Gärtnerei (Belvedere Weimar)

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Gärtnerei Schloss Belvedere
Orangerie bei der Gärtnerei des Schlosses Belvedere

Die Gärtnerei auf Belvedere bei Weimar ist bedeutend größer als die von dem Park an der Ilm, die sich im Bereich des Liszt-Haus befindet, weil der Bedarf an Blumen viel größer ist als dort und nicht allein durch die Orangerien[1] gedeckt werden kann. Die Gründung der Gärtnerei dürfte um das Jahr 1730 geschehen sein. Der Hofgärtner Johann David Gentzsch wurde 1730 beauftragt Gärten anzulegen. Dazu benötigte man auch zahlreich Blumen.

Im Bereich des Bohrstockplatzes[2] befinden sich einige große Gewächshäuser für die Blumenaufzucht. Einige davon sind sogenannte Erdenhäuser. Die meisten davon sind jedoch verschwunden. Diese wiederum vermochten Pflanzen in etwa 5 Fuß bzw. 1,5 Meter Tiefe überwintern zu lassen unter Nutzung der Erdwärme, sodass wenig oder keine sonstige Heizung benötigt wurde. Diese ab 1815 entstandenen Erdenhäuser wurden als Erfindung Carl Augusts gepriesen, war jedoch auf eine Anregung von 1814 zurückzuführen, als er in Belgien den Botaniker Louis Joseph Ghislain Parmentier getroffen hatte und in der Folge die Gewächshäuser in England gesehen hatte. Den Entwurf hierzu lieferte Carl Friedrich Christian Steiner. Die Arbeiten betreute sein Hofgärtner Johann Conrad Sckell. Man nutzte hierzu den nach Süden abfallenden Küchgarten.[3]

Die die auf Belvedere angelegte Pflanzenvielfalt ermöglichte die Anlegung des Hortus Belvedereanus unter Leitung von August Wilhelm Dennstedt.

Es ist die Gärtnerei und die Orangerie ebenso wie der Bohrstockschuppen und das „Küchgartenhaus“ Teil des Denkmalensembles „Schloss und Schlosspark Belvedere“.[4]

Übersichtsplan mit Bauphasen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 50° 56′ 54,1″ N, 11° 21′ 12,7″ O

Commons: Gärtnerei Schloss Belvedere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zu den Oranierie-Gebäuden in Belvedere: Sibylle Hoiman: Die Orangerie in Belvedere bei Weimar – Natur und Architektur im Kontext höfischer Repräsentation 1728–1928. Dissertation. TU Berlin, Berlin 2015 (depositonce.tu-berlin.de PDF)
  2. Der Name weist darauf hin, dass hier anscheinend Bodenproben entnommen wurden. Diese wiederum werden als Bohrstöcke bezeichnet. Dort befinden sich Gewächshäuser der Gärtnerei. So jedenfalls ist es nach einer Beschreibung eines Fotos aus der Fotothek der Klassikstiftung zu entnehmen. Fotothek der Klassikstiftung: Foto vom Bohrstockplatz
    In der Nähe von Gärtnerei mit Küchgartenhaus und Bohrstockplatz befindet sich der Bohrstockschuppen. Fotothek der Klassikstiftung: Fotos vom Bohrstockschuppen
  3. Park Belvedere. Hrsg. von Klassik Stiftung Weimar. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2021, S. 94–99.
  4. Denkmalliste der kreisfreien Stadt Weimar, Ortsteil Ehringsdorf, .pdf-Datei, S. 21 (Stand 22. Juni 2020). (Memento des Originals vom 28. Februar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stadt.weimar.de