Gabriele Howaldt

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Gabriele Howaldt (* 26. August 1930 in Kiel) ist eine deutsche Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gabriele Howaldt ist die Enkelin von Hermann Howaldt[1] und die Enkelin von Robert Scheibe[2]. Sie ist in Kiel aufgewachsen und ihre Jugend verlief vor dem Hintergrund der Kriegszerstörung dieser Stadt und der Werft. Sie zeichnete und modellierte gut, aber sie hatte gesundheitliche Probleme (bis ins hohe Alter). Ein Jahr nach dem Abitur (1953) stellte die schwere Krankheit des Vaters, Erwin Howaldt[3], sie vor die Wahl, entweder auf ihre Berufsvorstellungen zu verzichten oder sie durch Ferienarbeit zu ermöglichen. Gabriele Howaldt studierte Kunstgeschichte, Archäologie, Philosophie und Geschichte an der Universität Kiel. Die Fortführung des Studiums 1954 erfolgte in Freiburg i. Br. Eine längere Tätigkeit als Hilfsassistentin erst am Archäologischen, dann am Kunstgeschichtlichen Institut drängten den Gelderwerb zurück. Schon 1959 erstellte sie Publikationen zum Jugendstil.

Ein Stipendium der King Edward VII British-German Foundation ermöglichte Gabriele Howaldt 1959/60 ein Studienjahr in London bei Nikolaus Pevsner am Birkbeck College. Von London aus unternahm sie Studien-Reisen durch England und Schottland. Im Zusammenhang mit ihrer Dissertation über die Bildteppiche der Stil-Bewegung unternahm sie zahlreiche Reisen durch Deutschland, Frankreich und die skandinavischen Länder. Begünstigt durch das große Interesse am Jugendstil erschien 1964 diese Publikation. Ihre Promotion zum Dr. phil. erfolgte bei Kurt Bauch 1965 in Freiburg i. Br.

Eine berufliche Kontaktaufnahme mit der Denkmalpflege stieß 1965 für eine Frau noch auf Ablehnung. Ihre Volontärzeit am Hessischen Landesmuseum in Darmstadt war lehrreich für sie durch Aufgaben in der modernen Museumsplanung. Nach mehrjähriger, von der Thyssen Stiftung finanzierter Forschungstätigkeit (zur Malerei des 19. Jahrhunderts – im Hessischen Landesmuseum), war sie zwei Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Galerie in Rheinland-Pfalz. Seit 1972 war Gabriele Howaldt beim Landesdenkmalamt als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Außenstelle Tübingen für die Denkmal-Inventarisation tätig[4] und übernahm später die Leitung dieser Abteilung.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildteppiche der Stilbewegung, Kunst in Hessen und am Mittelrhein Band 4. Eduard Roether Verlag, 1964.
  • Malerei 1800 bis um 1900, Kataloge des Hessischen Landesmuseums. Peters, Hanau 1979.
  • Die Arbeiterwohnkolonie Gmindersdorf in Reutlingen. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Bd. 2 Nr. 3 (1973).
  • Das Haus der Studentenverbindung Normannia in Tübingen. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Bd. 8 Nr. 3 (1979).
  • Innenarchitektur des Jugendstils. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Bd. 9 Nr. 3 (1980).
  • Die Howaldtsche Metallgießerei der HDW in Kiel. Bei Treffpunkt Howaldt — Alte Metallgießerei.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beschreibung der Grabstelle in Schönkirchen (bei Kiel) von Gabriele Howaldt.
  2. Ihr Vater, Erwin Howaldt, heiratete Anneliese Scheibe, die Tochter des Mineralogen Robert Scheibe in Berlin.
  3. E.H. (1890–1958): Kaufmann und Inhaber der Howaldtschen Buchdruckerei. Adressbücher Kiel: z. B. 1925 oder 1940
  4. Die baden-württembergischen Denkmalpfleger (3). In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Bd. 1 Nr. 3, Seite 7 (1973)