Friesland: Mörderische Gezeiten

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Episode 1 der Reihe Friesland
Titel Mörderische Gezeiten
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 90 Minuten
Regie Dominic Müller
Drehbuch
Produktion
Musik Dirk Leupolz
Kamera Simon Schmejkal
Schnitt Günter Schultens
Premiere 3. Mai 2014 auf ZDF
Besetzung
Chronologie

Mörderische Gezeiten ist ein deutscher Fernsehfilm von Dominic Müller aus dem Jahr 2014. Es handelt sich um die erste Folge der Fernsehreihe Friesland.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ostfriesischen Leer leisten die beiden Dorfpolizisten Jens Jensen und Süher Özlügül ihren Dienst auf dem Land. Obwohl in dem beschaulichen Städtchen selten etwas Aufregendes passiert, wird eines Tages die junge Hausfrau Elfie Berger in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Da man den Vorfall als Selbstmord vertuschen will, sehen sich die beiden Streifenpolizisten dazu verpflichtet, die Wahrheit herauszufinden. Damit überschreiten sie zwar ihre Kompetenzen, erhalten aber Unterstützung von der Apothekerin Insa Scherzinger, die es liebt sich als Hobbyforensikerin betätigen zu können, da sie schließlich drei Semester ihres Studiums dafür verwendet hatte. Ihre inoffizielle Obduktion schließt einen Selbstmord eindeutig aus, da postmortale Hämatome zu finden sind.

Jensen möchte den Mord einem berüchtigten, regionalen Frauenmörder Tjalv Riefenberg zuordnen, der seit kurzem auf freien Fuß ist. Özlügül dagegen will der Spur einer vermutlichen Prostitution des Opfers nachgehen. Als sie deswegen mit ihrem Dienststellenleiter Hinnerk Goosen reden wollen, erhalten sie die Nachricht, dass dieser gerade erschossen aufgefunden wurde. Daraufhin findet sich der raubeinige Kommissar Jan Brockhorst aus Wilhelmshaven in Leer ein, um die Mordermittlungen aufzunehmen. Die Eigenmächtigkeiten der zwei Streifenpolizisten sind Brockhorst extrem zuwider, doch lassen sich Jensen und Özlügül nicht davon abhalten, sich weiter einzumischen. Da nun offiziell bekannt wird, dass Dienststellenleiter Goosen es mit den Dienstvorschriften nicht so genau nahm, erkundigen sich Jensen und Özlügül bei den Leerer Bürgern, von denen ihr Chef Bestechungsgelder genommen hatte. So ging Goosen regelmäßig mittwochs in einen illegalen Privat-Puff, bei dem auch die „brave“ und mittlerweile tote Hausfrau Elfie Berger mit involviert war. Da ihr Mann Mattes aber nichts davon wusste, scheidet hier ein Mord aus Eifersucht aus. Jensen und Özlügül finden in Elfies Laptop ein Verzeichnis ihrer Kunden. Diese Datei allein wäre ihrer Meinung nach Grund genug für den Mord. Doch als sie erfahren, dass Mattes Berger entgegen seiner Behauptung doch von den Aktivitäten seiner Frau vor kurzem erfahren hatte, sind sie davon überzeugt, dass er tatsächlich seine Frau getötet hat. Mattes Berger wird verhaftet und Kommissar Brockhorst ist sich sicher, dass ein Geständnis nicht lange auf sich warten lassen wird.

Bei der Suche nach dem Mörder ihres Chefs stoßen Jensen und Özlügül auf einen Windkraftpark, der demnächst in Friesland errichtet werden soll und für den sowohl Elfie Berger als auch Hinnerk Goosen bereits Anteile erworben hatten. Nachdem die beiden Polizisten dieses geplante Projekt näher unter die Lupe nehmen, kommen sie hinter einen Betrug. Windparkplaner Edzard Winter hatte Elfie Berger und Hinnerk Goosen aus dem Weg geräumt, als sie hinter seinen Betrug gekommen waren und ihn erpressen wollten.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einschaltquoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstausstrahlung am 3. Mai 2014 erreichte 6,47 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 21,6 Prozent entspricht. Von den 14- bis 49-jährigen Zuschauern schalteten 11,9 % ein.[1]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rainer Tittelbach von tittelbach.tv meinten zu dieser Folge, sie „macht Lust auf mehr. Anders als viele der (frühen) Münster-‚Tatorte‘ tragen die Figuren die Karikatur nicht vor sich her.“ „Das ZDF tut gut daran, sich nicht auf das Baukastenformat des ARD-Vorabendlabels ‚Heiter bis tödlich‘ zu verlassen, sondern Charaktere und ein Konzept zu entwickeln, mit dem längerfristig mehr zu erzählen ist als tümelnder Regionalismus, den man notdürftig hinter Krimi-Schablonen versteckt. ‚Friesland‘ lebt von seinen Typen, die im besten Sinne ausgedacht sind: eine Kriminalkomödie muss mindestens so weitsichtig konzipiert sein wie eine ernsthafte Krimi-Reihe, um die unterschiedlichen Tonlagen stimmig zu verbinden.“[2]

Bei der FAZ kommentierte Ursula Scheer und fand, dass der Krimi „nicht spannender und lustiger. Sondern immer öder [wurde]. Florian Lukas und Sophie Dal spielen tapfer – er guckt treudoof, sie mal streng, mal lieb –, die Dialoge sind erbärmlich, wer der Mörder war, ist einem längst schnuppe, stattdessen beginnt man nachzusinnen, ob das jetzt etwas besser oder sogar schlechter ist als ‚Wilsberg‘. Dann ist es vorbei. Schade. Lustige Provinzkrimis können funktionieren, das zeigen die Monreal-Storys im Ersten. Aber diesen Versuch hier, den hat das Zweite gründlich ins Watt gesetzt.“[3]

Sidney Schering bei Quotenmeter.de schrieb: „Angesichts des primetimetauglichen, für Schmunzelkrimis ungewöhnlich dunkel-realistischenen Looks und des publikumsträchtigen Sendeplatzes sollte «Friesland» bereits zum Start eine ansehnliche Reichweite generieren können. Die Qualität der Premiere macht obendrein Hoffnungen auf solide Werte, sobald neue Fälle über die Mattscheiben flimmern – denn diese Reihe hat das Zeug dazu, selbst die Schmunzelkrimi-Muffel unter den Krimi-Freunden dauerhaft anzusprechen.“[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Primetime-Check: Samstag, 3. Mai 2014. Quotenmeter.de, 3. Mai 2014, abgerufen am 16. Oktober 2017.
  2. Rainer Tittelbach: Florian Lukas, Sophie Dal, Matthias Matschke. Ausgedacht im guten Sinne bei tittelbach.tv, abgerufen am 28. November 2017.
  3. Ursula Scheer: Hinterm Deich wird’s platt TV Kritik bei faz.net, abgerufen am 4. März 2018.
  4. Sidney Schering: TV-Kritik bei quotenmeter.de, abgerufen am 4. März 2018.