Gängeviertel (Königsberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Gängeviertel war ein kleiner Stadtteil in Königsberg i. Pr. Vor 1905 wurde er abgerissen.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wo der Unterrollberg in die Unterlaak mündete, gab es vor 1905 das Gängeviertel mit Brettergang, Steinergang, Bobossengang, Schlickengang und Schlangenwinkel. Namensgeber des Bobossengangs war der dortige Bierausschank von Emanuel Poboß. Als das Gängeviertel 1911 abgebrochen wurde, ging der Name offiziell auf Flinsenwinkel über.[2]

Flinsenwinkel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königsberg hatte drei Flinsenwinkel: Der älteste war am Alten Garten, der durch die Wälle von 1626 vom Nassen Garten abgeschnitten war; diese Sackgasse „wurde im Dunkeln gern benutzt“. Der zweite war die Sackgasse im Gängeviertel südlich der Großen Sandgasse; offiziell hieß sie Schlangenwinkel, dann Thomasgasse. Der dritte war die Kehrwiedergasse an der Friedmannstraße westlich vom Garnisonlazarett.[2]

Auch Darkehmen, Gerdauen, Heiligenbeil und Wehlau hatten Flinsenwinkel. Den Namen hatten sie von den vielen Häufchen, die die Ostpreußen an Flinsen erinnerten.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtplan Königsberg von 1905 bereits ohne die Straßen Brettergang, Steinergang, Bobossengang, Schlickengang und Schlangenwinkel
  2. a b c Herbert Meinhard Mühlpfordt: Königsberg von A bis Z. Ein Stadtlexikon. Aufstieg-Verlag, München 1972, ISBN 3-7612-0092-7.