Fußball-Oberliga Berlin 1978/79

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Oberliga Berlin 1978/79
Meister Hertha Zehlendorf
Absteiger VfB Neukölln
Berliner SV 1892
Hellas-Nordwest
Mannschaften 16
Spiele 240  (davon 1 strafverifiziert)
Tore 807 (ø 3,38 pro Spiel)
(ohne strafverifizierte Spiele)
Zuschauer 46.318 (ø 194 pro Spiel)
(ohne strafverifizierte Spiele)
Torschützenkönig Thomas Grunenberg
(SC Westend 1901; 21 Tore)
Wolfgang Balzereit
(SC Union 06 Berlin; 21 Tore)
Ralf Lehmann
(Hertha Zehlendorf; 21 Tore)
Oberliga Berlin 1977/78
2. Bundesliga Nord 1978/79

Die Fußball-Oberliga Berlin 1978/79 war die fünfte Spielzeit der vom Verband Berliner Ballspielvereine durchgeführten Oberliga Berlin.

Meister wurde Hertha Zehlendorf, die sich damit für die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga gegen den Zweiten der Oberliga Nord qualifizierten. Im Anschluss nahm der Meister an der Amateurmeisterschafts-Endrunde teil, wo sie im Finale gegen den ESV Ingolstadt-Ringsee verloren.

Durch den Abstieg von Wacker 04 Berlin aus der 2. Bundesliga musste neben dem Berliner SV 1892 und Hellas-Nordwest auch der Neuling VfB Neukölln den Gang in die untergeordnete Landesliga antreten. Im Gegenzug stiegen zur Folgesaison der Traber FC Mariendorf und Blau-Weiß 90 Berlin auf.

Saisonverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galten vor Saisonbeginn noch Union 06, der BFC Preussen und der Spandauer SV (SSV) als Favoriten auf den Meistertitel, wurden sie in der Saison von den Hertha Zehlendorf Youngstern überrascht, deren Durchschnittsalter bei 22 Jahren lag. Unter dem Slogan "Wir steigen auf" hatte sich im Süden Berlins bei der "kleinen Hertha" eine leistungsorientierte Mannschaft zusammengefunden, die unter profiähnlichen Bedingungen arbeitete und mit spektakulären Offensivfußball auf sich aufmerksam machte. In der Anfangsphase sorgte erst einmal der Spandauer BC 06 für Furore, der bis zum 4. Spieltag an der Tabellenspitze stand und am 5. Spieltag im Derby gegen den SSV mit 2.482 Zuschauern die größte Zuschauerkulisse der Saison verbuchen konnte. In der Folgezeit entwickelte sich der Kampf um die Spitze zu einem Zweikampf zwischen Zehlendorf und Preussen. Nach der Hinrunde lagen beide Vereine nach Minuspunkten (Preussen zwei Spiele weniger) gleichauf, wobei das direkte Duell mit einem 2:1-Heimsieg an die Lankwitzer ging. Die Rückrunde begann schleppend, da durch den Schneewinter vier komplette Spieltage in Folge ausfielen, weshalb die Saison um drei Wochen verlängert werden musste. Das Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitze ging zwischen Zehlendorf und Preussen bis zum vorletzten Spieltag weiter. An diesem kam es dann im Zehlendorfer Ernst-Reuter-Stadion zum Rückspiel der immer noch punktgleichen Rivalen, welches der Gastgeber mit 2:1 für sich entschied. Damit hatte Zehlendorf den Titel auf Grund des wesentlich besseren Torverhältnis sicher und qualifizierte sich für die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga und anschließend für die Amateurmeisterschafts-Endrunde. Für einen Eklat sorgte Anfang April der Spandauer SV. Nachdem das Präsidium ihren Trainer Gerd Achterberg nach der letzten Trainingseinheit vor dem Auswärtsspiel bei Hertha Zehlendorf beurlaubte, weigerte sich die Mannschaft dort anzutreten. Stattdessen lief eine verstärkte Jungligaelf (U23) auf und kassierte mit 10:0 die einzige zweistellige Niederlage der Punktspielrunde. Da es zwischen den "Rebellen" und dem Vorstand zu keiner Einigung kam, spielte Spandau mit der neuformierten Mannschaft die Saison zu Ende. Diese holte noch vier Punkte, so dass der SSV nicht in Abstiegsgefahr kam. Dafür waren im Abstiegskampf von Anfang an die beiden Aufsteiger FV Brandenburg/Lichterfelde (BraLi) und der VfB Neukölln verwickelt. Nach einer schwachen Hinrunde, verstanden beide sich in der Rückrunde stetig zu steigern und somit konnte man am 22. Spieltag Hellas-Nordwest im Jahr des 75. Bestehens sowie am 28. Spieltag den traditionsreichen Berliner SV 1892 auf die direkten Abstiegsplätze verweisen. Am letzten Spieltag sicherte sich BraLi durch ein torloses Unentschieden bei Neukölln den Klassenerhalt. Die Neuköllner hofften vergebens auf den Aufstieg der Zehlendorfer in die 2. Bundesliga und musste nach nur einem Jahr den Gang in die untergeordnete Landesliga antreten.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Hertha Zehlendorf  30  23  4  3 101:350 +66 50:10
 2. BFC Preussen  30  20  8  2 073:280 +45 48:12
 3. Hertha BSC Amateure  30  15  10  5 067:260 +41 40:20
 4. SC Union 06 Berlin  30  17  3  10 069:390 +30 37:23
 5. Lichterfelder SU (N)  30  15  5  10 071:450 +26 35:25
 6. Spandauer BC 06  30  14  6  10 054:430 +11 34:26
 7. BFC Viktoria 1889  30  14  5  11 050:330 +17 33:27
 8. SC Westend 1901  30  13  5  12 047:570 −10 31:29
 9. Reinickendorfer Füchse  30  10  9  11 040:500 −10 29:31
10. Tennis Borussia Berlin Amateure  30  9  10  11 030:450 −15 28:32
11. Rapide Wedding  30  10  5  15 046:510  −5 25:35
12. Spandauer SV (P)  30  9  7  14 046:740 −28 25:35
13. FV Brandenburg/Lichterfelde (N)  30  6  8  16 032:670 −35 20:40
14. VfB Neukölln (N)  30  5  8  17 027:570 −30 18:42
15. Berliner SV 1892  30  4  7  19 025:670 −42 15:45
16. Hellas-Nordwest  30  3  6  21 031:920 −61 12:48
  • Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga 1979/80 und Teilnehmer an der Amateurmeisterschaft 1979
  • Absteiger in die Landesliga 1979/80
  • (P) Pokalsieger 1977/78
    (N) Aufsteiger aus der Landesliga 1977/78

    Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    Oberliga Berlin
    27. August 1978 – 3. Juni 1979
    Hertha Zehlendorf BFC Preussen Hertha BSC Amateure SC Union 06 Berlin Lichterfelder SU Spandauer BC BFC Viktoria 89 SC Westend 01 Reinickendorfer Füchse Tennis Borussia Berlin Amateure Rapide Wedding Spandauer SV FV Brandenburg/Lichterfelde VfB Neukölln Berliner SV 1892 Hellas Nordwest
    01. Hertha Zehlendorf 2:1 2:2 5:0 1:0 2:1 2:2 9:1 6:1 1:1 2:1 10:0 1:0 2:1 4:2 4:3
    02. BFC Preussen 2:1 2:2 5:1 2:0 1:0 3:1 2:1 3:2 0:0 3:0 3:0 3:0 2:1 5:1 5:0
    03. Hertha BSC Amateure 4:1 1:2 1:0 2:1 1:1 1:1 4:1 1:1 0:1 0:0 3:3 6:0 5:0 7:0 2:3
    04. SC Union 06 Berlin 2:2 2:2 0:1 4:0 4:1 1:2 0:2 5:2 2:3 2:0 1:1 5:0 1:2 4:1 4:0
    05. Lichterfelder SU (N) 1:4 3:2 0:0 1:2 3:1 0:0 [1] 4:1 4:1 2:1 6:0 2:0 3:2 2:0 7:3
    06. Spandauer BC 06 1:2 1:1 0:5 3:2 2:2 0:1 0:3 2:2 2:0 1:0 1:1 5:0 1:0 4:0 3:0
    07. BFC Viktoria 1889 0:1 4:5 1:0 0:2 2:1 0:2 0:1 1:1 0:1 0:1 4:0 4:1 4:0 2:0 4:1
    08. SC Westend 1901 0:3 2:2 1:3 0:4 0:4 1:4 3:2 4:2 2:1 3:3 6:0 1:3 0:0 2:1 2:0
    09. Reinickendorfer Füchse 2:1 0:0 2:1 0:1 1:0 2:0 1:2 0:2 1:1 3:2 0:1 1:0 5:2 1:1 3:3
    10. Tennis Borussia Berlin Amateure 0:4 [2] 2:2 0:4 2:1 1:1 1:0 3:0 3:0 0:1 1:1 0:0 0:0 2:2 1:0
    11. Rapide Wedding 1:5 0:4 0:1 1:2 3:3 0:3 1:2 0:1 4:2 2:0 6:4 5:0 0:0 3:0 0:1
    12. Spandauer SV 1:2 1:6 0:2 0:2 4:2 1:2 2:1 0:0 0:1 5:0 2:4 8:2 0:0 2:1 4:0
    13. FV Brandenburg/Lichterfelde 1:6 1:1 0:0 1:2 0:0 5:3 0:5 1:1 0:0 4:0 4:1 5:0 0:2 1:0 1:1
    14. VfB Neukölln 2:7 0:1 0:2 2:4 0:5 2:4 0:1 1:0 0:0 0:2 1:3 0:1 0:0 1:1 3:1
    15. Berliner SV 1892 1:2 0:2 0:1 1:0 2:5 1:3 0:3 0:3 0:1 2:1 0:0 2:2 2:1 1:1 3:2
    16. Hellas-Nordwest 1:7 1:1 1:7 0:6 2:5 0:2 1:1 1:3 0:2 2:2 0:3 1:2 2:1 1:4 0:0
    1. Lichterfelder SU – SC Westend 1901 3:0 (4. Spieltag); Neuansetzung: 4:1 für Lichterfelde.
      Westend-Spieler Michael Schmidt soll während einer Zeitstrafe von einem LSU-Mitglied so geschlagen worden sein, dass er nicht mehr eingesetzt werden konnte und in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.
    2. Tennis Borussia Berlin Amateure – BFC Preussen 1:1 (4. Spieltag); Wertung: 2:0 Punkte 2:0 Tore für Preussen. Tennis Borussia Berlin setzte mit Thomas Proetel einen nicht spielberechtigten Spieler ein.

    Torschützenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Spieler Verein Tore
    01. Thomas Grunenberg SC Westend 1901 21
    Wolfgang Balzereit SC Union 06 Berlin 21
    Ralf Lehmann Hertha Zehlendorf 21
    04. Detlef Gilke Lichterfelder SU 19
    05. Bernd Hewelcke Lichterfelder SU 18
    06. Sydney Ezzadam BFC Viktoria 1889 17
    Peter Pagel Spandauer BC 06 17
    08. Günter Pohle Hertha Zehlendorf 16
    Christian Werner Hertha BSC Amateure 16
    10. Michael Toppel Hertha BSC Amateure 15

    Zuschauer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In 239 Spielen kamen 46.318 Zuschauer (ø 194 pro Spiel) in die Stadien.

    Größte Zuschauerkulisse
    2.482 Spandauer BC 06 – Spandauer SV (6. Spieltag)
    Niedrigste Zuschauerkulisse
    12 Tennis Borussia Berlin Amateure – Reinickendorfer Füchse (26. Spieltag)
    Verein Gesamt Heim Ausw.
    Hertha Zehlendorf 13.7610 459 6.740 449 7.021 468
    BFC Preussen 12.0350 415 5.600 373 6.435 460
    Hertha BSC Amateure 6.085 203 3.434 229 2.651 177
    SC Union 06 Berlin 3.923 131 1.160 077 2.763 184
    Lichterfelder SU 4.284 143 1.830 122 2.454 164
    Spandauer BC 06 10.6020 353 8.194 546 2.408 161
    BFC Viktoria 1889 4.121 137 1.880 125 2.241 149
    SC Westend 1901 4.019 134 1.846 123 2.173 145
    Reinickendorfer Füchse 4.147 138 1.704 114 2.443 163
    Tennis Borussia Berlin Amateure 2.859 099 0969 069 1.890 126
    Rapide Wedding 4.782 159 2.499 167 2.283 152
    Spandauer SV 9.587 320 5.295 353 4.292 286
    FV Brandenburg/Lichterfelde 2.918 097 1.251 083 1.667 111
    VfB Neukölln 3.041 101 1.063 071 1.978 132
    Berliner SV 1892 2.791 093 0907 060 1.884 126
    Hellas-Nordwest 3.681 123 1.946 130 1.735 116

    Berliner-Meister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Hertha Zehlendorf
    Logo von Hertha Zehlendorf Michael Steinert (29 Spiele / Tore –) in der Oberliga

    Günter Pohle (29/16) (C)ein weißes C in blauem Kreis
    Robert Jüttner (25/2), Frank Loder (23/–), Reinhard Gröger (22/1)
    Burt Brauer (30/9), Ralf Lehmann (25/21), Immanuel Bieder (28/13)
    Dieter Wimmer (28/10), Andreas John (20/12), Andreas Vogt (24/1)
    Trainer: Wolfgang John

    außerdem: Michael Gantner (Tor 2/–); Lutz Sendrowski (22/2), Detlef Beese (6/–), Spiegel (2/–); Peter Harth (20/6), Peyami Yayla (18/8), Lutz Steinke (9/–), Karl-Heinz Peter (8/–); Stephan Koziol (6/–), Möller (6/–)

    ohne Einsatz blieben: Wolfgang Stemme, Rainer Mosni

    Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gesamt Hinspiel Rückspiel
    Hertha Zehlendorf (a)5:5(a) OSC Bremerhaven 5:4 0:1
  • Aufsteiger zur 2. Bundesliga 1979/80
  • Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]