, verpfändete Fritz Klug gemeinsam mit anderen Sportgenossen seinen Hausrat, um die finanziellen Mittel für den Ausbau von Erweiterungsbauten wie Dusch- und Waschräumen bereitstellen zu können.[3]

Im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten hatte Klug 1933 den Vorsitz des TuS Mecklenheide übernommen[3] und bemühte sich vor allem um die Förderung der Jugendlichen des Vereins.[1] Doch nachdem im Zuge der Gleichschaltung der Sportverein aufgelöst und enteignet wurde, schloss sich Friedrich Klug der Widerstandsorganisation „Sozialistische Front“ an, verteilte Flugblätter und warb neue Anhänger.[2]

Friedrich Klug, der zuletzt in der Sommerfeldstraße 25 in Ledeburg wohnte, wurde im Alter von 28 Jahren am 22. September 1936 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verhaftet. Seine Strafe saß er bis 1939 im Zuchthaus Hameln ab. Dadurch galt er bei Beginn des Zweiten Weltkrieges als „wehrunwürdig“.[2] Nach Internierungen in Konzentrationslagern[1] wurde er 1943 doch noch zur Wehrmacht berufen, allerdings in Griechenland stationiert[2] als Angehöriger einer Strafkompanie.[1] Dort zog er sich die Darmerkrankung Bakterienruhr[2] in einem Feldlazarett bei Patras zu.[1]

Friedrich-Klug-Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Im hannoverschen Stadtteil Ledeburg wurde ein Teil der älteren Straße Am Tannenkamp, der von dort bis zum Kurländer Weg führt, 1986 zu Ehren des Widerstandskämpfers in Friedrich-Klug-Straße umbenannt.[1]

Sommerfeldstraße 25[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolperstein für Friedrich Klug in Hannover

Vor dem Gebäude des letzten selbstgewählten Wohnsitzes von Friedrich Klug verlegte der Künstler Gunter Demnig am 6. Oktober 2014 in Gegenwart von Angehörigen und Bekannten des NS-Opfers in den Asphalt vor der Sommerfeldstraße 25 in Ledeburg einen Stolperstein mit der Aufschrift

„Hier wohnte Friedrich Klug (JG. 1908) im Widerstand verhaftet 1936.“

Jan Philipp Eberstein: Hannoversche Allgemeine Zeitung[4][1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Helmut Zimmermann: Friedrich-Klug-Straße, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 84
  2. a b c d e f g h Jan Philipp Eberstein: Nord / Nördliche Stadtteile / Acht neue Stolpersteine gegen das Vergessen ..., Artikel auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) vom 11. April 2014, zuletzt abgerufen am 12. Juli 2018
  3. a b o. V.: Vereinsgeschichte [des TuS Meckelheide] (entnommen der Festschrift anlässlich des 50jährigen Jubiläums von 1961) auf der Seite tusmecklenheide.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 12. Juli 2018
  4. Nord / Nördliche Stadtteile / Acht neue Stolpersteine gegen das Vergessen ..., Artikel auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 11. Oktober 2014