Götz Wiedenroth

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Götz Wiedenroth (* 1965 in Bremen) ist ein deutscher Karikaturist aus Flensburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiedenroth machte zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Daimler-Benz AG in Hamburg und absolvierte danach bis 1995 ein Diplom-Studium der Wirtschaftswissenschaften / BWL an der Nordischen Universität Flensburg und der Universität Kiel.[1] Schon während des Studiums publizierte er 1989 erste Karikaturen in der Flensburger Lokalpresse. Seit seinem Abschluss arbeitet er als freier Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner und zeichnete u. a. für den Karikaturendienst der dpa-Tochter news aktuell in Hamburg (1995 bis 2001) und den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (1996 bis 2016).

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Aufsehen erregte eine von Wiedenroth für Mai 2017 geplante Ausstellung mit dem Titel „Lügenpresse – Fake News“ an der Europa-Universität Flensburg, die vonseiten der Hochschule abgesagt wurde. Die Begründung einer Sprecherin lautete, dass man entsetzt sei vom "Stürmer-Niveau" und dass die Universität "keinen Raum für antisemitische, fremden-, frauen- und islamfeindliche Inhalte" bieten wolle.[2] Wiedenroth widersprach der Darstellung und sprach in dem Zusammenhang von "Verleumdung" und "Gesinnungsterror der politischen Korrektheit".[3] Das Präsidium der Universität räumte ein, dass die ursprüngliche Zusage "ohne ernsthafte kuratorische Prüfung zustande gekommen" sei. Die taz berichtete von dem Vorfall und nannte Wiedenroths Karikaturen "Hetzbilder".[2] Seine Karikaturen seien von "Hass gegen Grüne und SPD" geprägt und fänden vor allen auf rechten Seiten Zuspruch (z. B. eigentümlich frei und Pro Deutschland).[2] Wiedenroth veröffentlichte die für Ausstellung geplanten Karikaturen schließlich. Nach Einschätzung der Welt seien diese "verschwörungstheoretisch und radikal wirkend".[4]

Wie umstritten Wiedenroths Karikaturen sind, zeigt ein Fall, der auch vor Gericht verhandelt wurde und im Juni 2022 vor dem Bundesverfassungsgericht gelandet ist. Gegenstand ist die Verbreitung einer Wiedenroth-Karikatur mit dem Titel "Impfen macht frei" bei Facebook. Der Richter des Amtsgerichts Aichach verurteilte den Angeklagten wegen Verharmlosung des Holocaust und Volksverhetzung. Sowohl das Landgericht Augsburg als auch das Oberlandesgericht München bestätigten das Urteil. In dem Zusammenhang verweist die Aichacher Zeitung darauf, dass Wiedenroths Karikaturen häufig als "stark polarisierend", "populistisch" und "manchmal als grotesk" bezeichnet werden und spricht von einer "Grundsatzdebatte" darüber, "wo Meinungsfreiheit endet und Volksverhetzung beginnt".[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Götz Wiedenroth. Abgerufen am 2. Januar 2023.
  2. a b c Benno Schirrmeister: Uni Flensburg sorgt für gute Leere. In: Die Tageszeitung: taz. 4. Mai 2017, ISSN 0931-9085, S. 41 ePaper 21 Nord (taz.de [abgerufen am 2. Januar 2023]).
  3. Stellungnahme zum „offenen Brief“ des Karikaturisten Götz Wiedenroth an die Pressesprecherin der Europa-Universität Flensburg, Kathrin Fischer, vom 04.05.2017:. Abgerufen am 2. Januar 2023.
  4. WELT: Flensburger Uni stoppt Ausstellung von Karikaturisten. In: DIE WELT. 3. Mai 2017 (welt.de [abgerufen am 2. Januar 2023]).
  5. Bastian Brummer: Adelzhausener zieht vors Bundesverfassungsgericht. In: Aichacher Zeitung. 22. Juni 2022, abgerufen am 2. Januar 2023.