Friedrich von Hamrath

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Friedrich Hamrath, seit 1702 von Hamrath, (* 1665 in Berlin; † 21. Dezember 1726 in Halberstadt) war ein preußischer Staatsmann.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich von Hamrath entstammte einer ursprünglich kölnischen, letztlich durch den Dreißigjährigen Krieg an den Berliner Hof gelangten Schneiderfamilie. Sein Vater Friedrich Hamrath (1620–1672), wurde durch Fürsprache von Konrad von Burgsdorff dessen Kammerdiener er zunächst war, 1646 kurfürstlicher Leibschneider, 1666 schließlich kurfürstlicher Kammerdiener.[1] Seine Mutter, des Vaters zweite Gattin, war Catharina Sabina Friesen (1640–1701), Tochter des Berliner Juweliers und Ratskämmerers Christoph Friesen († 1657). Zwei Schwager von ihm, vermählt mit Schwestern aus erster Ehe des Vaters[2], waren der Hofrat Heinrich von Cheuwen und der Geheime Sekretär, nachmaliger Kammerdirektor Dietrich Wilhelm von Dieckhof (1692–1758)[3]. Friedrich von Hamrath verstarb ohne Kinder zu hinter lassen.[4]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Hamrath ab 1702

Hamrath war von 1696 bis 1702 Geheimer Sekretär, später auch Hofrat, und avancierte am 9. Februar 1702 mit seiner Hebung in den preußischen Adelsstand[4] zum Requetenmeister (Maitre des Requetes) des Königs, sowie zum Geheimen Staatrat und Oberdirektor des Domänen- und Finanzwesens. 1705 wurde er Wirklicher Geheimer Rat und war Präsident der Geheimen Hofkammer.[5]

Nachdem er 1707 wegen Amtsvergehen in Ungnade gefallen war, wurde ihm der Adel am 6. Dezember 1708 wieder aberkannt.[4] Gleichwohl erhielt der Festungskommandant zu Peitz bereits am 4. Dezember 1708 den Befehl, Hamrath, der dort arrestiert war, Erleichterungen im Rahmen seiner Festungshaft zu gewähren. Dem Gefangenen wurde erlaubt, auf den Wällen der Zitadelle spazieren zu gehen. Außerdem darf er die Sonn- und Wochentagspredigten in der Oberfestung besuchen.[6] Erst im Herbst 1709, wurde Ernst Bogislav von Kameke an seine Stelle, zum Referenten über Kammer-, Forst- und Jagdsachen in der Geheimen Hofkammer, dem Geheimen Staatsrat und dem königlichen Kabinett berufen.[7] Erst 1711 erhielt er nach Fürsprache des Kronprinzen seine Freiheit zurück und wurde nach dessen Regierungsantritt, am 27. März 1713 als Wirklicher Geheimer Rat bestätigt, sowie zum Regierungspräsident und Direktor des Fürstentum Halberstadt ernannt.[5]

Nachwirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leonhard Christoph Rühl, Schluss seiner Widmung der Schrift M. T. Ciceronis Epistolæ Ad Familiares an den Regierungspräsidenten in Halberstadt Friedrich von Hamrath

Hamrath korrespondierte unter anderem mit Leibniz (1704)[8] und Francke (1722).[9] Er unterbreite auch den Vorschlag zum Bau des Invalidenhaus Berlin, welcher erst 1748 eingeleitet wurde.[10] Auch war er 1725 gemeinsam mit Paul Dietrich Schnorr an der Schrift von Johann Christoph Geier, Strena Votiva Qva Domino ... Dno. Friderico de Hamraht, Avgvstissimi Potentissimiqve Borvssorvm Regis Ministro Statvs Belliqve Intimo : Nec Non Regiminis Principatvs Halberstadiensis ... beteiligt.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernennung des kurfürstlichen Leibschneiders Friedrich Hamrath zum Kammerdiener (1666). Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz I. HA GR, Rep. 36, Nr. 298; Märkische Forschungen, Band 2, Berlin 1843, S. 315.
  2. Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens. Köln Weimar Berlin, Böhlau 2001, S. 194 und S. 495–496.
  3. Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. In: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen. 85. K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 204 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b c Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 13.
  5. a b Christian August Ludwig Klaproth, Immanuel Karl Wilhelm Cosmar: Der königl. Preußische und Churfürstl. Brandenburgische Wirklich Geheime Staats-Rat an Seinem zweihundertjährigen Stiftungstage den 5ten Januar 1805. Berlin 1805, S. 396, Nr. 129.
  6. Kalender der Stadt und Festung Peitz im 18. Jhd. (Memento des Originals vom 19. Juli 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.historischer-verein-peitz.de
  7. Siegfried IsaacsohnKameke, Ernst Boguslav von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 50.
  8. Gottfried Wilhelm Leibniz: Sämtliche Schriften und Briefe. Band 23, Berlin 2013, S. 330.
  9. Brief von Friedrich von Hamrath an August Hermann Francke. (Franckesche Stiftungen).
  10. Friedrich Nicolai: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, Berlin 1786, Band 3, S. 622.
  11. Strena Votiva Qva Domino ... (Deutsche Digitale Bibliothek).