Géza Molnár (Politiker)

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Géza Molnár (* 29. Mai 1984 in Wien) ist ein österreichischer Politiker (parteilos, bis März 2021 FPÖ[1]). Von 2006 bis 2012 war er stellvertretender Bundesobmann des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ). Er ist seit 2015 Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag. Außerdem ist er Eisenstädter Gemeinderat und war von 2016 bis März 2021 Klubobmann und stellvertretender Landesparteiobmann der FPÖ Burgenland.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft, Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molnár wurde 1984 als Sohn des nachmaligen evangelischen Militärpfarrers Géza Molnár in Wien geboren.[2]

Er wuchs in der Steiermark und – ab dem elften Lebensjahr – im Burgenland auf.[3] Nach der Volksschule besuchte er das BORG Kurzwiese in Eisenstadt, wo er 2002 maturierte. 2002/03 leistete er Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer. Von 2003 bis 2006 studierte er Rechtswissenschaften (Jus) an der Universität Wien (ohne Abschluss). 2009/10 absolvierte er den postgradualen Lehrgang „Akademischer Rechnungshofprüfer“ an der wirtschaftswissenschaftlichen Fachhochschule des BFI Wien.

2013 wurde er Mitarbeiter beziehungsweise Vertragsbediensteter in der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt-Umgebung (Kinder und Jugendhilfe).

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partei und Jugendverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molnár, der ungefähr zehn Jahre in der extrem rechten Vorfeldorganisation der FPÖ Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) aktiv war, übte dort von 2006 bis 2012 unter Johann Gudenus und Dominik Nepp das Amt des stellvertretenden Bundesobmanns aus.

Im Jahre 2001 wurde er Mitglied der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Über seinen Vater wurde er mit dem Politiker Norbert Hofer bekannt – auch als „Hofer-Protégé“ bezeichnet[2] – und in den 2000er Jahren vom späteren FPÖ-Nationalratsabgeordneten in die burgenländische Kommunal- und Landespolitik geholt. Im Jahre 2005 wurde er zunächst Stadtparteiobmann der FPÖ in Eisenstadt, von 2006 bis 2013 war er zudem Klubdirektor des FPÖ-Landtagsklubs und von 2007 bis 2013 Landesparteisekretär der FPÖ Burgenland. 2016 wurde er mit 76,1 Prozent der Stimmen unter Johann Tschürtz zum stellvertretenden Landesparteiobmann gewählt.

Im Jahr 2015 nahm er, damals designierter Landtagsabgeordneter, an einer Veranstaltung der rechtsextremen Identitären Bewegung Österreich (IBÖ) in Eisenstadt teil.[4]

Abgeordneter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist seit 2007 Mitglied des Gemeinderates von Eisenstadt und Obmann der FPÖ in Stadt und Bezirk Eisenstadt.

Bereits bei der Landtagswahl im Burgenland 2010 kandidierte er auf Listenplatz neun, damals noch erfolglos, für die FPÖ. Bei der Landtagswahl im Burgenland 2015 wurde Molnár, der seit 2014 nun hinter Johann Tschürtz, Ilse Benkö und Gerhard Kovasits auf Platz vier seiner Wahlliste stand[5], über den Landeswahlkreis in den Burgenländischen Landtag in Eisenstadt gewählt[6]. Er war Spitzenkandidat seiner Partei im Wahlkreis 2 (Freistädte Eisenstadt und Rust sowie politischer Bezirk Eisenstadt-Umgebung), wo seine Partei hinter SPÖ und ÖVP 13,26 Prozent der Stimmen, aber keine Grundmandate erhielt. Landesweit erreichte die Partei sechs Mandate. Nach dem Tod von Kovasits 2016 wurde er Klubobmann der FPÖ Burgenland, zuvor war er 2015/16 stellvertretender Klubobmann.

Im Landtag gehört er seitdem dem Landes-Rechnungshofausschuss (2. Schriftführer), dem Finanz-, Budget- und Haushaltsausschuss, dem Petitionsausschuss (Obmann) und dem Immunitäts- und Unvereinbarkeitsausschuss (1. Schriftführer) an.

Im März 2021 wurde er vom Bundesparteivorstand aus der FPÖ ausgeschlossen.[1] Als Grund wurde „parteischädigendes Verhalten“ genannt, dies bezieht sich darauf, dass er seit einem Jahr keine produktive Mitarbeit mehr gezeigt hat.[7]

Familie und Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molnár ist verheiratet und Vater von zwei Kindern; seine Frau brachte zwei Kinder in die Ehe.

Während des Studiums wurde er Mitglied der pflichtschlagenden und farbentragenden deutschnationalen Studentenverbindung Akademisches Corps Hansea zu Wien / ehemals WKR und KSCV.[8]

Er ist in seiner Freizeit in der Eisenstädter Schützengesellschaft[8] aktiv und Trompeter bei der Stadt- und Feuerwehrkapelle.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Michael Pekovics, Thomas Orovits: Geza Molnar aus FPÖ Burgenland ausgeschlossen. In: Kurier.at. 4. März 2021, abgerufen am 6. März 2021.
  2. a b Christa Zöchling, Jakob Winter: Der Volksempfänger: Was uns bei Norbert Hofer Angst macht. profil.at, 18. Mai 2016.
  3. Anna Maria Michenthaler: Jungpolitikerinnen und Jungpolitiker am Wort. In: Bürgermeister Zeitung 3/2013, S. 32.
  4. Auch Molnar beim Treffen der „Identitäre“. burgenland.orf.at, 21. Juni 2015.
  5. Wahl ’15: FPÖ-Team mit Geza Molnar. burgenland.orf.at, 21. Februar 2014.
  6. FPÖ-Klub (Memento des Originals vom 23. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bgld-landtag.at, bgld-landtag.at, abgerufen am 23. Mai 2016.
  7. FPÖ Burgenland schloss Geza Molnar aus der Partei aus. 4. März 2021, abgerufen am 28. März 2021.
  8. a b Thomas Orovits: Géza Molnár: Der neue FPÖ-Klubchef über Hans Niessl als Schmiedl, die Mängel der EU und die "Identitären". kurier.at, 22. April 2016.