Gaetano Casanova

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Gaetano Giuseppe Casanova (* 2. April 1697 in Parma; † 18. Dezember 1733 in Venedig) war der mutmaßliche Vater von Giacomo Girolamo Casanova.

Darstellung der Kirche, in der Giacomo Casanovas Eltern heirateten, in einer Veröffentlichung über seine Flucht aus den Bleikellern beim Dogenpalast von 1911

Er arbeitete in Venedig als Tänzer und Schauspieler, hatte allerdings zunächste eine Geliebte in Mantua. In Venedig, wohin er um 1713 zog,[1] lernte er die 1707 geborene Schuhmacherstochter Giovanna Farussi kennen, eigentlich Zusanna. Die beiden heirateten am 17. Februar 1724 in der Kirche San Samuele. Im selben Jahr starb ihr Vater Girolamo Farussi.

Das Paar hatte sechs Kinder: Giacomo Girolamo (1725–1798), Francesco (1727–1803), Giovanni Battista (1730–1795), Faustina Maddalena (1731–1736), Maria Maddalena Antonia Stella (1732–1800) und Gaetano Alvise (1734–1783).

Gaetano Casanova, der wegen eines Engagements in London seine Familie 1726 bis 1728 hatte in Venedig zurücklassen müssen, starb an einer eitrigen Mittelohrentzündung, während seine Frau im sechsten Monat mit dem späteren Gaetano Alvise schwanger war. Er starb binnen acht Tagen im Alter von nur 36 Jahren.

Nur eine einzige Erinnerung hatte Giacomo Casanova, sein ältester Sohn, an ihn. Sie betraf seinen Bruder Francesco. In seinen Memoiren, der Histoire de ma vie schreibt er, wie er sich einen Kristall seines Vaters angeeignet habe. Als dieser den Diebstahl bemerkte, drohte er dem Täter mit Prügel. Giacomo steckte den Kristall seinem unschuldigen Bruder Francesco in die Tasche. Auch wenn ihm das sofort leid tat, bezog nun der Jüngere die angedrohte Strafe. Sechs Wochen später erkrankte der Vater.

Danach kam Giacomo unter die Vormundschaft des Abbate Alvise Grimani, eines venezianischen Adligen. Darum hatte Giacomos Vater auf dem Sterbebett gebeten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, Band 1, Kiepenheuer, Leipzig 1983, Erläuterungen von Günter und Barbara Albrecht.
  • Roland Kanz: Die Brüder Casanova. Künstler und Abenteurer, Deutscher Kunstverlag, Berlin 2013.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laurence Bergreen: Casanova. The World of a Seductive Genius, 2016, S. 4.