Günther von Hertzberg

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Günther Paul August von Hertzberg (* 22. Januar 1855 in Berlin; † 11. Januar 1937 ebenda) war preußischer Landrat und Polizeipräsident.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hertzberg war der Sohn des Oberstleutnants Hermann von Hertzberg (1815–1896), der in Wernigerode starb, und der Auguste Gumtau (1827–1892). Er studierte an der Universität Heidelberg und schloss sich dort 1875 dem Corps Saxo-Borussia an.[1]

1887 erhielt er zunächst kommissarisch das Landratsamt im Kreis Bleckede übertragen. 1890 heiratete Günther von Hertzberg auf dem Gut Hohenfinow nördlich von Berlin die Tochter des dortigen Gutsbesitzers, Elfriede von Bethmann-Hollweg-Hohenfinow. Das Ehepaar hatte die Töchter Ehrengard und Freda, und die Söhne Hans Jürgen, Klaus (1899–1899) und Gerd.[2]

Auch 1890 übernahm er als Nachfolger von Rudolph Elvers das Amt des Landrates im preußischen Kreis Wernigerode. Das Amt trat er ein Jahr später in Wernigerode an und übte es bis 1902 aus. Von 1903 bis 1907 war er als Landrat des Kreises Wiesbaden tätig. Anschließend wurde er Polizeipräsident in Berlin-Charlottenburg. In dieser Funktion ließ er sich vom fürstlichen Baumeister Paul Kilburger 1914 eine repräsentative Villa im Wintersportort Schierke errichten. 1921 ging er in Rente.

Bereits 1889 trat er als Ehrenritter dem Johanniterorden bei und wurde 1896 Rechtsritter, gemeinsam mit Ferdinand von Zeppelin und weiteren Honerationen der Kongregation.[3]

Günther von Hertzberg starb, elf Tage vor seinem 82. Geburtstag, am 11. Januar 1937 in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Westend. Das Grab ist nicht erhalten.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe A: Preußen, Bd. 6: Provinz Sachsen, bearb. von Thomas Klein, Marburg/Lahn, 1975, S. 90.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 140–141.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 178.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, Nr. 152.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Korpslisten 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Druck und Verlagsanstalt Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, 120, 760.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1904. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: GGT. 5. Auflage. Hertzberg. Justus Perthes, Gotha 1903, S. 341 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 25. Mai 2023]).
  3. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905, Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 36 ff.
  4. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, S. 474. ISBN 978-3-86514-206-1.