Günther Scharfenberg

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Günther Scharfenberg (* 11. November 1930 in Brandenburg an der Havel; † 12. Januar 2019 in Fürstenwalde/Spree) war ein deutscher Diplomat. Er war Botschafter der DDR in der Volksdemokratischen Republik Jemen (VDRJ) und im Irak.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Scharfenberg, Sohn einer Arbeiterfamilie, erlernte den Beruf des Sattlers. Er besuchte von 1949 bis 1952 die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät der Pädagogischen Hochschule Potsdam. 1952/53 studierte er Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, dann von 1953 bis 1956 Außenpolitik an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam-Babelsberg. Er schloss sein Studium als Diplom-Staatswissenschaftler ab.

Ab 1956 war er Angehöriger des Diplomatischen Dienstes der DDR und war zunächst Mitarbeiter der Abteilung Naher Osten und Afrika im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR (MfAA). Von 1958 bis 1960 war er Dritter Sekretär an der Handelsvertretung in Damaskus, von 1960 bis 1962 kommissarischer Sektorenleiter Vereinigte Arabische Republik. Von 1962 bis 1964 war er Sekretär bzw. Zweiter Sekretär an der Handelsvertretung in Algier. Von 1964 bis 1971 wirkte er als Sektorenleiter Naher und Mittlerer Osten im MfAA. Anschließend fungierte er von 1972 bis 1978 als Botschafter der DDR in Aden (VDRJ). Zwischen 1978 und 1981 war er stellvertretender Leiter der Abteilung Ost- und Zentralafrika im MfAA. Vom 25. November 1982[1] bis 1987 war er Botschafter der DDR in Bagdad. Von 1987 bis 1990 war er schließlich Mitarbeiter der Abteilung Nord- und Westafrika im MfAA.

Scharfenberg war Mitglied der SED. Er lebte in Kühlungsborn, dann in Fürstenwalde.[2] Günther Scharfenberg starb im Alter von 88 Jahren.[3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Irak – der letzte Einsatz. Als Botschafter zwischen Politik und Außenwirtschaft (1982–1987) (= Blaue Reihe. Schriften zur internationalen Politik, Heft 38). Verband für Internationale Politik und Völkerrecht, Berlin 2012.
  • Jahre am Bab el-Mandeb. Als Botschafter in der Volksdemokratischen Republik Jemen (= Blaue Reihe. Schriften zur internationalen Politik, Heft 41). Verband für Internationale Politik und Völkerrecht, Berlin 2012.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1979, ISBN 3-8012-0034-5, S. 271.
  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1987, ISBN 3-8012-0121-X, S. 273.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 763.
  • Siegfried Bock, Ingrid Muth, Hermann Schwiesau: Die DDR-Außenpolitik, ein Überblick. Daten, Fakten, Personen (III). LIT Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2010, ISBN 978-3-643-10559-2, S. 347.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Übergabe des Beglaubigungsschreibens an Präsident Saddam Hussein. Neues Deutschland vom 26. November 1982.
  2. Brief von rund 300 Wissenschaftlern, Botschaftern a. D. und Friedensaktivisten an Bundeskanzlerin Angela Merkel vom 27. Juli 2006.
  3. Traueranzeige in der Märkischen Oderzeitung vom 19. Januar 2019 (abgerufen am 20. Januar 2019).
  4. Hohe Auszeichnungen verliehen. In: Berliner Zeitung vom 25. April 1987.