Friedrichshäuser Bruch

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Friedrichshäuser Bruch

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

f1
Lage Solling östlich von Holzminden, Landkreis Northeim, Niedersachsen
Fläche 26 ha
Kennung NSG BR 029
WDPA-ID 81695
FFH-Gebiet 26 ha
Vogelschutzgebiet 26 ha
Geographische Lage 51° 46′ N, 9° 35′ OKoordinaten: 51° 45′ 58″ N, 9° 35′ 27″ O
Friedrichshäuser Bruch (Niedersachsen)
Friedrichshäuser Bruch (Niedersachsen)
Meereshöhe von 455 m bis 501 m
Einrichtungsdatum 10. Dezember 1938
Verwaltung NLWKN

Das Friedrichshäuser Bruch ist ein ehemaliges Naturschutzgebiet im Landkreis Northeim. Es liegt zentral im Solling, der hier gemeindefrei ist.

Das ehemalige Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG BR 029 war circa 26 Hektar groß. Zunächst wurden 1938 13,9 Hektar gemäß dem Reichsnaturschutzgesetz unter Schutz gestellt. Die höhere Naturschutzbehörde des Regierungsbezirkes Hildesheim erweiterte die Fläche 1947 auf circa 26 Hektar. Das ehemalige Naturschutzgebiet war vollständig vom Landschaftsschutzgebiet „Solling“ umgeben. Es ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Moore und Wälder im Hochsolling, Hellental“[1] und des Vogelschutzgebietes „Solling“.[2] Zum 15. Oktober 2020 ging es im neu ausgewiesenen Naturschutzgebiet „Moore und Wälder im Hochsolling“ auf. Zuständige untere Naturschutzbehörde war der Landkreis Northeim.

Unterstand am Parkplatz

Das Bruch besteht aus einem Regenmoor, das in vorchristlicher Zeit entstanden ist. Es ist typischerweise mit Moor-Birken bestanden. Auf Teilflächen findet sich auch standortuntypischer Fichtenbestand, der nach einer Trockenlegungs- und Beweidungsphase des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Seit 1972 ist der Bruchwald als Naturwald ausgewiesen, sodass seitdem nur regenerierende und zustandserhaltende Maßnahmen durchgeführt werden. Der Baumbestand wurzelt auf Stagnogleyboden und bildet in Verbindung mit den Torfmoosen einen vielfältigen Lebensraum für oft unauffällige Arten wie Scheiden-Wollgras, Sumpf-Veilchen, Farn oder Waldeidechse. Für manche Arten bildet er einen Biotopverbund mit nahegelegenen feuchten Standorten wie dem Mecklenbruch und Lakenteich.

Das Gebiet liegt circa 1 km südlich der Großen Blöße und zwar etwa auf halber Strecke zwischen Silberborn und Sievershausen mit dem hierfür namensgebenden Ortsteil Friedrichshausen.

Das Friedrichshäuser Bruch ist im Unterschied zum nordöstlich von Silberborn liegenden Mecklenbruch nicht über Stege begehbar. Ein für Laufsportarten geeigneter Rundweg von rund 3000 m Länge beginnt an einem Parkplatz an der Straße zwischen Silberborn und Sievershausen. Dort wurde ein Unterstand mit Infotafeln zu der Hochmoorthematik eingerichtet. Zur Waldthematik gibt es eine Infostation am Wildpark Neuhaus sowie den Kinderlehrpfad bei Sievershausen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Grupe (1909): Die Brücher des Sollings. Ihre geologische Beschaffenheit und Entstehung. Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen 41 (1): 3–14.
  • Peter Meyer, Katja Lorenz, Andreas Mölder, Roland Steffens, Wolfgang Schmidt, Thomas Kompa, Anne Wevell von Krüger: Naturwälder in Niedersachsen. Schutz und Forschung. Band 2 – Niedersächsisches Bergland. Leinebergland-Druck, Alfeld 2015, ISBN 978-3-00-050091-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Moore und Wälder im Hochsolling, Hellental, Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 25. November 2020.
  2. Solling, Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 25. November 2020.