Friedrich Mare

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Friedrich Mare (* unbekannt; † 22. August 1358 in Liesborn) war von 1340 bis 1358 Abt des Benediktinerklosters Liesborn.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Mare lebte und arbeitete seit etwa 1332 im Kloster Liesborn. Dort besetzte er wahrscheinlich zunächst das Amt des Priors. In dieser Funktion war er in den Fund von 21 Reliquien eingebunden, die 1333 unter dem Hochaltar des Chors entdeckt wurden.

Am 27. November 1340 wurde Friedrich Mare zum Abt gewählt. Er bekleidete dieses Amt fast 18 Jahre bis zu seinem Tod 1358 und hatte in dieser Zeit mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. 1343 setzte Papst Clemens IV. der Pfarrei Liesborn einen Weltpriester vor, worauf es zu einigen Auseinandersetzungen kam. 1350 wurde das Kloster mit der Pest konfrontiert, an der ein Großteil der im Kloster lebenden Menschen verstarb. 1353 brach schließlich ein Feuer aus, das beinahe das gesamte Kloster zerstörte. Die darauffolgenden Jahre war Friedrich Mare mit dem Wiederaufbau beschäftigt, bis er schließlich am 22. August 1358 starb.[1]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Mare gehört zur Familie Mare, Marre oder auch Maure, die nach Helmut Müller vermutlich ritterlicher Herkunft war und einige Male im 14. Jahrhundert in den Quellen auftaucht. Bekannt ist beispielsweise ein Johannes dictus Marre, der bereits 1315 eine Rente an das Kloster Liesborn verpfändete. Agnesa Marren – möglicherweise eine Schwester von Friedrich – war 1344 Konventualin im Benediktinerinnenkloster Herzebrock.[2]

Quellenlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Mares Leben und Wirken in Liesborn – insbesondere als Abt – ist in einigen Urkunden bezeugt.[3] Auch die Auseinandersetzungen mit Papst Clemens IV. werden durch Urkunden belegt.[4] Die Umstände seiner Abtswahl werden weiterhin in einer Chronik überliefert.[5] Darüber hinaus ist ein Siegel von Friedrich Mare überliefert. Es besitzt eine spitzovale Form, die Maße 42 × 62 mm und zeigt die Umschrift:

    S(igillum) FRIDERICI • [Abbatis] • LESB(er)[n]E(n)SIS[6]

Ein 32 mm großes Sekret ist ebenfalls überliefert. Dieses zeigt den Abt im Brustbild mit Mitra, Stab und Buch. Die Umschrift lautet:

    + S(igillum) • SECRETVM • ABBAT(is) • LISBERNEN(sis)[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Müller: Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn. De Gruyter, Berlin/New York 1987 (Germania sacra NF 23), S. 236–238. [1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Müller, Kanonissenstift, S. 236ff.
  2. Vgl. Müller, Kanonissenstift, S. 236f.
  3. Vgl. u. a. Landesarchiv NRW. Abteilung Westfalen, Sig.: B 213u/Kloster Liesborn/Urkunden, Nr. 143 - Msc. I 99 Bl. 62'; Nr. 0 – Msc. I 99 Bl. 82 und Bl. 88.
  4. Vgl. Landesarchiv NRW. Abteilung Westfalen, Sig.: B 213u/Kloster Liesborn/Urkunden, Nr. 146–148.
  5. Vgl. Chronica monasterii Leisbornensis 1587, Pfarrarchiv Liesborn, Hs. 3
  6. Landesarchiv NRW. Abteilung Westfalen, Sig.: B 213u/Kloster Liesborn/Urkunden, Nr. 143.
  7. Landesarchiv NRW. Abteilung Westfalen, Sig.: B 213u/Kloster Liesborn/Urkunden, Nr. 143.
VorgängerAmtNachfolger
Abt ArnoldAbt des Klosters Liesborn
1340 – 1358
Heinrich von Rodensberg