Fritz Wilckens

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Fritz Leberecht Wilckens, ab 1911 von Wilckens, (* 20. September 1861 in Sypniewo; † 3. Januar 1913 in Berlin) war Herrschaftsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilckens’ Eltern waren der Gutsbesitzer Leberecht Wilckens und dessen Ehefrau Anna von Koenen. Sein Urgroßvater Geheimrat Wilckens verfasste unter Hardenberg die neue Städteordnung, sein Urgroßvater General-Auditeur von Koenen verfasste in Breslau die alte Militärprozessordnung.[1]

Er besuchte das Gymnasium in Berlin und Potsdam bis zum Abiturientenexamen. Er hörte Rechtswissenschaften in Freiburg i B. Schon als Student betrieb er auf dem Gutsbezirk seines Vaters landeskundliche Forschungen. Nachher absolvierte er eine landwirtschaftliche Lehrzeit auf verschiedenen Gütern und Kreisen. Er wurde Besitzer der Herrschaft Sypniewo im Jahre 1888 und Dobrin im Jahre 1891. Seine Gutsbezirke, aus denen er ein Familienfideikommiss bildete, hatten um 1911 insgesamt eine Flächengröße von ca. 7000 Hektar.[1] Er war Amtsvorsteher[2] und Mitglied der Landwirtschaftskammer für Westpreußen. Als Leutnant der Landwehr-Kavallerie wurde erals Ganzinvalide verabschiedet. Er wurde ausgezeichnet mit dem Roten Adlerorden IV. Klasse.

Als Landwirt bemühte sich Wilckens um Naturschutz. In Waldstücken des Gutsbezirks Sypniewo trat die seltene Baumart der Elsbeere auf. Den Baumstamm aufgefundener Exemplare ließ er mit einem Strohring versehen, um zu verhindern, dass sie in Zukunft versehentlich gefällt würden.[3]

Ab 1900 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses[4] und von 1907 bis 1912 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Marienwerder 7 Schlochau, Flatow und die Deutschkonservative Partei.

1911 wurde er in den erblichen Adelsstand erhoben.[5]

Wilckens hatte am 3. November 1888 Anna Nehring geheiratet, Tochter des Gutsbesitzers Nehring. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor.[1]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fundbericht über einige im Gutsbezirk Sypniewo entdeckte Alterthümer, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für den Regierungsbezirk Marienwerder, Band 3, Marienwerder 1879, S. 99 (books.google.de).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Wer ist's?, V. Ausgabe, Verlag Degener, Leipzig 1911, S. 1607 (books.google.de).
  2. http://territorial.de/pommern/flatow/sypniewo.htm
  3. Hugo Conwentz: Beobachtungen über seltene Waldbäume in Westpreussen mit Berücksichtigung ihres Vorkommens im Allgemeinen, in: Abhandlungen zur Landeskunde in Westpreussen, Heft IX, Verlag Th. Bertling, Danzig 1895, S. 21 (books google.de).
  4. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 417 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3)
  5. Wolfram G. Theilemann: Adel im grünen Rock – Adliges Jägertum, Großprivatwaldbesitz und die preußische Forstbeamtenschaft 1866–1914, Akademie Verlag, Berlin 2004, S. 240 (books.google.de, eingeschränkte Vorschau).