Günther Sidl

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Günther Sidl (2019)

Günther Sidl (* 19. März 1975 in St. Pölten) ist ein österreichischer Politiker (SPÖ). Sidl war von 2013 bis Juni 2019 Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich und ist seit dem 2. Juli 2019 ist Mitglied des Europäischen Parlaments. Im Zivilberuf war er zuletzt von 2013 bis 2019 Direktor der Wiener Urania.

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sidl besuchte zwischen 1981 und 1985 die Volksschule in Petzenkirchen, wechselte danach an das Bundesrealgymnasium Wieselburg und legte schließlich 1996 die Matura ab. Er studierte Politikwissenschaft, Publizistik & Kommunikationswissenschaft. Nach seiner Sponsion zum Magister, begann er ein Doktoratsstudium Politikwissenschaft. Dieses schloss er mit einer Arbeit zur Transformation der österreichischen Sozialdemokratie ab.[1] Neben seinem Studium arbeitete Sidl unter anderem als Bundeskoordinator der Antifaschismus-Kampagne der Sozialistischen Jugend Österreich, danach war er von 1998 bis 2002 Mitarbeiter im Aktionsbüro der SPÖ-Bundesgeschäftsstelle. Er fungierte im Anschluss als Assistent der Geschäftsführung beim Sportdachverband ASKÖ Wien und war danach Mitarbeiter im Wahlbüro von Heinz Fischer bei der Präsidentschaftswahl 2004 sowie der EU-Wahlkampagne der SPÖ 2004. Nachdem Sidl von September 2004 bis Februar 2007 als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit (PR und Marketing) der Wiener Urania und des Planetariums Wien gearbeitet hatte, war er von März 2007 bis Dezember 2008 als Büroleiter der SPÖ-Delegationsleiterin im Europäischen Parlament Karin Scheele tätig. Er fungierte des Weiteren von Jänner 2009 bis Juni 2010 als Mitarbeiter von Landesrätin Scheele und war 2010 zudem bei der Wahlkampagne für Heinz Fischer wieder bundesweit im Kampagnenbüro tätig. Nachdem Sidl als Consultant bei Public Interest Consultants GmbH gearbeitet hatte, wechselte er als Mitarbeiter in den Klub der Sozialdemokratischen Abgeordneten im NÖ-Landtag. Von 2013 bis 2019 leitete er als Direktor die Wiener Urania.

Politik und Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sidl war von 2000 bis 2011 stellvertretender Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Bezirksorganisation Melk. 2011 war er geschäftsführender Vorsitzender und im April 2012 übernahm er die Funktion des Bezirksvorsitzenden. Er war von 2009 bis 2018 Gemeinderat in der Marktgemeinde Petzenkirchen. Die Funktion des Landesvorsitzenden des Bundes Sozialdemokratischer Akademikerinnen und Akademiker, Intellektueller, Künstlerinnen und Künstler Niederösterreichs hatte er von 2016 bis 2023 inne. Für seine Tätigkeit erhielt er die höchste Auszeichnung des BSA-NÖ, den Emanuel Bialonczyk-Preis.

Darüber hinaus sitzt er im Landes- und Bundesvorstand des Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen.

Bei der Europawahl in Österreich 2019 kandidierte er für die SPÖ auf dem dritten Listenplatz. Mit der konstituierenden Sitzung des 9. Europäischen Parlamentes am 2. Juli 2019 zog er als Abgeordneter ins Europäische Parlament ein. Sein Landtagsmandat übernahm am 26. Juni 2019 Josef Wiesinger. 

Im Europäischen Parlament ist Günther Sidl Mitglied des Ausschusses für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie. Er war Teil der Sonderausschüsse zu den Erkenntnissen aus der COVID-19-Pandemie und zur Bekämpfung von Krebs. Des Weiteren ist er Mitglied in der Delegation für parlamentarische Kooperation EU-Kasachstans, EU-Kirgisistan, EU-Usbekistan und EU-Tadschikistan sowie für die Beziehungen zu Turkmenistan und der Mongolei. Zudem ist er Ersatzmitglied in der Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der Union für den Mittelmeerraum und stellvertretendes Mitglied in der Delegation für parlamentarische Kooperation EU-Russland.

2023 wurde er gemeinsam mit Wolfgang Zwander Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich.[2] Er hat sich dazu entschieden, diese Funktion ehrenamtlich auszuüben.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Günther Sidl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Transformation der österreichischen Sozialdemokratie. Dissertation, Universität Wien. 2013, urn:nbn:at:at-ubw:1-30427.51413.243553-5 (univie.ac.at).
  2. SPÖ NÖ präsentiert Team für die kommenden fünf Jahre. In: ots.at. 14. Februar 2023, abgerufen am 31. März 2023.
  3. Markus Glück: Günther Sidl wird SPÖ-Landesgeschäftsführer und verzichtet auf Gehalt. 14. Februar 2023, abgerufen am 23. April 2024.